Essen. 38 Gaststätten sind beim diesjährigen „Restaurant-Karussell“ dabei. Vorbestellen ist wichtig. Doch dabei geht es nicht nur ums Platzangebot.
Wer keinen Tisch vorbestellt, hat unter Umständen Pech: Das „Restaurant-Karussell“ kommt so gut an, dass einige Gastronomen schon fast bis zum Aktionsende, das ist der 26. März, ausgebucht sind. Rainer Bierwirth vom Verein „Essen Genießen“ freut das natürlich: „Es zeigt, dass wir die Hemmschwelle, sich ein Menü zu gönnen, abbauen können. Es gibt einen festen Preis, da weiß jeder, was auf ihn zukommt. Das können sich auch junge Leute leisten.“
Seit 2004 gibt es das „Restaurant Karussell“, das 4-Gänge-Menüs, inklusive begleitender Weine oder Pils, bietet. 22 000 Menüs werden im Schnitt pro Aktionszeitraum zubreitet. 38 Restaurants sind diesmal mit Frühjahrsmenüs dabei – die Gastgeber kommen aus Essen, ebenso aus Duisburg, Mülheim und Oberhausen. „Es macht Spaß“, sagt José Pereira vom gleichnamigen Restaurant in Mülheim, der im vierten Jahr dabei ist und moderne portugiesische Küche anbietet. „Wir bekommen viele Gäste von außerhalb, das ist toll.“
Die Köche kaufen alles frisch auf dem Großmarkt ein
Gute Erfahrungen hat auch Yavuz Cagritekin von „La Turka“ aus Rüttenscheid gemacht. Die Schlossgastronomie Borbeck ist das erste Mal dabei, Küchenchef Sebastian Kwiatkowski setzt große Hoffnungen darauf, dass das Publikum die jahrelang im Dornröschenschlaf befindliche Gastronomie wieder entdeckt.
Ob deutsche oder internationale Küche, nicht nur die Nachfrage nach den Sitzplätzen ist es übrigens, die eine rechtzeitige Vorbestellung in den Restaurants notwendig macht, erläutert Rainer Bierwirth. „Wir wollen keine Tiefkühlkost und keine Fritteuse. Die Köche kaufen alles frisch auf dem Großmarkt ein und müssen natürlich gut planen.“ Wobei auch Wünsche der Kunden nach vegetarischer Kost oder bestehende Unverträglichkeiten Berücksichtigung finden.
Gourmetmeile ist eine der wichtigsten Veranstaltungen
Während die Karussell-Aktionen noch laufen, bereiten sich die Gastronomen von „Essen Genießen“ schon auf kommende Ereignisse vor. Die Gastro-Vereinigung, die in diesem Jahr „volljährig“ wird, hat mit der Gourmetmeile „Essen verwöhnt“ eine der wichtigsten Veranstaltungen in Essen etabliert. Andere Städte haben sich das abgeschaut. „Inzwischen gibt es fast in jeder Stadt im Revier eine“, sagt Bierwirth.
Ein Überangebot, das beim Publikum – und damit auch bei den Gastronomen – zu Frust führt? Rainer Bierwirth weiß um die Gefahr. „Aber wir werden nicht diejenigen sein, die die Gourmetmeile in Frage stellen.“ Vielmehr müssten sich allerdings kleinere Veranstalter, wie etwa in Kettwig fragen, wie sie ein derartiges Großereignis noch finanziell stemmen können.