Essen. . Zur Mai-Kundgebung der Gewerkschaften werden bis zu 2500 Teilnehmer erwartet. Bürger sollen sich der Protest-Demo gegen die NPD anschließen

Die geplante NPD-Demonstration am 1. Mai ruft auch die Gewerkschaften auf den Plan. Der DGB-Vorsitzende Dieter Hillebrand bezeichnete den NPD-Aufmarsch als „eine bewusste Provokation gegen Gewerkschafter“.

Er appellierte an die Mitglieder, nach der traditionellen Mai-Kundgebung auf dem Burgplatz sich der Gegendemonstration des Bündnisses „Essen stellt sich quer“ anzuschließen. Die rechtsextreme NPD wird mit ihrer Demo fast zeitgleich zur Mai- Kundgebung des DGB starten. Die Abschluss-Kundgebung der NPD ist auf dem Katernberger Markt geplant.

DGB erwartet zwischen 2000 und 2500 Teilnehmer

Diese Woche hatte bereits das Essener Bündnis aus Kirchen, Unternehmen, Vereinen und der Stadt die Bürger aufgerufen, ein Zeichen gegen die geplante NPD-Demonstration zu setzen. Bürger sollten sich an der Maikundgebung des DGB beteiligen oder das Internationale Kulturfest auf der Zeche Carl besuchen.

Der DGB erwartet dieses Jahr wieder 2000 bis 2500 Teilnehmer. Der Demonstrationszug startet 10.30 Uhr am Girardethaus in Rüttenscheid. Die Kundgebung auf dem Burgplatz beginnt gegen 11.15 Uhr. Hauptredner dieses Jahr ist der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie, Michael Vassiliadis.

Der Gewerkschafter dürfte in seiner Rede vor allem die Folgen der Energiewende für die Beschäftigten ansprechen. Viele Arbeitsplätze stehen auf der Kippe. Unter anderem sollen bei der Steag 1000 Stellen wegfallen, auch Eon will am Konzernsitz Essen weiter Stellen abbauen.

Gewerkschaften fordern Steuerentlastungen

Die Forderungen der Gewerkschaften richten sich im Wahljahr 2017 vor allem an die Landes- und Bundespolitik. Unter anderem geht es den Gewerkschaften um Steuerentlastungen für die Mittelschicht, eine gerechtere Finanzierung der Krankenversicherung, mehr Investitionen der öffentlichen Hand sowie eine Stärkung der gesetzlichen Rente. Gleichzeitig setzen sich die Gewerkschaften dafür ein, die zunehmende Tarifflucht von Unternehmen zu stoppen.

Auf dem Burgplatz wird es nach den Reden der Gewerkschafter ein Familien-Kulturprogramm geben. Das Kindertheater Oh Larry ist dabei, das Bergbauorchester Niederrhein und due Essener Band „Kuult“. 35 Vereine, soziale Einrichtungen und Organisationen präsentieren sich zudem an Ständen.