Essen. Um die Zukunft des Viktoria-Gymnasiums zu sichern, schlägt die Essener CDU nun eine Kooperation mit dem nahegelegenen Unesco-Gymnasium vor.
Als „Nachweis für eine stabile und vielfältige Schullandschaft“ wertet die CDU-Fraktion im Rat die aktuellen Anmeldezahlen zu den weiterführenden Schulen. Sehr erfreulich sei der große Zuspruch zu den Realschulen, die in diesem Jahr 100 Anmeldungen mehr als noch 2016 verzeichnen konnten. Der schulpolitische Sprecher Andreas Kalipke macht sich allerdings Gedanken um die beiden Sorgenkinder Viktoria-Gymnasium im Südostviertel und Mädchen-Gymnasium Borbeck.
Während einige beliebte Gymnasien Schüler abweisen und an andere Schulen verweisen müssen, erreichten die beiden genannten Schule – wie berichtet – mit 42 bzw. 43 Anmeldungen – nicht die für eine Zweizügigkeit nötige Zahl von 52 Schülern. „Für den Standort Viktoria-Schule müssen rasch Gespräche zwischen Schulträger, Schulaufsicht und den Engagierten vor Ort begonnen werden, wie der Standort in eine erfolgreiche gymnasiale Zukunft geführt werden kann“, mahnt Kalipke.
Unesco-Gymnasium soll eine zentrale Rolle spielen
Zwar hat Schul-Dezernent Peter Renzel bereits am Sonntag angekündigt, den Anmelde-Jahrgang durch Seiteneinsteiger – Kinder mit geringen Deutschkenntnissen – und Umverteilungen aufzufüllen, um zwei Eingangsklassen an der Viktoria bilden zu können. Nun müsse man sich aber Gedanken über nachhaltige Lösungen für die Schule machen, sagt Kalipke: „Die Schulverwaltung sollte mit der Schulaufsicht prüfen, ob die Unesco-Schule mit ihrem besonderen Schulprofil hier eine zentrale Rolle für die Zukunft am Standort des Viktoria-Gymnasiums spielen kann.“ Dafür spräche die Nähe der beiden Schulen; allerdings startet das Unseco-Aufbau-Gymnasium erst mit der 7. Klasse.
Schul-Dezernent Renzel mochte sich am Montag nicht zu dem Anstoß der CDU äußern. Er hatte bereits am Sonntag erklärt, dass man nun gemeinsam mit der Bezirksregierung praktikable Lösungen entwickeln wolle. Besorgte Eltern, die ihre Kinder an der Viktoria-Schule angemeldet haben, beruhigt Renzel: „Die Kinder werden die Schule besuchen können und dort ihren gymnasialen Weg gehen.“ Und bei den Seiteneinsteigern, die in die 5. Klassen kommen, handle es sich um Flüchtlingskinder, die schon die vierte Grundschulklasse besucht hätten.
Für das Mädchengymnasium Borbeck nennt die CDU die Aufnahme von Jungen als Weg, „um die Anmeldezahlen zu stabilisieren“.