Essen-Katernberg. . Bei leeren Ladenlokalen aktivieren Geschäftsleute in Essen-Katernberg eigenes Netzwerk. Daneben laufen Planungen für Nikolausmarkt
Katernberg ist ein aufstrebender Stadtteil. Das hört man zwar selten, doch beim örtlichen Werbering ist man davon überzeugt. Damit das so bleibt, legen sich die Mitglieder der Kaufmannschaft auch selbst ins Zeug, etwa wenn es um Nachfolgenutzungen für leer stehende Ladenlokale geht, wie jetzt bei dem ehemaligen Bücher- und Schreibwarengeschäft „Katzensprung“ an der Hanielstraße. Auch sonst will man mit den eigenen Pfunden wuchern: Schon jetzt trommelt Werbering-Geschäftsführer Dieter Sundermeier für den Nikolausmarkt am 8. Dezember am Bergmannsdom.
„Wir stehen in Katernberg gut da.“
„Wir stehen gut da. Schauen Sie sich doch mal andere Stadtteile in Essen oder den Nachbarstädten an“, unterstreicht Dieter Sundermeier. Der Augenoptikermeister führt selbst ein eigenes Geschäft an der Katernberger Straße. Wenig Leerstand, wenn überhaupt nur sehr wenige Billig-Shops und ein vernünftiger Branchenmix: Katernberg ist erheblich besser als sein Ruf. Da kann man Sundermeier nicht widersprechen. Auch wenn der einräumt: Ein Modefachgeschäft für die ältere Generation würde er gerne im Stadtteil sehen.
Doch die recht positive Situation des Handels in Katernberg kommt nicht von selbst. „Bahnt sich eine Geschäftsauflösung an, bekommt man das ja mit. Wir werden dann oft selbst aktiv, hören uns in unserem Netzwerk um, ob nicht jemand Interesse hat“, erläutert der Geschäftsführer.
Im Fall des jüngst aufgegebenen Geschäftes „Katzensprung“ haben die Geschäftsleute ein Betätigungsfeld bekommen. „Das Geschäft war rund zehn Jahre vor Ort, da sieht man eine Schließung natürlich nie gerne. Es ist aber auch so, dass auch wir in Katernberg allgemein nicht dagegen gefeit sind, wenn die Kunden lieber im Internet einkaufen – viele machen sich gar nicht klar, dass dadurch Leben im Stadtteil verloren geht“, führt er aus.
Viele Hoffnung durch Folkwang-Uni auf Zollverein
Viele Hoffnungen sind in Katernberg mit der Fertigstellung der Folkwang Universität der Künste auf Zollverein im Oktober verbunden. „Den Studenten muss man hier im Stadtteil etwas bieten, wo sie sich treffen können und etwas zu essen und trinken bekommen“, stellt Sundermeier fest. Ein passendes Ladenlokal hat er mit dem Ensemble Katernberger Straße 7-9 schon im Blick. „Die steht leer und es gäbe bestimmt auch Möglichkeiten für eine Außengastronomie nach hinten heraus“, rührt Sundermeier die Werbetrommel für alle potenziellen Interessenten.
Doch primär trommelt der Ehrenamtliche schon jetzt für den 40. Nikolausmarkt am 8. Dezember. Dieter Sundermeier: „Wir werden bestimmt um die 30 Stände wieder zusammenbekommen. Gerade die Kinder in den Kitas und Schulen möchten wir aber noch einmal ganz herzlich einladen, sich bei uns zu beteiligen.“