Essen. . EWG möchte sich deutlich verkleinern und damit die Mietkosten reduzieren. Drei Objekte im Fokus. Chef Dietmar Düdden will künftig als Berater arbeiten.
- Die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) plant für Ende des Jahres den großen Umzug
- City Tower am Limbecker Platz 1 im Westviertel, Westside-Büros in der Weststadt und Ferrostaal-Büros an der Baumstraße im Fokus
- EWG-Geschäftsführer Dietmar Düdden will nach seinem Ausscheiden Ende 2017 als Berater in der Medizinbranche arbeiten
Die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) plant den großen Umzug. Um die Betriebskosten zu reduzieren, werden die 32 Mitarbeiter Ende des Jahres ihre sieben Etagen an der Lindenallee 55 verlassen. Entsprechende Pläne bestätigt EWG-Sprecherin Claudia Peters. „Die Kündigung liegt uns vor“, sagt auch Marc Heistermann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands, Eigentümer der aktuellen EWG-Immobilie.
Drei neue Objekte stehen nach einem Auswahlverfahren im Fokus: Der City Tower wenige Meter entfernt von der Lindenallee am Limbecker Platz 1 im Westviertel, die Westside-Büros an der Paul-Klinger-Straße in der Weststadt und Ferrostaal-Büros an der Baumstraße im Südviertel.
1800 Quadratmeter für 14 000 Euro Kaltmiete im Monat
Derzeit hat die EWG an der Lindenallee, wo sie seit 1980 sitzt, 1800 Quadratmeter angemietet und bezahlt knapp 14 000 Euro Kaltmiete pro Monat. In der guten Lage ein moderater Quadratmeter-Preis. „Zu viel Platz auf zu viel Etagen“, heißt es EWG-intern. Um Einsparvorgaben zu erfüllen, soll die Fläche deutlich reduziert und damit die Miete gemindert werden. Statt sieben Etagen, die derzeit nicht alle genutzt werden und teilweise untervermietet sind, sind maximal zwei Etagen vorgesehen. Und modernere Büroräume als die an der Lindenallee. Ideal passen würde der City Tower: Das ehemalige Iduna-Hochhaus wäre nach der Sanierung ein Erstbezug. Hier hat die EWG auf 1,5 Etagen 1035 Quadratmeter ins Auge gefasst. Ebenfalls noch im Rennen: 1000 Quadratmeter in den Westside-Büros in der Weststadt und 1003 Quadratmeter in den Ferrostaal-Büros im Südviertel. Ein Pluspunkt laut dem internen EWG-Dossier hier: „Nähe zum Stadtgarten. Rü in fußläufiger Entfernung.“ Westseit5, die ehemalige Allbau-Zentrale am Kennedyplatz und das S05-Bürogebäude an der Paul-Klinger-Straße sind dagegen nicht mehr von Interesse.
Einsparvorgaben im Wirtschaftsplan
EWG-Geschäftsführer Dietmar Düdden sucht mit dem Umzug auch ein Büro für seinen Nachfolger. Düddens Vertrag bei der EWG läuft am Jahresende aus. Der Umzug gehört zu den Einsparvorgaben im Wirtschaftsplan. Von den so langfristig reduzierten Kosten profitiert Düdden im Rahmen seiner Zielvereinbarung über die Jahresprämie.
Düdden will als Berater in der Medizinbranche arbeiten
Am 28. April, bei der nächsten EWG-Aufsichtsratssitzung, wird der Umzug Thema sein. Und auch, wie bei der letzten Sitzung im vergangenen November, die künftige Tätigkeit von Düdden. Der wird bald 67 Jahre alt, plant aber noch lange nicht, in den Ruhestand zu wechseln. Essens oberster Wirtschaftsförderer will sich künftig in der Medizinbranche als freiberuflicher Berater etablieren und hat dabei vor allem den Gesundheitstourismus aus China im Auge – am Gesundheitsstandort Essen ein wachsendes Geschäftsfeld.
Diskussion um neue Tätigkeit
Seinen Aufsichtsrat hatte Düdden informiert, dass er sich auf diese Tätigkeit derzeit vorbereitet – in seiner Freizeit und ohne Erlöse zu generieren. Um einen Interessenkonflikt mit seiner EWG-Tätigkeit zu vermeiden, wollte Düdden seinen Vertrag ergänzen lassen. Das wurde bei der letzten Aufsichtsratssitzung diskutiert, ohne zu einer Entscheidung zu kommen. Die soll es jetzt am 28.April fallen.