Essener Osten. . Undichte Fenster, feuchte Räume und überschwemmte Toiletten: Bezirksvertreter bereisen Grund-, Haupt- und Förderschulen im Essener Osten.
Überschwemmte Toiletten, Risse in Außenwänden, offene Deckenverkleidung und Feuchtigkeit in den Klassenräumen: Diese Mängel zählen zu den Ergebnissen einer Schulbereisung, die die Politiker aus dem Bezirk VII erstmals gemacht haben. Dabei ging es vor allem um den baulichen Zustand der elf Grundschulen, der Haupt- und der Förderschule in Steele, Kray, Freisenbruch, Horst und Leithe, für die die Bezirksvertreter zuständig sind.
Lediglich zwei Schulen wiesen keinerlei Mängel auf: die Förderschule am Hellweg in Freisenbruch sowie die Leither Grundschule an der Korumhöhe. Trotz einzelner Missstände werden als grundsätzlich gepflegt die Marienschule, Bonifaciusschule, Joachimschule, Friedrich-Froebel-Schule, Laurentiusschule, Astrid-Lindgren-Schule und Grundschule im Bergmannsfeld eingestuft. Und dann gibt es eben Schulen wie die im Steeler Rott mit einem baulich sehr negativen Eindruck.
„Unterm Strich gibt es nun eine Menge Redebedarf
„Unterm Strich gibt es nun eine ganze Menge Redebedarf“, fasst Bezirksbürgermeister Gerd Hampel (SPD) die Eindrücke und Gespräche mit den Schulleitern zusammen. Denn neben Schulen mit gepflegtem Eindruck, auf die er ausdrücklich verweist, hätten die Politiker teilweise auch nicht akzeptable Zustände etwa bei Fenstern und Fußböden festgestellt. Daher steht für die Bezirksvertreter heute eine Sondersitzung an, um über die Ergebnisse zu sprechen.
Zu diesen zählt die Erkenntnis, dass grundsätzlich alle Schulen mit Raumnot kämpfen. So werden etwa für Flüchtlingskinder Fördergruppen eingerichtet, die zusätzlich Platz benötigen. Ein weiteres Problem trifft alle Einrichtungen: In den beiden vergangenen Jahrzehnten ist kein Anstrich mehr erfolgt. Als schwierig gestaltet sich zudem insgesamt die Reinigung, da dafür je Raum durchschnittlich sieben Minuten zur Verfügung stehen.
Räume im antiken Zustand
Hinzu kommen zahlreiche verschiedene und mitunter gravierende Missstände an einzelnen Schulorten. Dazu zählen undichte und marode Fenster an der Bonifaciusschule in Kray. Ebenfalls in Kray wurden an der Joachimschule bereits die Oberlichter in fast allen Klassen zugeschraubt, damit sie weder herunterfallen noch benutzt werden können. Die Alufenster im Erweiterungsbau der Grundschule am Morungenweg sind mangelhaft. Die Folge: Schimmel.
Im Abzweig der Förderschule am Hellweg (Horst, Dahlhauser Straße) sind nicht nur alle Fenster marode, so dass Wasser in die Unterrichtsräume dringt. Dort sind die Räume bis auf eine Ausnahme im „antiken Zustand“, während auf dem Schulhof Gefahren lauern: Grün und Gruga stufte die Spielgeräte als unsicher ein und sperrte sie deshalb mit einem Bauzaun ab.
Hoffnung durch das Toiletten-Sanierungsprogramm
Eine Gefahr birgt auch die Windschutzwand in der Pausenhalle der Krayer Friedrich-Froebel-Schule (Abzweig der Förderschule am Hellweg): Dort werde offensichtlich gewartet, bis auch die vorhandene Hälfte der Glasbausteine zerstört ist, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Das verlange jedoch großen zeitlichen Einsatz der Hausmeisterin, die bis dahin Glassplitter sammelt, um Verletzungen zu vermeiden. Die gab es bereits an der Antoniusschule, weil der Parkettboden der Turnhalle teilweise gerissen und abgesplittert ist.
Probleme bereiten an einigen Schulen zudem die Toiletten wie an der Grundschule im Steeler Rott. Dort läuft das Spülwasser in der Jungentoilette an der Turnhalle nicht ab, so dass es Überschwemmungen gibt. Doch es gibt Hoffnungsschimmer wie das städtische Toiletten-Sanierungsprogramm. Dafür wurden Laurentiusschule und Friedrich-Froebel-Schule vorgeschlagen. Der Abzweig der Förderschule am Hellweg ist dafür bereits vorgesehen.
In Horst an der Josefschule wären wiederum Eltern bereit, Räume selbst zu streichen, „wenn wenigstens die Farbe bezahlt wird“.
>>JOSEFSCHULE UND ANTONIUSSCHULE
Ausdrücklich renovierungsbedürftig sind Josef- und Antoniusschule. An der Josefschule sind Fenster undicht, Wasser dringt ein, Holz fault, es zieht. Einige Räume bleiben ungenutzt, da Fluchtwege fehlen. Förderunterricht gibt es im Kopierraum.
Sehr schlecht ist der Zustand der Antoniusschule, wo Parkettböden ohne Versiegelung liegen. Dort steht laut Arbeitsschutz eine Prüfung wegen möglicher Schadstoffe aus. Abgesehen von Rissen in Wänden und Feuchtigkeit in Klassenräumen, verliert die Heizungsanlage Wasser. Die Schulleiterin muss daher sonntags den Kessel füllen, damit montags der Schulbetrieb möglich ist. Die Mädchentoilette in der Turnhalle ist seit Monaten geschlossen, da ein Topf fehlt.