Essen. . Beim „Tag der Architektur“ sind am Wochenende in Essen 16 Gebäude für Besichtigungen geöffnet. Auch Privatleute gewähren einen Einblick.

Einfamilienhaus auf 108 Quadratmetern

Das Einfamilienhaus in Katernberg wird beim Tag der Architektur der Öffentlichkeit vorgestellt. Links dahinter die typischen Siedlungshäuser Im Westerbruch.
Das Einfamilienhaus in Katernberg wird beim Tag der Architektur der Öffentlichkeit vorgestellt. Links dahinter die typischen Siedlungshäuser Im Westerbruch. © Kerstin Kokoska

Neubau eines Einfamilienhauses: Architekt Gianpaolo Nogarole wohnt mit seiner Familie in seinem selbst gebauten Haus im Nordosten der Stadt. Bei 108 Quadratmeter Platz blieb zudem noch Raum für sein Architekturbüro. Warum Nogarole sein Haus mit einem möglichst kleinen Platzbedarf geplant hat, erklärt er so: „Grundstücke werden allgemein eher kleiner.“ Das Denken, ein Einfamilienhaus müsse 150 Quadratmeter haben, sei überholt.

Im Westerbruch 64a (Katernberg), Besichtigung: 25. Juni von 12-18 Uhr. Führungen nach Wunsch.

Kreativwirtschaft auf Zollverein

Kokerei Zollverein, Sanierung und Umnutzung des Kammgebäudes: Seit letztem Jahr bereits sind die neu entstandenen Bürogebäude in Stoppenberg vermietet. Sechs Unternehmen aus der Kreativwirtschaft sind dort untergekommen. Bei der Führung werden verschiedene Ateliers gezeigt.

Heinrich-Imig-Straße 10 (Stoppenberg), Besichtigung: 24. Juni von 14-17 Uhr. Führungen um 14 Uhr und 16 Uhr. Treffpunkt ist Areal C, Kammgebäude (C90).

Alt- und Neubau kombiniert

Einfamilienhaus – klein, aber fein: Das Wohnhaus von 1956 wurde mit einem zweigeschossigen Anbau erweitert. Alt- und Neubau heben sich optisch deutlich voneinander ab, die Fenster des neuen Gebäudeteils wurden rot umrahmt.

Pappelweg 2 (Bochold), Besichtigung: 24. Juni von 14-16 Uhr.

Barrierefreier Austausch mit den Nachbarn

Mitzmannweg Allbau-Wohnprojekt in Essen: Insgesamt 26 Mehrfamilienhäuser gehören zu der Siedlung im Mitzmannweg. Letztes Jahr wurde alles barrierefrei modernisiert – die Außenanlagen bekamen Hochbeete und Sitzmöglichkeiten, um den Austausch zwischen den Nachbarn zu fördern.

Mitzmannweg 3 (Bochold), Besichtigung: 24. Juni von 13-15 Uhr. Treffpunkt ist bei Anger (Haus Nr. 5).

Erinnerungen an Kohle

© Ulrich von Born

Das Anthrazit-Niedrigenergiehaus: Passend zur Geschichte des Ruhrgebiets ist dieses Haus in Bedingrade in anthrazit gestaltet, wie ein Stück Kohle. Die Fassade und das Dach sind aus ein und dem selben Material. Alu-Fenster-Laibungen reflektieren das Licht wie bei einem Kristall. Das Treppenhaus zeigt künstlerisch abstrakt die Entstehung der Geschichte: Vom Kohleflöz im Keller bis zum Moos im Dachgeschoss.

Roßstraße 38 (Bedingrade), Besichtigung: 25. Juni von 14-17 Uhr. Führungen sind alle 15 Minuten möglich.

Fahrradtour auf dem Radschnellweg

Radschnellweg, Rheinische Bahn, RS1: Der Radschnellweg 1 sorgt immer wieder für Diskussionen, da der Ausbau durch das Eltingviertel stockt. Eine Radtour soll am Sonntag, 25. Juni die Verbindungstauglichkeit für das Ruhrgebiet testen und die landschafts-architektonischen Besonderheiten erläutern. Die Strecke ist etwa 10 Kilometer lang und führt von der Uni Essen zur Ruhrpromenade in Mülheim.

Rheinische Straße 58 (Stadtkern), Dauer der Fahrradtour am 25. Juni: 11-13:30 Uhr. Treffpunkt ist die Platzfläche im Unipark, am Café gegenüber. Ein eigenes Fahrrad ist mitzubringen.

Umbau und Erweiterung eines Einfamilienhauses:

Wie sich ein Siedlungshaus komplett sanieren und erweitern lässt, zeigt dieses Gebäude in Schönebeck. Die kleinen Zimmer im Erdgeschoss wurden in einen offenen Wohn- und Essbereich mit sichtbarer Tragkonstruktion verwandelt. Der Anbau besteht komplett aus Holz. Die Gartengestaltung wurde mit ins Planungskonzept integriert. Highlights sind ein Pool und eine große Terrasse hinter dem Haus.

Antoniushang 36 (Schönebeck), Besichtigung: 24. Juni von 12-16 Uhr und 25. Juni von 11-14 Uhr.

Von der Kirche zur Altenpflegeeinrichtung

Umbau der Neuen Pauluskirche zu einer Altenpflegeeinrichtung: In ihrer Grundstruktur ist die Pauluskirche erhalten geblieben. Auf vier Etagen sind jetzt acht Wohneinheiten eines Altenheims verteilt. Zusätzliche Fenster schaffen mehr Licht ins Innere des Gebäudes.

Steeler Straße 271 (Huttrop), Besichtigung: 24. Juni von 15-17 Uhr. Führungen sind um 15 Uhr und um 16 Uhr. Besichtigung nur im Rahmen der Führungen möglich.

Aus der Wurstfabrik wurden Loftbüros

Neben diesem Aufenthaltsraum werden im Mathildenhof in Rüttenscheid Büros gezeigt, die in einer ehemaligen Wurstfabrik liegen.
Neben diesem Aufenthaltsraum werden im Mathildenhof in Rüttenscheid Büros gezeigt, die in einer ehemaligen Wurstfabrik liegen. © Kerstin Kokoska

Umbau einer Wurstfabrik zu Loftbüros: 16 Monate lang hat Architekt Thomas Hannemann die ehemalige Wurstfabrik Lindt umgebaut und modernisiert. Bei den Arbeiten seien immer wieder Räume aufgetaucht, von denen niemand etwas gewusst habe – einige davon ohne Tageslicht und Zugang nach außen.

Mathildenstraße 15a (Rüttenscheid), Besichtigung: 24. Juni von 10-13 Uhr. Führungen gibt es alle 30 Minuten.

Parkhaus der Universitätsklinik

Außenansicht des neuen Parkhauses des Universitätsklinikums von Architekt Christian Uwer. Am Wochenende findet der Tag der Architektur statt.
Außenansicht des neuen Parkhauses des Universitätsklinikums von Architekt Christian Uwer. Am Wochenende findet der Tag der Architektur statt. © Knut Vahlensieck

Der Bau des Parkhauses war eine Herausforderung: Es sollte den Eingang zum Gelände markieren, sich aber gleichzeitig trotz seiner Größe und Struktur in das vorhandene städtische Gefüge integrieren. Für das Licht im Inneren sorgen drehbare Lochblechlamellen.

Hufelandstraße 55 (Holsterhausen), Besichtigung: 24. Juni von 16 bis 18 Uhr. Führungen sind um 16 Uhr und um 17 Uhr. Treffpunkt ist die Taxihaltestelle Hufelandstraße.

Neubau eines Einfamilienhaus

Das Gelände, auf dem dieses Einfamilienhaus steht, war ursprünglich ein Betriebshof. Der Neubau hat keinen Keller, die Fassade ist abwechselnd mit Klinker und Holz gestaltet.

Horster Straße 32a (Horst), Besichtigung: 24. Juni von 10-12 Uhr.

Sanierte Kirche in Haarzopf

Die evangelische Kirche Haarzopf zeigt sich in neuem Glanz an der Raather Straße in Essen. Sie wurde mehrere Jahre lang renoviert.
Die evangelische Kirche Haarzopf zeigt sich in neuem Glanz an der Raather Straße in Essen. Sie wurde mehrere Jahre lang renoviert. © Rebecca Häfner

Sanierung der Ev. Kirche in Essen-Haarzopf: Wegen gravierender Schäden an der Konstruktion war die statische Sicherheit der Kirche nicht mehr gewährleistet. Architekt Frank Ahlbrecht, der die Renovierung des Gotteshauses mit seinem Team geplant und geleitet hat, wird die Besucher führen und sowohl ihre Geschichte als auch die einzelnen Baumaßnahmen erläutern.

Raadter Straße 79 (Haarzopf), Besichtigung: 24. Juni von 14-16 Uhr und 25. Juni von 14-16 Uhr. Eine Führung gibt es jeweils um 14 Uhr. Treffpunkt ist der Eingang zum Turm.

Ein Anbau aus Lärchenholz

Architekt Ludger Felderhoff steht vor einem von ihm geplanten Haus am Stauseebogen in Essen Heisingen. Das Haus wird am Tag der Architektur vorgestellt.
Architekt Ludger Felderhoff steht vor einem von ihm geplanten Haus am Stauseebogen in Essen Heisingen. Das Haus wird am Tag der Architektur vorgestellt. © Dominika Sagan

Um- und Anbau Einfamilienhaus: Ehepaar Schöler ließ einen Anbau an ihre Doppelhaushälfte errichten. Entstanden ist ein Kubus in Massivbauweise, der außen mit Lärchenholz verkleidet ist und sich deutlich vom Haus abhebt. Im Inneren liegt das Obergeschoss der beiden Bauten aus verschiedenen Jahrhunderten auf gleicher Höhe.

Stauseebogen 70 (Heisingen), Besichtigung: 25. Juni von 12-14 Uhr.

Drei Generationen unter einem Dach

Altbau und Neubau sind voneinander getrennt, in der Mitte trennt eine Fuge die beiden Teile: Dieses Mehrfamilienhaus in Essen Werden an der Graf-Luckner-Höhe 8-10 und 15 weitere Gebäude in Essen stehen am „Tag der Architektur“ dieses Wochenende für Besichtigungen offen.
Altbau und Neubau sind voneinander getrennt, in der Mitte trennt eine Fuge die beiden Teile: Dieses Mehrfamilienhaus in Essen Werden an der Graf-Luckner-Höhe 8-10 und 15 weitere Gebäude in Essen stehen am „Tag der Architektur“ dieses Wochenende für Besichtigungen offen. © Stefan Arend

Umbau und Erweiterung eines Mehrfamilienhauses: Drei Generationen soll dieses Haus in Werden Platz bieten. Eine Fuge trennt die zwei Gebäudeteile, bildet aber in diesem Fall auch gleichzeitig den Übergang zum Bestandsgebäude.

Während der Altbau verputzt ist, wurde der Neubaubereich, angelehnt an die felsige Beschaffenheit des Werdener Berges, mit Naturstein verkleidet. Von außen klar ersichtlich sind die Funktionen im Neubau: „Küchenbereich und Wohnzimmer sind zum Beispiel optisch durch die Fenster und Materialien voneinander abgesetzt“, so Architekt René Brouns.

Graf-Luckner-Höhe 8-10 (Werden), Besichtigung:25. Juni von 14-17 Uhr. Führungen immer zur vollen Stunde.

Wohnanlage für Menschen mit Behinderung

Neubau Wohnheim für Menschen mit Behinderung: In Kupferdreh ist eine Wohnanlage mit drei separaten Häusern entstanden. Hier können bis zu 40 behinderte Menschen weitgehend selbstständig wohnen. Ein platzartiger Campus erschließt die Gebäude und ist Ort für Begegnung und Aufenthalt. Die den Erdgeschoss-Wohnungen vorgelagerten Terrassen und der Wiesengarten bleiben den Bewohnern vorbehalten. Bei der Führung können die Innen- und Außenanlagen besichtigt werden.

Johannes-Böttcher-Straße 28 (ehemals Möllneys Nocken in Kupferdreh), Besichtigung: 25. Juni von 11-13 Uhr. Anfahrt über Reulsbergweg.

Ärzte- und Geschäftshaus in Kettwig

Heinz Schnetger von der Grundstücksgesellschaft Kettwig posiert vor dem Ärzte- und Geschäftshaus in Kettwig.
Heinz Schnetger von der Grundstücksgesellschaft Kettwig posiert vor dem Ärzte- und Geschäftshaus in Kettwig. © Christof Kšpsel

Lange Zeit fehlte in Kettwig ein Nahversorger. 2015 wurde das zum Anlass genommen, das brachliegende Gelände in der Güterstraße in Kettwig wiederzubeleben. Heute besticht das Gebäude durch seine Optik: Geformt wie eine Pastille ist das zweieinhalbgeschossige Gebäude verkleidet mit senkrecht und waagerecht angeordneten bronzefarbenen Metallelementen, die im Licht verschiedene Effekte hervorrufen. Neben einem Drogeriemarkt sind dort Arztpraxen und verwandte Gesundheitsbranchen zu finden.

Güterstraße 22 (Kettwig), Besichtigung: 24. Juni, 14-16 Uhr. Führungen finden statt um 14:30 Uhr und 15:30 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz von dm

Weitere Infos zum Tag der Architektur

  • Am 24. und 25. Juni 2017 findet der bundesweite „Tag der Architektur“ statt.
  • Privathäuser, Büroräume oder Mietswohnungen – die meisten der vorgestellten Objekte sind normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
  • Das Motto in diesem Jahr lautet „Architektur schafft Lebensqualität“.
  • Weitere Informationen auf www.tag-der-architektur.de.