Essen. . Essener Bürger beschweren sich beim Düsseldorfer Flughafen über den Fluglärm nach 22 Uhr. Antwort des Airports überrascht die Nachtflug-Kritiker.

Hat der Flughafen Düsseldorf nach Problemen bei der Gepäckabfertigung und den Sicherheitschecks auch Schwierigkeiten bei den Landesystemen? Dieser Eindruck drängt sich dem Verein Bürger gegen Fluglärm auf, wie dessen Sprecher aus Kettwig, Georg Regniet, berichtet.

Regniet nimmt Anstoß an der Antwort auf die Beschwerde einer Anwohnerin. Diese hatte sich über den Flugbetrieb nach 22 Uhr am 18. August beklagt. Konkret ging es um verspätete Starts von drei Maschinen auf der Hauptbahn des Flughafens. Für Landungen nutzte dieser die Nordbahn, die laut Betriebsgenehmigung eigentlich ab 22 Uhr aus Lärmschutzgründen gesperrt ist.

Antwort des Flughafens überrascht

In seiner Antwort begründet der Flughafen die verspäteten Starts mit Verzögerungen beim Flugbetrieb, bedingt „durch schlechtes Wetter mit schlechten Sichtverhältnissen“. Die Antwort ist in sofern überraschend, da der Flughafen Düsseldorf über ein Instrumentenlandesystem (ILS) verfügt, also gar nicht auf Sicht geflogen werden muss.

Wie der Flughafen mitteilt, sei das ILS der Hauptbahn nach einer Modernisierung jedoch nicht vollumfänglich verfügbar. Deshalb sei die Nordbahn genutzt worden. Nach „größeren Modifizierungen an der Technik“, müsse „die Verlässlichkeit des Instrumentenladesystem zunächst „über einen gewissen Zeitraum“ bestätigt werden. Um welchen Zeitraum es sich handelt, lässt der Flughafen offen.

Nachtflug-Kritker sieht eine „Ausrede“

Regniet kann sich über die Antwort nur wundern: Außergewöhnlich schlecht sei das Wetter nicht gewesen. Sein Eindruck: „Offenbar geht es am Flughafen drunter und drüber.“ Misstrauisch macht den Fluglärmgegner, dass die Hauptbahn an besagtem Abend nach 22.15 Uhr wieder genutzt worden sei. Die Antwort rieche nach Ausrede. Offensichtlich sei der Flughafen bereist „absolut überlastet“.