Essen. . Aktuelle Medizin-Themen beim zweiten Essener Gesundheitsforum im Fokus: 400 Notfall-Einsätze pro Tag in Essen. Und die Zahl steigt.
Der Gesundheits-Standort Essen darf sich über einen Neuzugang freuen: Der zweitägige Klinikkongress Ruhr, 2017 in Dortmund, wird im kommenden Jahr nach Essen umziehen. Das gab Oberbürgermeister Thomas Kufen beim zweiten Essener Gesundheitsforum bekannt. Von den 300 Teilnehmern aus Essener Medizin, Forschung, Pflege und Gesundheitswirtschaft gab es in der Messe Applaus für die Nachricht.
Zum zweiten Mal hatten die Arbeitsgemeinschaft „Essen forscht und heilt“ und die Essener Wirtschaftsförderung zum Gesundheitsforum eingeladen. Kufen hatte sogar seine Teilnahme beim CDU-Landesparteitag in Münster mit Kanzlerin Angela Merkel abgesagt, um sich beim Gesundheitsforum über die aktuellen Medizin-Themen Schlaganfall, Hygiene, Geriatrie und Notfall-Strukturen in seiner Stadt zu informieren. „Wir kommen inzwischen auf 400 Notfall-Einsätze pro Tag in Essen“, sagte Feuerwehrchef Ulrich Bogdan und blickte in die Zukunft: „Und es werden noch mehr werden.“
Prof. Michael Forsting von der Uniklinik beschäftigte sich in seinem Vortrag ebenfalls mit der Zukunft und zwar mit der Medizin der Zukunft. Er regte eine bessere Nutzung vorhandener Daten an, wenn es beispielsweise um die Bekämpfung von Volkskrankheiten wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geht: „In unseren Essener Krankenhäusern liegen valide Daten vor. Aus denen müssen wir große Datensätze erstellen, mit denen wir diese Volkskrankheiten besser bekämpfen können“, erklärte Forsting. „Data Mining“ sei ein Stichwort, die systematische wie möglichst automatische Auswertung großer Datenmengen. Damit können jetzt schon Diagnose-Bilder ausgewertet. „Die Medizin wird immer besser und kann schneller helfen“, ist Forsting sicher.
Die Zukunft der Medizin war ein Thema beim anschließenden Netzwerken. „Das Gesundheitsforum war ein Erfolg, weil die Stärken des Gesundheits-Standortes präsentiert wurden, ohne kritische Diskussionen über Zukunftsfragen zu vernachlässigen“, resümierte Winfried Book, Geschäftsführer von „Essen forscht und heilt“.
Die Aktionsgemeinschaft zeichnete die Caritas Sozialstationen Ruhr (Unternehmen), Prof. Astrid Westendorf und Prof. Matthias Epple (beide Uniklinik/Forschung) und das Essener Selbsthilfe-Netzwerk Wiese e.V. (Entwicklung) mit Preisen aus.