Essen. Ein 20-Jähriger soll seine Mutter erstochen und dann Feuer gelegt haben. Jetzt steht er in Essen vor Gericht. Er gilt als schuldunfähig.
- 20-Jähriger soll im November seine Mutter in Essen-Altenessen ermordet haben
- Der junge Mann hatte zunächst die Tat gegenüber Polizisten gestanden; vor Gericht schweigt er
- Staatsanwaltschaft beantragt, ihn auf nicht absehbare Zeit in der geschlossenen Psychiatrie unterzubringen.
Er soll seine Mutter ermordet haben, doch dazu schweigt er. Der 20-jährige Essener Dominik G., der früher die Tat gegenüber Polizisten gestanden hatte, will am Dienstag vor der XXIV. Essener Strafkammer keine Angaben mehr machen. Er gilt als psychisch krank, die Staatsanwaltschaft beantragt, ihn auf nicht absehbare Zeit in der geschlossenen Psychiatrie unterzubringen.
Regelmäßig hatte der 20-Jährige seine Mutter in einem Altenessener Mehrfamilienhaus besucht. Auch am 27. November 2016 kam er laut Ermittlungsergebnis mittags zu ihr. Die 59-Jährige hatte gekocht, gemeinsam aßen sie, schauten danach Fernsehen.
Die Verpuffung schleuderte ihn ins Treppenhaus
Was dann passierte, bleibt bis heute unklar. Auch gegenüber der Polizei hatte Dominik J. sich nicht zum Motiv geäußert. Er soll seiner Mutter mit einem Küchenmesser mehrere Stiche versetzt haben, sie trafen den Hals und den Kehlkopf.
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Danach fuhr er laut Staatsanwaltschaft zu einer Tankstelle, kaufte zwei 5-Liter-Kanister mit Benzin und fuhr zurück zur Wohnung der Mutter. Dort verschüttete er den hochexplosiven Stoff und zündete ihn an. Die Verpuffung schleuderte ihn ins Treppenhaus. Wie die Obduktion später zeigte, starb die Mutter nicht an den Messerstichen, sondern an einer Rauchvergiftung. Auch mehrere andere Hausbewohner erlitten eine Rauchvergiftung.
Vier weitere Prozesstage sind angesetzt
Er selbst soll später unter falschem Namen einen Notruf abgesetzt haben. Er soll von einer durch einen Schuss verletzten Person berichtet und eine Täterbeschreibung abgegeben haben, die ihn selbst beschrieb. Möglicherweise, so die Staatsanwaltschaft, wollte er so bei der Festnahme seine eigene Tötung durch die Polizei provozieren.
Mit Hilfe von Polizeibeamten versucht das Gericht, die früheren Vernehmungen zu rekonstruieren. Vier weitere Prozesstage hat die Kammer bislang angesetzt.