Essen. . Großeinsatz für die Polizei: Erneut kam es auf der Margarethenhöhe zu einem blutigen Angriff. Mann stieß mit 20 Zentimeter langer Klinge zu.

  • Bewaffneter Räuber fügt wehrloser Seniorin lebensgefährliche Schnittverletzungen zu
  • Einsatzhundertschaft durchkämmt Waldgebiet und das Umfeld der Lührmannstraße
  • Ermittler wollen Aufnahmen aus Überwachungskameras zeitnah auswerten

Die Bluttat an einem Jogger auf der eigentlich beschaulichen Margarethenhöhe ist keine drei Monate her, da passierte am Mittwochvormittag erneut ein brutales Verbrechen im dortigen Lührmannwald: Ein bewaffneter Räuber attackierte gegen 11 Uhr eine 78-jährige Rentnerin mit einem Messer und fügte der wehrlosen Frau lebensgefährliche Stichverletzungen im Oberkörper zu. Mit der erbeuteten Handtasche der Seniorin flüchtete der Mann, während sich sein Opfer nur mit letzter Kraft zu einer Anwohnerin retten konnte.

Die alarmierte Polizei löste sofort eine Großfahndung aus. Eine Einsatzhundertschaft durchkämmte das Waldgebiet und das Umfeld der Lührmannstraße auf der Suche nach dem unbekannten Kriminellen und möglichen Spuren mit Hunden. An die Öffentlichkeit richtete die Behörde zeitgleich einen dringende Warnung: Der Täter sollte nicht angesprochen werden. „Der Mann ist bewaffnet und gefährlich“, warnte Polizeisprecher Christoph Wickhorst.

Mann trug schwarze Kleidung und eine schwarze Pudelmütze

Wer also einen etwa 30 bis 40 Jahre alten sowie großen und schlanken Mann in schwarzer Kleidung und einer schwarzen Pudelmütze auf dem Kopf sehe, solle sich zur eigenen Sicherheit von ihm fern halten und sich umgehend über den Notruf 110 auf der Essener Leitstelle melden, hieß es bereits kurz nach dem Verbrechen. Das Opfer, das im Krankenhaus behandelt wird, konnte der Polizei aufgrund der Verletzungen bislang keine Beschreibung seines Peinigers geben. Augenzeugen wollen den Mann jedoch gesehen haben, wie er sich nach dem Angriff auf die Rentnerin durch Gebüsche in den Wald schlug.

Ersten Hinweise gingen bei der Polizei ein

Erste Hinweise gingen in den Mittagsstunden bei der Polizei ein. So sollte der brutale Räuber zwischenzeitlich in einer Tankstelle an der Sommerburgstraße aufgetaucht sein. Möglicherweise war der Gesuchte tatsächlich dort.

Die Aufzeichnungen der dortigen Überwachungskameras wollen die Ermittler nun möglichst zeitnah auswerten, um des Mannes schnell habhaft zu werden, von dem zunächst jede heiße Spur fehlte.

Zweiter Überfall binnen zwei Monaten auf der Margaretenhöhe

Der Überfall auf die Seniorin, der nach ersten Erkenntnissen mit einem Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge ausgeführt wurde, ist der zweite binnen weniger Monate auf der Margarethenhöhe. Erst im März war ein Jogger niedergestochen worden, als er einer von zwei Männern bedrängten Fußgängerin zu Hilfe eilte.

Für die Polizei ist es ein nach wie vor „kurioser Fall“, sagt Christoph Wickhorst. Hinweise auf die beiden Täter gingen in den Tagen danach kaum ein, und die überfallene Frau, die vom Tatort verschwand, bevor die Rettungskräfte eintrafen, meldete sich trotz zahlreicher öffentlicher Aufrufe bis heute nicht bei der Polizei. Dass der 24-Jährige durch den Messerstich in den Bauch damals nicht lebensgefährlich verletzt worden war, hatte er nur seiner ausgeprägten Muskulatur zu verdanken, so die Einschätzung der Ärzte.

Dieser erste Messerangriff wurde als ein Einbruch in die Idylle der Margarethenhöhe empfunden. Nicht wenige Anwohner und Jogger beschlich danach ein mulmiges Gefühl. Das dürfte nach der Bluttat an der 78-Jährigen kaum besser geworden sein.