Essen. . Falsche Enkel, Polizisten und Handwerker haben wieder vermehrt Essener Senioren belästigt. Die Behörde warnt erneut vor den üblen Machenschaften.

Erneut haben unbekannte Betrüger versucht, Senioren mit üblen Maschen um ihr Geld zu bringen. Zwischen Dienstag und Donnerstag wurden der Essener Polizei gleich mehrere Fälle bekannt.

Wie die Behörde am Freitag berichtete, rief ein angeblicher Enkel drei Essenerinnen im Alter von 84, 85 und 91 Jahren und bat um viel Geld. Die Seniorinnen wurden jedoch misstrauisch und legten auf. Eins der potenziellen Opfer konnte den Betrüger mit persönlichen Fragen entlarven, die er nicht beantworten konnte.

Ganz übel mitgespielt, so die Polizei, hat jedoch eine Unbekannte einem 98-Jährigen in Schonnebeck. Direkt an der Haustür konnte sie den Rentner davon überzeugen, dass sie Bargeld für seinen Enkel abholen solle. Der völlig arglose Senior übergab ihr eine vierstellige Summe.

Wieder falsche Polizisten am Telefon

In zwei weiteren Fällen zum Nachteil einer 85- sowie einer 87-jährigen Frau mit angeblichen Handwerkern blieb es beim Versuch beziehungsweise einem geringen Schaden. Zudem wurden der Polizei sechs weitere Trickbetrügereien gemeldet worden, bei denen sich falsche Polizisten am Telefon meldeten. In den Telefondisplays der Angerufenen erschien abermals eine 110, um ihnen mit der angezeigten Notrufnummer vorzugaukeln, es handele sich tatsächlich um einen Anruf der Polizei.

Die Polizei nimmt diese wiederkehrenden Anrufe noch einmal zum Anlass, vor den Betrügern zu warnen, die ihre Opfer mit immer wieder neuen Geschichten überrumpeln. Mit einigen Halbwahrheiten - Namen von Behörden und Beamten - sorgen die Abzocker dafür, dass die Betroffenen weiter zuhören, um ihnen wortgewandt Lügen auftischen zu können.

So wollte ein Unbekannter, der sich als Beamter des Bundeskriminalamtes vorstellte, einer 81-Jährigen weismachen, dass die Türkei über Interpol einen Haftbefehl gegen sie beantragt hat.

Abzocker wollen an viel Geld oder Schmuck kommen

In anderen Fällen spielen die Betrüger mit der Angst vor Einbrüchen bei den betagten Opfern. Sie behaupten, dass man bei der Festnahme von Einbrechern ein Zettel mit der Anschrift des Opfers gefunden habe. Vor einem Einbruch wolle man nun helfen, die Wertgegenstände des Opfers „in Sicherheit“ zu bringen. Tatsächlich wollen diese Abzocker an möglichst viel Geld oder Schmuck kommen.

Den Verlust ihrer Ersparnisse und Erinnerungsstücke verkraften die Opfer nur schwer. Daher bittet die Polizei Angehörige dringend darum, mit ihren Senioren und Seniorinnen über diese miesen Maschen zu sprechen und ihnen zu raten, vorsichtig und selbstbewusst sein. Im Zweifel einfach auflegen oder die Tür schließen und die richtige Polizei unter 110 anrufen.