Essen. . Die Stadt Essen hält auch nach dem Bericht über alarmierende Testergebnisse an ihrem generellen Nein zu einem Diesel-Fahrverbot fest.

Die Diskussion um mögliche Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Essen trifft jetzt auch die mehr als 19 000 Besitzer von Neuwagen mit der strengeren Euro 6-Norm, die sich bisher entspannt zurücklehnen konnten. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert, dass auch neue Diesel-Autos nur dann in der Essener Umweltzone fahren dürfen, wenn sie die strengeren Abgaswerte im Realbetrieb tatsächlich einhalten. „Und das können nur wenige Modelle“, gibt BUND-Sprecher Dirk Jansen zu bedenken.

Auch Neuwagen stoßen zu viele Stickoxide aus

Wie das Umweltbundesamt am Dienstag mitteilte, hätten Fahrtests ergeben, dass auch moderne Euro-6-Diesel durchschnittlich im Schnitt sechs Mal mehr Stickstoffoxide ausstoßen als erlaubt. Bei einem Verbot dürften Neuwagen nicht pauschal ausgenommen werden, folgert daraus der BUND. Eine Alternative zu Fahrverboten sieht Dirk Jansen nicht. „Es gibt keine anderen Maßnahmen, die kurzfristig wirken.“ Insgesamt sind in Essen etwa 72 000 Diesel-Pkw zugelassen.

Die Stadt Essen hält auch nach dem gestrigen Bericht des Umweltbundesamtes an ihrem generellen Nein zu einem Fahrverbot von Diesel-Autos fest. „Unsere Aussage steht nach wie vor“, betont Rathaus-Sprecher Martin Rätzke. Oberbürgermeister Thomas Kufen hatte am Montag erklärt, dass er nichts von pauschalen Diesel-Verbotsforderungen halte. Er rief die Hersteller dazu auf, für bessere Filtertechniken und Umrüstmöglichkeiten zu sorgen.