Essen. . Schwerpunkt-Kontrolle an der Kreuzung „Kruppstraße“: Beamte verhängen20 Strafen und haben eine Empfehlung für die Unfallkommission.
- Großeinsatz für die Direktion Verkehr: Schwerpunkt-Kontrolle an der Kreuzung „Kruppstraße“
- Zu schnelle Autofahrer übersehen den Zebrastreifen, auch Radfahrer und Fußgänger im Fokus
- Beamte verhängen 20 Strafen und empfehlen der Unfallkommission, eine Ampel aufzustellen
Donnerstagabend hat es an Essens gefährlichster Kreuzung – Krupp-straße/Hindenburgstraße/Bismarckstraße – wieder gekracht. Ein VW schoss in einen BMW, es gab zwei Schwerverletzte und vier Leichtverletzte. Nicht umsonst hat die Polizei diesen Unfall-Schwerpunkt gerade intensiv überwacht und daraus eine Empfehlung für die Unfallkommission abgeleitet.
Vier Polizei-Fahrzeuge, Messgerät, zehn Beamte
Für die Direktion Verkehr mit Leiter Wolfgang Packmohr war es ein Großeinsatz: Vier Polizei-Fahrzeuge, drei zivil und deshalb unauffällig, ein Geschwindigkeits-Messgerät sowie zehn Beamte waren vor einer Woche zur Schwerpunkt-Überwachung an die Kreuzung Kruppstraße/Hindenburgstraße/Bismarckstraße ausgerückt. In den letzten drei Jahren gab es hier drei Verletzte und eine Tote: Im September 2016 wurde eine Frau mit Rad beim Überqueren des Zebrastreifens überfahren. Der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft.
Freier Rechtsabbieger ohne Ampel
Auf diesen Gefährdungs-Zebrastreifen in einem sogenannten freien Rechtsabbieger ohne Ampel achtet die Polizei bei ihrer Überwachung besonders. Vor allem im Dunkeln kommt es dort stündlich zu Fast-Unfällen. „Die Autofahrer kommen mit Schwung die Hindenburgstraße hoch und schauen beim Rechtsabbiegen nur, ob links auf der Kruppstraße ein Auto kommt. Den Zebrastreifen übersehen sie dabei“, hat Wolfgang Packmohr, Leiter der Direktion Verkehr, gleich dutzendfach beobachtet. „Manche haben bei dem Manöver noch das Handy am Ohr“, so der Polizeidirektor weiter. Bei der Schwerpunkt-Überwachung werden diese Fahrer nach dem schwungvollen Abbiegen auf der Kruppstraße rausgewunken.
Um die Kreuzung zu entschärfen, wird die Polizei in der Unfallkommission mit Stadt-Vertretern aus den Bereichen Verkehr und Tiefbau empfehlen, im Rechtsabbieger eine Ampel zu installieren. Dabei stehen die freien Rechtsabbieger keineswegs generell zur Disposition. „Hier haben wir aber eine komplexe Kreuzung mit vielen Spuren und sehr viel Verkehr. Das sorgt für Unübersichtlichkeit“, erklärt Wolfgang Packmohr.
Fußgänger und Radfahrer im Fokus
Dazu tragen auch Fußgänger und Radfahrer bei, hat die Polizei beobachtet. Beide überqueren regelmäßig trotz rot die Ampel neben dem Zebrastreifen. Radfahrer kommen zudem immer wieder mit Schwung angefahren und steigen – verkehrswidrig – nicht ab. Auch sie werden bei der Schwerpunkt-Überwachung ermahnt. Oder bestraft.
In 20 Fällen spricht die Polizei dieses Mal Strafen aus
„Wir hoffen nach den Erklärungen auf Verständnis der Verkehrsteilnehmer. Wir greifen aber auch durch“, erklärt Pressesprecher Christoph Wickhorst diese Mischung aus Aufklärung und Strafe.
In 20 Fällen spricht die Polizei dieses Mal Strafen gegen Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger aus. „Wir werden nach und nach alle weiteren Unfall-Schwerpunkte in der Stadt so kontrollieren“, kündigt Wolfgang Packmohr an.