Essen. Die Unterstützung der IHK für den Düsseldorfer Flughafen verwundert die Lärmgegner. Eine Umfrage relativiere die Bedeutung des Airports.
Die Unterstützungsaktion der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Essen für die Kapazitätserweiterung des Düsseldorfer Flughafens ist bei den Essener Fluglärm-Gegnern auf scharfe Kritik gestoßen. In einem Brief an den Hauptgeschäftsführer Gerald Püchel zeigte sich Georg Regniet, Sprecher der Essener Aktionsgruppe „Bürger gegen Fluglärm“, über den Vorstoß der IHK verwundert. Denn bei einer Umfrage der Essener Kammer bei den ihr angeschlossenen Unternehmen im Jahre 2013 hätte die Mehrzahl der Befragten der Luftfahrt nur wenig Bedeutung beigemessen.
Von 47 auf 60 Flüge pro Stunde
Der Düsseldorfer Airport will die Zahl der möglichen Flüge von 47 auf 60 pro Stunde erhöhen. Das Verfahren dazu läuft gerade. „Bei der Standortwahl vieler Unternehmen ist die Nähe zum Flughafen ein wichtiges Entscheidungskriterium“, meint Airport-Sprecher Christian Hinkel. Die IHK hat vor kurzem die Unterschriften-Aktion „Aufruf der Wirtschaft zur Entwicklung des Flughafens“ gestartet und „aus Sorge um die zukünftige Standortqualität und Anbindung der Region im internationalen Wettbewerb“ um Unterstützung des Flughafen-Antrages gebeten.
Die Fluglärm-Gegner halten nun der Essener IHK deren eigenen Umfrageergebnisse von 2013 entgegen. Damals zeigten sich knapp 90 Prozent der Befragten mit dem Luftverkehr zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden. Und: Für deutlich mehr als 50 Prozent spielte der Flughafen eine weniger oder gar unwichtige Rolle. Es bestehe also kein Handlungsbedarf, schreiben die Fluglärm-Gegner an Püchel.
Wortlaut des Aufrufs vom Airport formuliert
Aufgrund des Wortlautes des Aufrufes glauben die Gegner, dass dieser vom Airport der IHK zugespielt worden sei. Die IHK dagegen sagt, die Aktion sei von den Kammern Düsseldorf, Duisburg, Essen Krefeld und Wuppertal initiiert worden.