Essen. Im Krankenhaus wurden in sechs Jahren 270 Patientenzimmer und Arbeits- und Nebenräume auf 15 Stationen renoviert. Größter Umbau seit Eröffnun.
Sechs Jahre lang wurde im Alfried-Krupp-Krankenhaus in Rüttenscheid gebaut. Jetzt ist der größte Umbau seit Eröffnung der Klinik geschafft: 270 der 324 Patienten-Zimmer samt Bädern sowie Arbeits- und Nebenräume auf 15 Stationen wurden renoviert. In den Umbau hat das Krankenhaus mit Unterstützung der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung 36,3 Millionen Euro investiert.
Zum großen Umbau im Alfried-Krupp-Krankenhaus gehört ein kleines Buch von großer Bedeutung. Es ist das Markenhandbuch Architektur, in dem detailliert Standards für die neuen Patienten-Zimmer festgelegt werden: Wie die Seifenschale in der Dusche aussieht, welcher Haken für Handtücher verbaut wird. Eine aufeinander abgestimmte, innenarchitektonische Gesamtkomposition nach der Stilvorgabe „minimalistisch, hochwertig, traditionsbewusst“, die seit kurzem in den 270 umgebauten Zwei-Bett-Zimmern auf 15 der 18 Stationen zu sehen ist.
Zwei Stationen des 1980 eröffneten Hauses waren vor dem Großumbau renoviert worden. Die Gynäkologie wird zeitnah als letzte Station in Rüttenscheid umgebaut. Es gibt zudem konkrete Überlegungen, im nächsten Schritt die Zimmer in der zweiten Krupp-Klinik in Steele zu renovieren, deren Bausubstanz bedeutend älter ist.
Arbeiten liefen bei laufenden Betrieb und oft sogar bei voller Belegung
In Rüttenscheid hatten die Vorplanungen 2009 begonnen, im Januar 2011 wurde die 5B als erste Station umgebaut. Pro Jahr wurden zwei bis drei Stationen modernisiert, im laufenden Betrieb, oft bei voller Belegung. „Unsere Patienten und auch unsere Mitarbeiter haben in dieser Zeit ganz schön was mitgemacht. Aber es gab so gut wie keine Klagen.
Das hat uns sehr gefreut“, sagt Marcus Krämer, Leiter des Gebäudemanagements. „Obwohl wir teilweise mit einem Bagger durch die Stationen gefahren sind, gab es praktisch keine außerplanmäßigen Schäden. Wir haben nur einmal eine Wasserleitung erwischt, die an der Stelle aber gar nicht sein sollte.“
Ursprung des Krupp-Krankenhauses reicht bis ins Jahr 1870
Die Gesamtzahlen und Rahmendaten des Krupp-Umbaus sind durchaus beeindruckend: Neben den 270 Zimmern wurden alle dazugehörigen Bäder und die weiteren Räume auf den 15 Stationen umgebaut. Dabei wurden 16 500 Quadratmeter Boden verlegt. 1000 Türen und 1200 Rauchmelder wurden verbaut, 180 Kilometer Strom- und Datenkabel gezogen und 1150 Zehn-Liter-Eimer mit Farbe an Wänden und Decken verstrichen.
Bis zu seinem Tod 2013 begleitete Berthold Beitz als Kuratoriumsvorsitzender der Krupp-Stiftung die Sanierung mit großem Interesse. Die Ursprünge dieses Engagements reichen bis ins Jahr 1870 zurück, als Krupp an der Lazarettstraße nahe der Innenstadt ein erstes Werkskrankenhaus errichtete. 1897 kam ein Erholungshaus hinzu, das neben dem heutigen Krankenhaus lag – Keimzelle des Krupp-Medizinkomplexes in Rüttenscheid.