Essen. . Als zweiter privater Investor im Stadtgebiet errichtet die Erlanger Firma GBI im Ostviertel ein Studentenwohnheim. Fertig werden soll es 2018.

  • An der Natorpstraße im Ostviertel wird für rund zehn Millionen Euro ein neues Studentenwohnheim errichtet.
  • Es ist das zweite Studentenwohnheim eines privaten Unternehmens, das in Essen entsteht.
  • Den Markt für studentisches Wohnen dominiert aber weiter mit Abstand das Studentenwerk Essen-Duisburg

Der Markt für studentisches Wohnen in Essen wird weiter aufgemischt. Die Erlanger GBI und dessen Beteiligungsunternehmen Nord Project haben jetzt an der Natorpstraße den „Ersten Spatenstich“ vollzogen für ein Studentenwohnheim mit 135 Plätzen, das zum Wintersemester 2018/19 bezugsfertig sein soll.

Nach einer ausführlichen Markt-Analyse hat die GBI einen großen Bedarf an Studentenunterkünften ausgemacht. Das liege an der verhältnismäßig kleinen Zahl kleiner, günstiger Wohnungen im Stadtgebiet und der stark steigenden Zahl von Studenten.

Zahl der Studenten ist stark gestiegen

Tatsächlich liegt die Zahl der eingeschriebenen Studenten an der Uni Duisburg-Essen seit wenigen Jahren kontinuierlich über 40 000 - wohlgemerkt für beide Standorte, Duisburg und Essen.

Zum Wintersemester 2018/19 soll das neue Studentenwohnheim fertig sein.
Zum Wintersemester 2018/19 soll das neue Studentenwohnheim fertig sein. © moka

An der Natorpstraße unweit des Bahndamms sollen Studenten künftig für weniger als 300 Euro warm wohnen können. „Das liegt auch am Konzept als gefördertes Wohnheim“, sagt Gerrit M. Ernst, Geschäftsführer der Nord Project. Betreiber ist die gemeinnützige Stiftung FDS. Insgesamt werden mehr als zehn Millionen Euro in den fünfgeschossigen Bau investiert. Bereits 2015 war in Borbeck ein Objekt mit 180 Einheiten von privater Hand in ein Studentenwohnheim umgewandelt worden.

Studentenwerk betreibt neun Wohnheime in Essen

Den Markt dominiert jedoch seit Beginn das Studentenwerk Essen-Duisburg, das allein in Essen neun Wohnheime mit insgesamt mehr als 1400 Zimmern betreibt. „Wir haben kurze Wartelisten und derzeit einen realen Leerstand von 66 Zimmern“, berichtet Johanne Peito, Sprecherin des Studentenwerks. Weitere 57 Einheiten im Objekt am Niehusmannskamp in Altenessen seien freigezogen worden, weil das Haus, Baujahr 1985, kurz vor einer grundlegenden Sanierung steht. Das Studentenwerk wirbt ebenfalls mit Warm- und All-Inclusive-Mieten unter 300 Euro.

Die Natorpstraße, eine eher unwirtliche Gegend im Ostviertel, sei aus Sicht der GBI als „idealer Standort“ ausgemacht worden, allein wegen seiner zentralen Lage. „Die Menschen von auswärts schauen auf den Stadtplan und entscheiden dann, wo sie wohnen wollen“, sagt Wolfgang Ludwig, Sprecher der GBI. „Auch die gute ÖPNV-Bindung war ein wichtiges Kriterium.“ Das Gelände gehörte früher der Spedition van Eupen.

Langfristig moderate Konditionen

An der Natorpstraße sei man auch deshalb dauerhaft in der Lage, günstige Mieten anzubieten, weil der Bau finanziert wird durch die Stadtsparkasse Essen. Auch das Studentenwerk wirbt jedoch stets damit, langfristig moderate Konditionen anbieten zu können. Zuletzt waren zwei ehemalige Wohnhäuser im Nordviertel zu Studentenwohnheimen (Freistatt- und Tiegelstraße) umgewandelt worden.