Rellinghausen. . Der historische Blücherturm ist ein Schmuckstück unter den historischen Stätten dieser Stadt. Doch bis er zum aktuellen Stadtteiltreff und Ausstellungsort in sauber restauriertem Zustand wurde, war es ein weiter Weg. Zum 20. Jahrestag des Kaufes durch den jetzigen Eigentümer, die Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald, laden die Ehrenamtlichen am 13. Mai zum großen Fest rund um den Turm ein. Für diese Zeitung schauten die damals schon aktiven Mitstreiter Hermann-Josef Lenze und Johannes Stoll zurück in bewegte Zeiten.
Der historische Blücherturm ist ein Schmuckstück unter den historischen Stätten dieser Stadt. Doch bis er zum aktuellen Stadtteiltreff und Ausstellungsort in sauber restauriertem Zustand wurde, war es ein weiter Weg. Zum 20. Jahrestag des Kaufes durch den jetzigen Eigentümer, die Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald, laden die Ehrenamtlichen am 13. Mai zum großen Fest rund um den Turm ein. Für diese Zeitung schauten die damals schon aktiven Mitstreiter Hermann-Josef Lenze und Johannes Stoll zurück in bewegte Zeiten.
„Bis wir hier aktiv werden konnten, war es ein langer und zäher Kampf“, stellt Hermann-Josef Lenze fest und lehnt sich bequem im Sessel zurück. Nun, nach erfolgreichen Jahren mit viel Programm im Blücherturm, kann er entspannt zurückschauen. Doch im Jahr 1981 war dies sicher noch nicht der Fall.
Lenze war damals schon im Vorstand der Bürgerschaft, und zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Hans Schroer nahm er den Turm ins Visier. Doch eine Übernahme schien damals politisch noch nicht gewollt gewesen zu sein. „Eigentlich stand er seit 1980 leer, vorher wurde er vom Jugendverband der Falken genutzt. Die wollten ihn nicht hergeben, man hat sogar Jugendliche aus Überruhr hergekarrt“, berichtet Johannes Stoll, der heutige Vorsitzende der Bürgerschaft. Auch der spätere Direktor des Ruhr-Museums, Ulrich Borsdorf, begutachtete den Turm und kam zum Schluss: ungeeignet für Ausstellungszwecke.
Lange Zeit zog sich der Kampf hin. „Uns hat man immer vorgeworfen, wir würden die Jugendarbeit kaputt machen“, erinnert sich Lenze. Doch eine Sanierung durch die Stadt hatte 1984 viel Geld gekostet, und der Umstand, dass im Turm nichts los gewesen sei, habe sich nicht mehr verbergen lassen. Mitte der 1990er-Jahre, als die Jugend der Arbeiterwohlfahrt als avisierter Falken-Nachfolger abwinkte, war die Bürgerschaft im Geschäft.
„Auch das war zäh. Wir hatten Architektenpläne zur Sanierung, aber irgendwie keinen Durchbruch“, erzählt Hermann-Josef Lenze. Bis sich der erfahrene Bauingenieur Johannes Stoll, damals einfaches Bürgerschaftsmitglied, selbst an die Arbeit machte und ganz neue Pläne mit realistischer Kostenschätzung vorlegte. Rund 300 000 DM sollte die Restaurierung kosten.
Auch wenn dies wohl der Durchbruch war, dauerte es noch rund eineinhalb Jahre, bis sich Stadt und Verein auf einen Kaufpreis von 20 000 DM für Turm ohne Grundstück und eine jährliche Pacht geeinigt hatten. Geld war vorher angespart worden. Am 13. April 1997 war es dann soweit, der Kaufvertrag wurde unterschrieben.
„Als erstes haben wir das nicht denkmalgerechte Dach, das die Stadt noch 1984 aufgesetzt hatte, zurückgebaut“, erinnert sich Johannes Stoll. Der Innenbereich wurde entkernt, u.a. eine alte schmale Treppe und ein Kamin ausgebaut.
Doch dann waren die ersten 42 000 DM weg, und Schulden wollte die Bürgerschaft auch nicht machen. Ab Oktober 1997 ruhten die Arbeiten. Ein potenter Unterstützer musste her. Gefunden wurde der mit der NRW-Stiftung für Natur-Heimat-Kultur. „Mit einem Zuschuss von 150 000 DM hatten wir nicht gerechnet. Damit war alles klar“, erzählt Lenze.
Jedenfalls beinahe, denn vorher musste Johannes Stoll noch eine Strafanzeige abbiegen, die gegen ihn erstattet wurde. „Der alte Efeu stand unter Schutz, aber wir mussten die Fachwerkgiebel neu ausmauern. Davon haben wir dann noch Essens obersten Naturschützer überzeugen müssen“, so Stoll. Nach den vielen Hürden zuvor war diese für die Ehrenamtlichen aber wohl auch kein großes Problem mehr. Heute können sie stolz auf das Erreichte sein. Denn der Blücherturm ist ein wahres Schatzkästchen für die Öffentlichkeit geworden.