Heidhausen. . EVAG und Verwaltung wollen eine Anbindung der Fachklinik ermöglichen, wenn die Buslinie 190 nach 2020 entfällt. Wie eine Lösung aussehen könnte.

Die Ruhrlandklinik liegt idyllisch im Grünen. Was für ein Fachkrankenhaus, das sich auf die Behandlung von Lungen- und Atemwegserkrankungen spezialisiert hat, geradezu ideal ist. Doch die Kehrseite: Öffentliche Verkehrsmittel fahren seltener. Dieser Umstand könnte sich noch verschlechtern, wenn die Buslinie 190 im Rahmen des geplanten Nahverkehrskonzepts gestrichen wird.

Doch die gute Nachricht ist: Eine verlässliche Anbindung der Ruhrlandklinik wird es auch weiterhin geben. Dies konnte Friedhelm Krause, CDU-Ratsmitglied und im Aufsichtsrat der Essener Verkehrs-AG tätig, am Freitag bei einem Ortstermin mitteilen.

Betroffen ist auch die Kita „Wunderwelt“

Eingeladen hatte dazu Hans Wohland, stellv. Betriebsratsvorsitzender der Klinik-Belegschaft. Gekommen waren betroffene Mitarbeiter der Klinik und der auf dem Gelände ansässigen Kita „Wunderwelt“ sowie Politiker und Vertreter der Klinikleitung. Sie alle treibt die Sorge um, dass dieser Außenbereich von Heidhausen bald abgeschnitten wird. Die Nahverkehrspläne hatten sie aufhorchen lassen.

Fällt ab 2020 weg: die Buslinie 190, die die Ruhrlandklinik bedient.
Fällt ab 2020 weg: die Buslinie 190, die die Ruhrlandklinik bedient. © Stefan Arend

Eine Umsetzung des neuen Nahverkehrsplans, das stellte Friedhelm Krause klar, sei vor 2020 gar nicht machbar. Denn: „Erst einmal muss das Verkehrskonzept im Werdener Ortskern realisiert werden. Dann können die Ortsbusse fahren und die anderen Linienführungen umgesetzt werden.“ Auch dann erst werde die Linie 190 eingestellt.

Abfahrt ab Heidhauser Platz

Statt dieser Linie werde es aber eine bedarfsgerechte ÖPNV-Anbindung geben. Darin seien sich Stadtverwaltung und EVAG einig. Bereits mehrere Gespräche habe es zu diesem Thema gegeben. „Zur Zeit zeichnet sich ab, dass auf dieser Strecke kleinere Busse zum Einsatz kommen sollen. Diese fahren nach einem Fahrplan. Unklar ist nur noch, wer die Linie betreiben wird, ob es die EVAG selbst ist oder ein privater Anbieter.“

Dieses Angebot sei nicht mit einem Taxibus zu verwechseln, stellte Krause richtig, da sich der Betriebsrat mehrfach skeptisch gegenüber einer solchen Lösung geäußert hatte, die eine vorherige Bestellung wie bei einem Taxi voraussetzen würde. „Es wird einen Fahrplan geben. Der Bus wird ab dem Heidhauser Platz eingesetzt.“

Beratung auch in verschiedenen Fachgremien

Dass eine Anbindung an den ÖPNV notwendig sei, unterstrichen beim Ortstermin alle anwesenden Politiker sowie die Klinikleitung. Neben dem Verkehrsausschuss werden auch andere Fachgremien, wie der Sozialausschuss, in die Entscheidung eingebunden.

Mit auf den Weg gaben die Klinikmitarbeiter Politik und EVAG zwei Dinge: Zum einen die Anregung, ob es nicht auch eine Weiterführung der Linie 169 einmal die Stunde geben könnte. Zum anderen der Hinweis, dass auch die Arbeitsschichten bei der Taktung des Busses wichtig seien, um lange Wartezeiten zu vermeiden.