Essen. . Im Südviertel organisieren Anwohner Protest gegen ein geplantes Hochhaus. Der 60 Meter hohe Wohnturm passe nicht an die Huyssenallee.

Gegen die Pläne für den Bau eines Hochhauses an der Huyssenallee formiert sich Protest in der Nachbarschaft. Anwohner haben sich jetzt in einer Bürgerinitiative organisiert. Die Initiative nennt sich „Huyssenallee und Umgebung.“ Ihr Ziel ist eine Planung, die sich verträglich in die bebaute Umgebung einpasst. „Ein Wohnturm mit bis zu 60 Metern Höhe passt nicht an die Huyssenallee“, sagt Anwohner Max Adelmann.

Investor Peter Jänsch hat, wie berichtet, an der repräsentativen Allee zwischen Innenstadt und Rüttenscheid Großes vor. Den in die Jahre gekommenen Gebäudekomplex zwischen Huyssenallee, Heinrichstraße und Dreilindenstraße will er abreißen lassen. An seiner Stelle will der Essener Unternehmer ein Hochhaus mit 19 Stockwerken errichten. Jänsch verspricht eine „hochwertige Architektursprache“. Die städtische Planungsverwaltung erhofft sich von dem Neubau einen „städtebaulichen Akzent“ und sieht die Chance, die „Nahtstelle“ zwischen der Innenstadt und Rüttenscheid zu entwickeln und zu schließen.

Sorge: Der Parkdruck könnte weiter zunehmen

Die Bürgerinitiative findet das nicht überzeugend. „Wir sind sehr wohl für eine Entwicklung des Gebietes“, betont Max Adelmann. Das geplante Hochhaus empfinden Anwohner jedoch als überdimensioniert, als zu wuchtig, als erschlagend. „Das höchste Haus an der Huyssenallee hat zehn Stockwerke. Höher hinaus sollte nicht gebaut werden“, meint Adelmann und gibt nach eigenen Worten den Tenor der Nachbarschaft wieder.

Die Anwohner fürchten nicht nur um das städtebauliche Erscheinungsbild des Quartiers, das durch die Nähe zu Stadtgarten, Aalto-Theater und Philharmonie reizvoll ist und städtebaulich viel Potenzial bietet. Ihre Sorge: Der Parkdruck könnte weiter zunehmen. „Bei Veranstaltungen wird heute schon kreuz und quer geparkt“ – ohne Rücksicht auf Grünstreifen oder Anwohner-Parken, berichtet Adelmann. Die Initiative vermisse ein städtebauliches Konzept, einen Masterplan, der aufzeigt, wie es weitergehen soll im westlichen Teil des Südviertels.

Ob die Anwohner damit durchdringen, bleibt abzuwarten. Die politische Mehrheit im Rat aus SPD und CDU hat bereits wohlwollende Zustimmung zu den Hochhaus-Plänen signalisiert. Die Verwaltung hat das notwendige Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht. In der kommenden Woche soll der Bebauungsplan in der zuständigen Bezirksvertretung I diskutiert werden. Die Bürgerinitiative will dann in der Bürgerfragestunde ihr Wort machen.