Essen. . Der regionale Maklerverband IVD legt neueste Zahlen vor. Die Preise steigen. Besonders gefragt sind Mehrfamilienhäuser als Kapitalanlagen.
Die Lage auf dem hiesigen Immobilienmarkt spitzt sich weiter zu. Denn die Preise steigen sowohl für Mietwohnungen als auch für Eigentum. Zu dieser Einschätzung kommt der Immobilienverband IVD West, der jetzt seine neuesten Zahlen vorgestellt hat.
In Essen müssen Mieter für ihre Wohnung laut IVD durchschnittlich pro Quadratmeter 7,40 Euro kalt bezahlen. Das sind zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Essen liegt damit im Ruhgebiet an der Spitze, meldet der Immobilienverband, der in der Region 1500 Mitglieder zählt. Eine starke Nachfrage sei in allen Preissegmenten zu verzeichnen, berichtet Vorstandsmitglied Wolfgang Tulius.
Preisgünstige Mietwohnung ist schwer zu finden
Nicht nur in Rüttenscheid, wo für eine Penthouse-Wohnung 12,55 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden, sondern auch in Lagen etwa in Frohnhausen, Holsterhausen und auch Borbeck. „Wo vor wenigen Jahren noch eine fünf vor dem Komma stand, liegt die Miete nun bei 6,50 Euro.“ Für Mieter, die eine preisgünstige Wohnung suchen, werde es zunehmend schwierig eine solche zu finden. Das gelte besonders für Mietsuchende, die ihr Geld vom Job-Center bekommen, weiß der Makler zu berichten.
Preise in Rüttenscheid bei 5000 Euro pro qm
Steigende Preise vermeldet der Verband auch für Immobilien, die zum Kauf angeboten werden. Für neugebaute Eigentumswohnungen wird in Essen durchschnittlich zehn Prozent mehr verlangt als noch vor einem Jahr. So würden in Rüttenscheid 5000 Euro pro Quadratmeter gezahlt, in Bedingrade oder Gerschede immerhin 3000 Euro. Bei gebrauchten Eigentumswohnungen bewegen sich die Preise zwischen 1600 Euro und 2300 Euro pro Quadratmeter.
Bei den Preisen für Einfamilienhäuser notierten die Makler ein Plus von zwei Prozent, bei Baugrundstücken ein Plus von vier Prozent.
Eine besondere Nachfrage verzeichnet der IVD nach eigenen Angaben bei Mehrfamilienhäusern. Käufer suchten offenbar Kapitalanlagen. Auch internationale Käufer drängten auf den Markt. Gerade für Mehrfamilienhäuser würden Baugrundstücke gesucht. Doch die sind knapp.
Dass sich die Lage alsbald entspannen dürfte, steht nicht zu erwarten. Bis zum Jahr 2020 fehlen in bis zu 18 900 Wohnungen, die so schnell nicht gebaut werden. Die Lage wäre wohl noch angespannter, hielten sich die Banken bei der Kreditvergabe nicht zurück. Im Vergleich zu vergangenen Jahren, seien die Geldhäuser „ängstlicher“, stellt der IVD fest.