Essen-Kettwig. . Geocaching, die Schatzsuche per GPS, hat immer mehr Fans. Mitarbeiterin Kirsten Gnoth hat sich in Kettwig auf Schnitzeljagd begeben. Hier ihr Bericht.
Der Tourismus in Kettwig wächst. Das möchte das Stadtteil-Marketing (u.a. HVV, Gastronomen, Unternehmen) unterstützen – durch eine neue Dachmarke – das Kettwig-Logo – und durch einen frischen Internet-Auftritt. Letzterer soll auch auf Trend-Freizeitaktivitäten aufmerksam machen. Darunter Geocaching. Unsere Mitarbeiterin Kirsten Gnoth, eine erfahrene Geocacherin, hat sich im Kettwiger Gebiet schon einmal auf Schatzsuche begeben. Hier ihr Erfahrungen.
Rund 30 versteckte Schätze
Geocaching bietet selbst Spazier-Muffeln Anreize, um mit kleinen Erfolgserlebnissen das Glücksgefühl zu steigern. Rund 30 solcher versteckter Schätze – Caches genannt – lassen sich im Stadtteil finden. Zwei von ihnen soll mit dem Kompass auf die Schliche gekommen werden.
Die helle Wintersonne scheint durch das ausgedünnte Blätterdach des Stadtwaldes. Keiner ist an diesem Morgen im Wald hoch über Kettwig unterwegs, als ich in den kleinen Weg jenseits der Straße abbiege. Gut, denn Publikumsverkehr sollten Geocacher meiden. Jeder, der nicht auf Schatzsuche ist, wird in der Szene liebevoll Muggel genannt. Eine Anspielung auf die „Nicht-Magier“ aus den Harry-Potter-Büchern. Ganz genauso wie die Zauberer sollten auch Cacher Muggel meiden, um Verstecke nicht zu verraten. Also schlage ich mich ins Unterholz, der Kompass meiner Geocaching-App verortet den Fund in drei Metern Entfernung.
Tolle Anlaufstellen für Familien
Nach einer kleiner Kletterpartie durch den Stadtwald ist der Traditional-Cache in der Größe „Small“ gefunden. Meist sind es alte Plastik-Filmdöschen, in denen die Logbücher versteckt sind, doch in diesem Fall ist der Schatz deutlich größer. Es hat nicht nur ein Haufen Papier in ihm Platz, sondern auch Spielzeug und Tauschobjekte. Solche Caches sind gerade für Familien tolle Anlaufstellen, da man aus der Dose Spielzeug mitnehmen kann. Im Gegenzug legt man etwas Gleichwertiges wieder hinein.
Oft haben hartgesottene Geocacher allerdings nicht nur kleine Plüschtiere oder Plastikfiguren in den Jackentaschen, sondern allerlei nützliches Werkzeug. Manchmal lassen sich die Schätze nämlich nur mit Hilfe von Magneten oder Spiegeln bergen. In seltenen Fällen ist es auch ratsam, mit einer Leiter loszuziehen, um sich in entlegene Höhen recken zu können.
Eintrag in das Logbuch
Für den nächsten Cache im Herzen Kettwigs benötige ich jedoch Adleraugen. Laut Beschreibung habe ich es nämlich mit einem wahren Winzling zu tun. Ein sogenannter „Micro“ ist manchmal nicht größer als ein Daumenfingernagel. Der Cache mit dem schönen Namen „Mach mal Pause“ verbirgt sich an einer Bank. Ich taste mit den Fingern die Metallstreben auf der Suche nach Fremdkörpern ab. Und tatsächlich fühle ich einen kleinen Knubbel, der sich nicht wie die Schraube direkt neben ihm anfühlt. In dem magnetisierten Gehäuse steckt das zusammengerollte Logbuch, in dem sich vor mir bereits zahlreiche Geocacher verewigt haben.
Rund 30 Caches zeigt die App für das Gebiet Kettwig an. Neben den Traditionals (mit einem grünen Stein auf der Karte markiert) gibt es auch einige Multi-Caches (orangefarbene Steine). Diese führen den Sucher auf seinem Weg zum Logbuch an mehreren Schätzen vorbei, die mit Rätseln gespickt neue Koordinaten parat halten. Nach und nach setzt sich so das Puzzle rund um den Endpunkt zusammen.
Knobel-Fans kommen auf ihre Kosten
Knobel-Fans kommen auch bei den „Mystery“-Caches auf ihre Kosten. Bei denen gilt es schon vor der Suche Rätsel zu lösen, um die Startkoordinaten heraus zu finden. Diese sind mit einem blauen Stein und einem weißen Fragezeichen gekennzeichnet. Für die Traditionals gilt hingegen: Augen offen halten.
Nachdem ich mich im Papierlogbuch verewigt habe, logge ich meinen Besuch noch schnell online ein. Zwei lachende Smileys erscheinen direkt neben den Fundorten.
>> Moderne Schnitzeljagd zur historischen Plätzen
Für alle diejenigen, die ins Geocachen hineinschnuppern möchten, empfiehlt sich eine Handy-App. Androidnutzer können beispielsweise c:geo kostenlos herunterladen. Diese ist mit der Webseite www.geocaching.com verbunden. Wer nicht mit dem Handy durch die Gegend ziehen möchte, kann auch ein GPS-Gerät benutzen. Oft sind die kleinen Schätze an besonderen Ortenversteckt, die eine Historie haben oder besonders lohnenswert sind. So lassen sich Städte bei der modernen Schnitzeljagd gleichzeitig auch erkunden.