Essen, . An der Nord-Seite der A 40 in Kray werden neue Lärmschutzwände gebaut. Die Arbeiten dauern bis Mitte 2018. Nicht jeder wird begeistert sein.

  • Landesbetrieb beginnt mit Bau weiterer Lärmschutzwände. Baustelle wird am Wochenende eingerichtet
  • Lärmschutzwände werden bis zu elf Meter hoch – sechs Meter höher als bisherigen Schutzwände
  • Gebaut wird in Höhe Dorstfelder Straße und Hattingstraße. 690 Meter Wand für sechs Millionen Euro

Wer behauptet, die Dorstfelder Straße in Kray zählte nicht gerade zu den 1-A-Lagen in dieser Stadt, der wird niemandem zu nahe treten. Denn die schmale Straße führt unmittelbar an der A 40 entlang. Deren Fahrbahn liegt teilweise sogar höher als die der Dorstfelder Straße. Verkehrslärm sind Anwohner hier also gewohnt, sofern man sich an dieses stete Brausen denn gewöhnen kann.

Künftig, so heißt es beim Landesbetrieb Straßen NRW, werden sich die Hausbewohner wundern, sollten sie die Fenster öffnen.

Auch an der Dorstfelder Straße soll der Lärmpegel dramatisch sinken. Auf einer Länge von 420 Metern errichtet der landeseigene Straßenbaubetrieb auf der nördlichen Seite der Autobahn eine neue Lärmschutzwand. Eine weitere, 270 Meter lange Schutzwand entsteht in Höhe der Hattingstraße, nahe der Krayer Platte. Die Baustelle wird am kommenden Wochenende eingerichtet, die Fahrbahn abmarkiert.

Das heißt: Autofahrer, die auf der A 40 in Richtung Duisburg unterwegs sind, werden unmittelbar hinter der Krayer Platte das Tempo drosseln müssen auf maximal 80 Km/h. Vorbei an der Baustelle geht es auf drei, allerdings schmaleren Fahrspuren; die linke ist nur drei Meter breit. Lediglich nachts und an Wochenenden wird eine Spur gesperrt. An 20 bis 30 Tagen wird dies der Fall sein, heißt es beim Landesbetrieb. Mit Verkehrsbehinderungen und Staus ist zu rechnen und das immerhin bis Mitte 2018.

Nachts und an Wochenenden sind nur zwei Spuren frei

Für Straßen NRW ist es der Bauabschnitt der so genannten Lärmsanierung zwischen dem Autobahndreieck Essen-Ost und der Anschlussstelle Gelsenkirchen. Lärmdämmender Asphalt wurde auf diesem Streckenabschnitt bereits verlegt. Das allein senkt die Geräuschkulisse laut Straßen NRW um fünf Dezibel. Südlich der Fahrbahn stehen neue Lärmschutzwände. Nach diesem Vorbild werden nun auch auf der nördlichen Seite neue Schutzwände gebaut. Sie werden bis zu elf Meter hoch und damit bis zu sechs Meter höher als die bisherigen Schutzwände vor den Häusern.

Grenzwert wird im dritten Stock soeben eingehalten

„Bis zur Dachrinne werden die Leute dadurch besser vor Lärm geschützt sein, als es heute der Fall ist“, verspricht Frank Theissing, zuständiger Projektleiter beim Landesbetrieb. In Zahlen heißt das: Heute werden an der Dorstfelder Straße in Höhe des dritten Stocks bis zu 76 Dezibel gemessen. Künftig sind es maximal noch 59 Dezibel.

„Das ist deutlich mehr als eine Halbierung des Lärms“, sagt Theissing, aber immer noch weit entfernt von einem Rauschen im Walde. Der Grenzwert wird so eben eingehalten, im Dachgeschoss wird er immer noch „leicht überschritten“. Dem Lärmschutz seien eben statische Grenzen gesetzt. Soll heißen: Noch höhere Lärmschutzwände gehen nicht.

Die bestehende Schutzwand wird zunächst abgetragen. Die neue Konstruktion per Wanderbaustelle errichtet, in 50 Meter breiten Teilabschnitten. Das Land investiert noch einmal sechs Millionen Euro. Die Lärmsanierung an der A 40 wird damit 36 Millionen gekostet haben.