Essen. Der Flüchtlingsbeirat der evangelischen Kirche hat Sprachprüfungen für einige Flüchtlinge bezahlt. Die Zertifikate ermuntern zum Weiterlernen.
Über eine schnelle Hilfe freuten sich jetzt die Ehrenamtlichen, die im Flüchtlingsheim an der Klinkestraße in Bergerhausen Sprachunterricht geben. „Wir wollten vier unserer Schüler zur A1-Sprachprüfung anmelden, die Anmeldung kostet aber jeweils 120 Euro“, erzählt Jens Wientapper aus dem Kreis der ehrenamtlichen Lehrer. Zudem habe man Lehrbücher anschaffen wollen. „Und der Flüchtlingsbeirat des evangelischen Kirchenkreises hat uns in nur drei Tagen Geld zugesagt.“
Der evangelische Pfarrer Wolfgang Blöcker, der selbst Mitglied des Runden Tisches Bergerhausen ist, hatte seine Kollegin Dagmar Kunellis vom Flüchtlingsbeirat gefragt und die antwortete umgehend und sagte eine Finanzspritze zu. „So konnten wir die vier jetzt anmelden“, freut sich Wientapper. Das A1-Zertifikat bescheinigt, dass sich der Prüfling über konkrete Bedürfnisse wie Essen, Trinken, Einkaufen, Wohnen verständigen kann und einfache grammatikalische Strukturen beherrscht. Dafür wird er schriftlich und mündlich geprüft.
Wientapper sieht das Zertifikat auch als Ermutigung: Wer es erfolgreich ablege, sei motiviert, weiter zu lernen, sein Deutsch zu verbessern. Und für manche der gut 250 Flüchtlinge, die in der Klinkestraße leben, sei es womöglich der erste Anstoß, Deutsch zu erlernen: „Die sehen ja: Wir können einen Test machen, haben etwas in der Hand.“ Nachdem die ersten beiden Bewohner ihre A1-Prüfung mit Sehr gut bzw. Gut abgelegt haben, melden sich nun weitere.
Vorbereitet werden sie von den 15 ehrenamtlichen Lehrern, die in der Klinkestraße drei Unterrichtsräume haben und ihre Kurse so nach Leistungsniveau staffeln können.