Essen. . Bei der Suche nach der geeigneten Trassenführung für den RS 1 setzen SPD und CDU eine weitere Variante durch: ebenerdig durchs Eltingviertel.
- SPD und CDU erweitern Suche nach Trassenführung um eine weitere Variante: ebenerdig
- Beide Fraktionen favorisieren aber städtebauliche Lösung: Radweg über Dächer und durch Häuser
- Verwaltung soll „ergebnisoffen“ prüfen. Brücken über Gladbecker Straße und Schützenbahn gesetzt
Gehe zurück auf Los? SPD und CDU haben die Debatte um die Trassenführung des Radschnellweges RS 1 und den Anschluss des Eltingviertels an die Innenstadt um eine Variante erweitert. Auf Beschluss der beiden Mehrheitsfraktionen im Planungsausschuss des Stadtrates soll die Planungsverwaltung ebenfalls prüfen, ob der Bahndamm der ehemaligen Rheinischen Bahn komplett abgetragen werden könnte.
Bei einem ebenerdigen Verlauf des Radschnellweges könnte die Einmündung der Altenessener Straße am Viehofer Platz für den Durchgangsverkehr geschlossen werden, so dass der Radschnellweg kreuzungsfrei durchs Eltingviertel verlaufen würde, ergänzte Uwe Kutzner, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Die Brücke über die Gladbecker Straße ist ein Muss
Die Grünen reagierten verwundert, stand ein kompletter Abriss des Bahndamms doch bislang nicht mehr zur Debatte. Die FDP sah in dem Beschluss gar eine „Vorfestlegung des Ergebnisses“ und sprach sich ausdrücklich dafür aus, die Altenessener Straße offenzuhalten.
Wie Kutzner betonte, soll die Planungsverwaltung die verschiedenen Varianten ergebnisoffen prüfen. CDU und SPD favorisieren jedoch die städtebaulich anspruchsvollste Lösung: eine Wohnbebauung, bei der der Radschnellweg streckenweise durch Gebäude hindurch und über Dächer hinweg führen würde. Die Verwaltung soll nun Gespräche mit möglichen Investoren führen.
Einig sind sich alle Fraktionen darin, dass die Gladbecker Straße im Westen des Eltingviertels wie auch die Schützenbahn im Osten auf Brücken überquert werden müssen. Die Eisenbahnbrücke über die Schützenbahn soll abgerissen und schnellstmöglich durch eine Radbrücke ersetzt werden.
Bis zur Fertigstellung einer solchen Brücke und einer Querung über die Gladbecker Straße werden nach Einschätzung der Planungsverwaltung drei bis fünf Jahre vergehen. Eine Lösung muss zudem für die Gleisanbindung des Betriebsgeländes von Evonik im Ostviertel, so dass Radfahrer sicher daran vorbei fahren können.
SPD und CDU sehen keinen Grund zur Eile
Für SPD und CDU besteht somit kein Grund zur Eile, sich bei der Trassenführung festzulegen. Priorität hat für beide die städtebauliche Anbindung des Eltingviertels. Fahrradverbände fürchten indes, die Fertigstellung des Radschnellweges könnte auf die lange Bank geschoben werden. Der Antrag der Grünen, nach Fertigstellung der beiden Brücken zumindest eine provisorische Trasse durch das Eltingviertel zu bauen, wurde von CDU und SPD abgelehnt.