Essen. Nur 12.500 Besucher kamen zum „Tag der Bewegung“ in die Essener Innenstadt. Die Veranstalter der Grünen Hauptstadt zeigten sich enttäuscht.
- Nur 12.500 Besucher kamen zum „Tag der Bewegung“ in die Essener Innenstadt.
- Die Veranstalter der Grünen Hauptstadt Essen hatten ursprünglich mit 30.000 Gästen gerechnet.
- Veranstalter sehen schlechtes Wetter und viele Konkurrenzveranstaltungen als Ursache.
Nur 12 500 Besucher wollten am Sonntag beim „Tag der Begegnung“ in der Essener Innenstadt die Grüne Hauptstadt feiern – so jedenfalls die Schätzung von Projektleiter Ralph Kindel. In den ersten Stunden schien es sogar so, als ob die rund 1500 Helfer, Akteure, Künstler und aktive Teilnehmer weitestgehend unter sich bleiben sollten. Dabei hatten die Veranstalter der „Grünen Hauptstadt“ 30 000 Menschen für ihr Straßenfest begeistern wollen: Selbst den Cityring sperrten sie für den Autoverkehr, um Platz zu machen für Fußgänger und Radfahrer. Doch erst gegen 14 Uhr begannen sich die Straßen, etwas zu füllen.
„Wir hatten Pech mit dem Wetter“, sagt Kindel. Das finden auch die Kinder, die beim Seifenkistenrennen mitmachen wollen: Ein fetter Regenguss hatte den Start auf der Hindenburgstraße erst einmal ausgebremst. „Die Sicherheit geht vor“, betont Organisator Oliver Koll vom Bildungs- und Kulturhaus Storp 9, „wir können erst starten, wenn die Straße wieder trocken ist.“ Enttäuschung bei den Kindern.
Rad-Kunst-Performance ist der Höhepunkt
Etwas zufriedener sieht Oliver Bruder vom Contilia Herz- und Gefäßzentrums aus: Sein Team misst Blutdruck für den guten Zweck, ein Euro pro Messung spendet Schlossquelle an die Initiative „1000 Herzen für Essen“ , die sportliche und gesundheitsfördernde Projekte in der Stadt unterstützt. „In der ersten Stunde hatten wir 400 Messungen – für das Wetter gar nicht übel. Wenn’s gleich aufhört zu regnen, kriegen wir bis zum Abend vielleicht sogar die 10 000 voll.“ Ganz so viele werden es dann nicht, 4281 sind es schlussendlich. Das Team legt sich wirklich ins Zeug: Wenn schon zu wenig Passanten vorbeikommen, motiviert es eben auch die Polizisten am Rand, ihren Blutdruck messen zu lassen.
Immerhin: Als sich am gegen 15 Uhr die Sonne durchkämpft, füllt sich vor allem die große Kreuzung zwischen Cinemaxx und Limbecker Platz mit Schaulustigen, die die einstündige, aufwendige Rad-Kunstperformance „Moving Green“ bewundern. Umrahmt wird das Spektakel von 600 Radlern der City-Sternfahrt Ruhrgebiet, die sich von 66 unterschiedlichen Orten aufgemacht haben, um gemeinsam zum Höhepunkt den „Tag der Bewegung“ zu erreichen.
Zu viele Konkurrenzveranstaltungen
An vielen Infoständen sind Helfer bemüht, Besuchern Themen wie Nachhaltigkeit, alternative Mobilität und Umweltschutz nahezubringen. Besucherin Barbara Vogt ist dennoch enttäuscht: „Das Thema Grüne Hauptstadt kommt für mich nicht gut rüber“, sagt die Steelenserin. „Ich vermisse einen roten Faden. Außerdem hatte ich gedacht, es sei alles voller Menschen. Vielleicht wurde zu wenig Werbung gemacht.“
Umweltdezernentin Simone Raskob glaubt nicht, dass der mangelnde Andrang daran liegt: „Wir haben viel Geld ins Marketing gesteckt, auch in anderen Städten wurde plakatiert.“ Neben des mäßigen Wetters nennt sie zu viele Konkurrenzveranstaltungen als Grund.