Essen. . Das ist zumindest das erklärte Ziel der Wirtschaftsförderung und der Stadt Essen. Allerdings braucht die Stadt dafür einen Scheck aus Berlin.

  • Die Wirtschaftsförderung und die Stadt Essen haben sich dieses ehrgeizige Ziel gesetzt
  • Allerdings braucht es dafür Fördermittel vom Bund, ein entsprechender Antrag ist jetzt gestellt worden
  • Parallel bereitet die Stadt auch den flächendeckenden Ausbau des Glasfaser-Netzes vor

Das Ziel ist gesteckt: Ganz Essen soll bis Ende nächsten Jahres flächendeckend ans schnelle Internet angebunden sein. „Das ist ambitioniert, aber wir werden alles dafür tun, dieses Ziel zu erreichen“, sagte der Breitbandkoordinator der Stadt Essen, Uwe Breder. Gleichzeitig bereitet die Stadt jetzt auch den großflächigen Ausbau des Glasfasernetzes bis 2026 vor.

Schnelles Internet bis 2018 bedeutet, dass alle Haushalte dann mindestens mit einer Geschwindigkeit von 50 Mbit pro Sekunde surfen können. Derzeit gibt es in Essen aber noch weiße Flecken auf der Landkarte, die von dieser Geschwindigkeit nach wie vor weit entfernt sind. Laut Breitbandatlas NRW erreichen in Essen rund 85 Prozent der Haushalte 50 Mbit/s. Nach einer aktuellen Umfrage der Essener Wirtschaftsförderung gibt es zum Teil Familien, die mit nur 6 Mbit/s im Internet unterwegs sind. Auch so manches Unternehmen ist dringend auf bessere Datenübertragung angewiesen.

Fördermittelantrag beim Bund Ende Februar eingereicht

Uwe Breder ist seit knapp einem Jahr Breitbandkoordinator
Uwe Breder ist seit knapp einem Jahr Breitbandkoordinator © Ryszard Kopczynski

Ob der flächendeckende Ausbau bis Ende 2018 tatsächlich geschafft ist, hängt jedoch maßgeblich davon ab, ob Essen dafür Fördermittel vom Bund bekommt. „Ohne wird es nicht gehen“, betonte Breder.

Das Steuergeld wird für alle die Gebiete gebraucht, für die sich wirtschaftlich ein Ausbau für ein Telekommunikationsunternehmen nicht lohnt (weiße Flecken siehe Grafik). Unter anderem platzte erst kürzlich eine Erschließung am Schellenberger Wald wegen zu hoher Kosten. Mit den Fördergeldern könnte die so genannte Wirtschaftlichkeitslücke finanziert werden.

Fördermittel auch für Glasfaserausbau bekommen

Einen Fördermittelantrag für die unrentablen Gebiete hat die Stadt Ende Februar nach Berlin geschickt. Breder schätzt die Chancen, dass Essen als Großstadt tatsächlich Fördergelder erhält, als positiv ein. „Wir sind nach anfänglicher Skepsis mittlerweile guter Hoffnung“, sagte er. Essen hatte für die Beantragung einen Berater zu Hilfe gezogen. Auch war eine aufwendige Analyse der Ausbau-Pläne privater Unternehmen notwendig.

© Gerd Bertelmann

Wenn die Fördermittel genehmigt würden, rechnet Uwe Breder mit einem Schub. „Wir würden dann die Gebiete gleichzeitig ausschreiben und auf verschiedene Lose verteilen, so dass ein Ausbau auch schnell gewährleistet wäre.“

Unterdessen arbeitet die Stadt bereits daran, dass Essen bis 2026 ein flächendeckendes Glasfasernetz bekommt. Das ist ein politisch gestecktes Ziel der Landesregierung. Für die notwendige Vorbereitung hat Essen jetzt 140 000 Euro Fördermittel vom Land bekommen. Damit sollen bis 2019 notwendige Daten gesammelt werden. Unter anderem geht es um Fragen, wo bereits Glasfaser liegt und wie viel Kilometer zu welchen Kosten erschlossen werden müssen.