Essen. . Bernd Mengede soll der neue Leiter der Folkwang Musikschule werden. Wahl trifft auf Zustimmung der Kulturpolitik. Rat entscheidet Ende September
An Misstönen hatte es in der Folkwang Musikschule zuletzt nicht gemangelt. Zunächst gab es aus Fachkreisen deutliche Kritik an der geplanten interkulturellen Zusammenarbeit der Musikschulen in Essen und Oberhausen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen stand Essen im Juni diesen Jahres dann ohne einen neuen Musikschulleiter da. Der zuletzt amtierende Musikschul-Chef Christian de Witt war bereits im Spätsommer 2016 aus dem Amt verabschiedet worden. Und der Oberhausener Musikschul-Chef Volker Buchloh, der beide Institute in Personalunion hätte leiten solle, war keine Option mehr.
Zustimmung im Kulturausschuss
Nun scheint die monatelange Vakanz auf dem Chefsessel der Folkwang Musikschule endlich ein Ende zu haben. Bernd Mengede, bislang Institutsleiter im Schloss Borbeck und seit 2013 auch Fachbereichsleiter im Kulturbüro, soll die Nachfolge von de Witt antreten. Bei den Mitgliedern des Kulturausschusses fand die Nachricht bereits breite Zustimmung, in der Ratssitzung am 27. September soll über die Personalie Mengede dann offiziell entschieden werden.
Für Christiane Moos (CDU) ist Mengede eine „sehr gute Wahl“. Der promovierte Musikwissenschaftler sei schon durch sein langjähriges Wirken im Schloss Borbeck „sehr gut vernetzt“ in der Stadt und innerhalb der Kulturszene. Dennoch sieht die Kulturpolitikerin die Entscheidung „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Der Wechsel an die FMS reiße wiederum „eine große Lücke innerhalb des Kulturbüros“. Zumal sich Kulturdezernent Andreas Bomheuer Ende des Jahres in den Ruhestand verabschiedet und an der Spitze der Kulturverwaltung damit eine weitere bedeutsame Personalentscheidung ansteht.
Bomheuer hatte sich Anfang des Jahres zunächst für den Oberhausener Musikschulleiter Buchloh als gemeinsamen Chef der Essener und Oberhausener Einrichtung stark gemacht. Auch nach dem Scheitern der Kooperationsgespräche ist die Frage der Zusammenarbeit für ihn nicht gänzlich ad acta gelegt. „Die Herausforderungen werden bleiben, und sie machen nicht an Stadtgrenzen Halt.“
Durch die Verhandlungen mit Oberhausen war die Stellenausschreibung in Essen aber frühzeitig gestoppt worden. Dass die Position nun ohne einen weiteren Anlauf innerhalb der Verwaltung besetzt wurde, ist für Lisa Mews von den Grünen zwar ein Wermutstropfen, aber „trotzdem eine gute Besetzung. Ich kann mir vorstellen, dass er die Aufgabe gut erfüllt“.
Keine Zweifel hat man auch bei der SPD. Mit dem 58-Jährigen, der Musik- und Theaterwissenschaft sowie Musikpädagogik studiert hat, stünde „ein Mann vom Fach“ zur Wahl, der sowohl Erfahrung innerhalb der Verwaltung, als auch künstlerische Expertise mitbringe, so Hansjürgen Spieß.