Essen-Bredeney. Auf der Anlage an der Meisenburgstraße wird Kunstrasen verlegt. Die Schulen im Stadtteil sollen vom Angebot neben dem Feld profitieren.

  • Neben dem Kunstrasen wird an Sprintstrecke, Sprunggrube und Kugelstoßanlage gebaut.
  • Förderverein beteiligt sich mit 130.000 Euro an den Kosten.
  • Mit dem neuen Platz ist die Arbeit des Vereins noch nicht getan.

Wo früher der Ball rollte, schlagen die schweren Ketten der Bagger Furchen in den Ascheplatz. Fortuna Bredeney bekommt Kunstrasen – und der Stadtteil einen neuen sportlichen Mittelpunkt. Denn neben den Fußballern sollen auch umliegende Schulen und ein Kindergarten von dem Projekt profitieren, für das sich in den vergangenen Jahren ein Förderverein stark gemacht hat.

„Ich bin 1973 bei Fortuna Bredeney eingetreten, ein Jahr vor dem zweiten WM-Titel für Deutschland“, erzählt Martin Unterschemmann. Heute ist er Vorstandsmitglied des Vereins „Sport in Bredeney“, kickt aber auch noch für die Alten Herren der Fortuna. Seit er sich an der Meisenburgstraße die Fußballschuhe schnürt, hat sich auf der Anlage kaum etwas verändert. „Der Platz war rot, es standen dieselben Tore, die Grünflächen blieben gleich. Da hängen viele Erinnerungen dran.“ Die Wehmut wird aber schnell weggewischt. Bernd Sabransky, Vorsitzender von „Sport in Bredeney“, erzählt zwar von persönlichen Abschiedsszenen auf der Anlage, „aber hier denken wir jetzt an die Zukunft. Es geht um die jungen Spieler.“

Kunstrasen sichert Spielbetrieb bei Regen

Die finden auf Kunstrasen bessere Bedingungen vor. Spiele müssen nach Regenschauern nicht mehr abgesagt werden, weil der Platz einer Seenlandschaft gleicht. Die Verletzungsgefahr sinkt. Für viele Jugendliche ist heute Kunstrasen ein Kriterium bei der Vereinswahl.

Aber „Sport in Bredeney“ wollte nicht nur der Fortuna eine neue Anlage verschaffen. „Schon unsere zweite Sitzung war ein Runder Tisch“, sagt Sabransky. „Wir wollten die zwei Grundschulen, die zwei Gymnasien und den Kindergarten im Boot haben. Klar wird der Fußballverein am meisten profitieren“, aber auch die Wünsche der anderen habe man berücksichtigt. So werden neben dem Platz Sprintstrecken, eine Sprunggrube, eine Kugelstoß- und Speerwurfanlage entstehen.

130.000 Euro an Spenden

Die Kosten liegen bei rund 624.000 Euro. „Die Stadt trägt den Löwenanteil, aber wir sind durch unsere Sammelaktion in der Prioritätenliste nach vorne gerutscht“, erklärt Unterschemmann. 130.000 Euro kann „Sport in Bredeney“ dazuschießen. „Nur mit einer langen Rundlaufbahn hat es nicht geklappt“, sagt Sabransky. „Bei dem nötigen Radius wären wir damit auf der Meisenburgstraße gelandet.“

Wenn der Kunstrasen liegt, geht es mit den Arbeiten an Umkleiden und Vereinsheim weiter. Die Eröffnung soll erst im nächsten Jahr gefeiert werden, damit der Platz nicht bei wechselhaftem Winterwetter präsentiert wird. Obwohl man dann sogar spielen könnte.

>>> Förderverein sammelt weiter

Die Spendensammlung des Vereins „Sport in Bredeney“ war entscheidend für den raschen Ausbau der Anlage. Die vielen kleinen Spender seien ebenso wichtig gewesen wie einzelne Großspender, betont Sabransky.

Über die Internetseite www.betterplace.org/p54639 wird nun für die Ausstattung des Vereinsheims beispielsweise mit Geschirr und Küchengeräten gesammelt.