Es war der falsche Fingerzeig, so viel steht mal fest: Hätte „Karlo“, der knuffige Kinderbespaßer, nur mahnend seinen Zeigefinger erhoben, hätte er frech den Mittelfinger bemüht oder seinem Gegenüber von der AfD gar den Daumen abwärts hingehalten – er würde auch morgen noch Traubenzucker-Klümpkes auf den Festen dieser Stadt verteilen.
Es war der falsche Fingerzeig, so viel steht mal fest: Hätte „Karlo“, der knuffige Kinderbespaßer, nur mahnend seinen Zeigefinger erhoben, hätte er frech den Mittelfinger bemüht oder seinem Gegenüber von der AfD gar den Daumen abwärts hingehalten – er würde auch morgen noch Traubenzucker-Klümpkes auf den Festen dieser Stadt verteilen.
Aber nein, es war der Daumen, aufwärts strebend, der aus einem beliebten Maskottchen ein beklagenswertes Missbrauchsopfer macht, und seither fragt man sich bang, was als Nächstes passiert. Die AfD führt in Guerilla-Manier einen asymmetrischen Wahlkampf, indem sie ein Mainstream-Umfeld erst durch pure Anwesenheit (Zeche Carl!) und in der Fortgeschrittenen-Stufe dann durch provozierende Interaktion (Karlo!) rechtspopulistisch kontaminiert – um anschließende Empörungs-Reflexe zur schnöden Eigenwerbung zu nutzen.
Einer solchen Taktik ist schwer zu begegnen, weil man die Perfidie der ungewollten Annäherung nicht so richtig kontern kann, schon gar nicht als Maskottchen-Darsteller mit einem mutmaßlichen Verdienst an der Mindestlohngrenze und der Ansage, jeden Quatsch, der einem ins eingeschränkte Sichtfeld kommt, mit einem „Gefällt mir“-Daumen zu kommentieren.
Wie schnell man im falschen Licht steht, weiß der OB zu berichten, der den Kongolesen Serge Menga nach seiner „Wutrede“ auf Facebook ins Rathaus einlud – um später zu registrieren, dass dieser sich (vergeblich) der AfD andient und auf Marktplätzen neuerdings von sich sagt, er würde als „Quotenneger“ im Zweifel auch für die NSDAP auftreten. Kufen mag die leichtfertige Nähe eine Lehre gewesen sein, für „Karlo“ bedeutete sie den Maskottchen-Tod. Es gibt eben keinen Sympathieträger mit Rassisten-Touch. Die Kinder werden ihn wohl vermissen, ich nicht.