Borbeck. . Mit einem blau-weißen Bollerwagen zieht Bürger- und Verkehrsverein durch Borbeck und wirbt für mehr Sauberkeit. EBE-Müllsack ist schnell voll.
Bei dieser Kälte Aufmerksamkeit zu erregen, ist nicht einfach. Doch Franz Josef Gründges hat einen Hingucker an der Hand: Den blau-weißen „Borbecker Bollerwagen“, kurz BoBo, des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins Ihn zog er gestern Mittag gemeinsam mit Susanne Asche und Angelika Kleine-Möllhoff durch die Borbecker Fußgängerzone. „Wir machen ander Leute Dreck weg“, sagt Angelika Kleine-Möllhoff und bückt sich nach dem nächsten Papierschnipsel.
„Wir werben dafür, die Umgebung sauber zu halten.“
Es ist wahrscheinlich eher Galgenhumor als wirklich gute Laune, wenn sie sauber macht. Nach und nach füllt sich der kleine Eimer, der wiederum in einem Partnersack der EBE ausgeschüttet wird. „Wir werben dafür, die Umgebung sauber zu halten“, sagt der Geschäftsführer des Bürgervereins. Deshalb hatte er vor etwa drei Jahren die Idee, sich einen auffälligen Bollerwagen von den GSE-Werkstätten bauen zu lassen. „Ich wollte etwas habe, was den Leuten ins Auge knallt.“
Hier auf der Rechtstraße oder dem Weidkamp sieht es ja noch ordentlich aus – wenn man nicht in die ein oder andere Einfahrt schaut. „Aber an den Borbecker Tennisplätzen war es jetzt ganz schlimm. Es ist furchterregend, wie die Leute ihren Müll abladen“, stöhnt Susanne Asche, die Vorsitzende des Vereins.
Die Bollerwagen-Tour durch das Borbecker Zentrum nutzt das Trio, um mit den Passanten – trotz der Kälte – ins Gespräch zu kommen. Ein Thema ist natürlich die Großbaustelle auf dem Neuen Marktplatz. Direkt vor der Geschäftszeile am Bahndamm hebt ein Bagger in diesem Tagen die Rinne für eine neue Abwasserleitung aus.
Freitags ist Marktplatz jetzt für Autos frei
Für die Autofahrer ist das an diesem Markttag sogar eine Verbesserung, denn freitags müssen sie im Normalfall den Marktständen weichen. Doch die Händler sind nun den Weidkamp hoch auf den Borbecker Platz gezogen. Was Michael Kessing zum Beispiel in Ordnung findet. „Das ist gut hier, der Markt ist gut belebt“, lautet sein Resümee.
Was Doris Ries bestätigt. „Ich bin aus Frintrop ‘rüber gekommen. Da ist ja nichts mehr los, aber hier macht es Spaß“, sagt sie und beißt in den Reibekuchen, der hier in Borbeck besonders gut sein soll.
„Stadt soll einen Blick auf Borbeck werfen.“
Susanne Asche hofft dagegen, dass sich nach Ende dem umfangreichen Kanalbau einiges verbessert. „Das Pflaster ist nicht so toll, und ob mancher Baum an der richtigen Stelle stand, muss auch überlegt werden. Ich hoffe, dass die Stadt einen Blick auf Borbeck wirft.“ Sagt es und hebt die nächste Kippe auf.