Essen. Die Fünf-Prozent-Marke haben die Linken in Düsseldorf wohl verpasst, mit dem Abschneiden in Essen können sie jedoch noch leben.

Hoffen bis zum Schluss war am Abend bei den Linken angesagt. Ob im Heinz-Renner-Haus an der Severinstraße, wo Kreissprecherin Sonja Neuhaus die Hochrechnungen verfolgte, oder in der Düsseldorfer Landeszentrale, in der Jaspar Prigge auf das Endergebnis wartete. Besonders für den 28-jährige Rechtsanwalt aus Frohnhausen stand der weitere Berufsweg zur Debatte: Schaffen es die Linken in den Landtag, zieht sein Listenplatz 8. Ansonsten arbeitet er weiter als Anwalt. „Ich glaube, dass man auch so politisch wirken kann, also für die Grundwerte wie den Schutz der Bürgerrechte zu kämpfen.“

Ergebnis im Vergleich zu 2012 verdoppelt

Ein doppelt so gutes Ergebnis wie bei der letzten Landtagswahl sei „ein Erfolg, den wir für die Bundestagswahl mitnehmen wollen. Auch wenn wir als außerparlamentarische Opposition Politik machen, werden wir es mit voller Kraft tun.“

Trotz der Zitterpartie war auch Sonja Neuhaus, Sprecherin des Kreisverbandes, überhaupt nicht niedergeschlagen. „Klar, das Ergebnis hätte besser sein können, aber das kann es immer. Wir liegen aber über den Landesdurchschnitt und haben einen aktiven Wahlkampf über die Bühne gebracht. Wir haben viele neue Mitglieder bekommen und waren in allen Stadtteilen präsent. Die Haustürgespräche wollen wir auch nach dem Wahlkampf fortsetzen.“ Die Unterstützung aus Berlin, etwa durch Sarah Wagenknecht, sei hilfreich gewesen: „Denn die meisten Menschen interessieren sich doch mehr für Bundespolitik.“ Erschreckend sei dagegen das Abschneiden der AfD.