Aus der WAZ vom 1. August 1987. . In einer kleinen Geschichtsserie erinnert unsere Zeitung an das Wirken von Erich Honecker in Essen. Der Staatsratsvorsitzende der DDR plant für den September des Jahres seinen zweiten Besuch in der Stadt, in der er 1933 und 1934 eine Widerstandsgruppe gegen die Nationalsozialisten aufgebaut hatte. Erich Honecker hatte damals unter dem Namen Codename „Herbert“ als Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands erfolgreich Gleichgesinnte in Essen angeworben. Beim Aufbau eines Dokumentationszentrums waren der Wissenschaftler Dr. Detlev Peukert und die SPD-Mitglieder Gustav Streich und Dr. Ernst Schmidt auf die Spuren dieser Widerstandsgruppe gestoßen, die dann allerdings bereits im Oktober 1935 vor Gericht stand. Der Gruppe wurde von der Justiz vorgeworfen, Flugblätter, Schriften und Klebezettel verteilt zu haben. Die Anklage lautete „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“. 45 Mitglieder, junge und alte Kommunisten, wurden verurteilt. Drei überlebten das Nazi-Regime nicht, darunter auch Nikolaus Franz, der im KZ Buchenwald wahrscheinlich ermordet wurde.
In einer kleinen Geschichtsserie erinnert unsere Zeitung an das Wirken von Erich Honecker in Essen. Der Staatsratsvorsitzende der DDR plant für den September des Jahres seinen zweiten Besuch in der Stadt, in der er 1933 und 1934 eine Widerstandsgruppe gegen die Nationalsozialisten aufgebaut hatte. Erich Honecker hatte damals unter dem Namen Codename „Herbert“ als Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands erfolgreich Gleichgesinnte in Essen angeworben. Beim Aufbau eines Dokumentationszentrums waren der Wissenschaftler Dr. Detlev Peukert und die SPD-Mitglieder Gustav Streich und Dr. Ernst Schmidt auf die Spuren dieser Widerstandsgruppe gestoßen, die dann allerdings bereits im Oktober 1935 vor Gericht stand. Der Gruppe wurde von der Justiz vorgeworfen, Flugblätter, Schriften und Klebezettel verteilt zu haben. Die Anklage lautete „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“. 45 Mitglieder, junge und alte Kommunisten, wurden verurteilt. Drei überlebten das Nazi-Regime nicht, darunter auch Nikolaus Franz, der im KZ Buchenwald wahrscheinlich ermordet wurde.