Essen . Das Gymnasium Nord-Ost hofft auf das Finale beim Deutschen Schulpreis. Jetzt hat sich eine Jury die Schule in Stoppenberg angeschaut.

„Wir haben getan was wir konnten, jetzt müssen wir abwarten“, resümiert Udo Brennholt, Schulleiter des Gymnasiums Essen Nord-Ost (Geno) in Stoppenberg. Seine Schule kann sich Hoffnungen machen, für den Deutschen Schulpreis 2017 nominiert zu werden.

Am Mittwoch und Donnerstag besuchte das Geno eine fünfköpfige Jury. 20 Schulen aus ganz Deutschland, darunter das Geno, streiten um eine Nominierung.

Zwei Tage lang sprachen die Jurymitglieder mit Schülern, Eltern und Lehrern. Zusätzlich begutachteten sie den Unterricht aller Klassenstufen. Eine erste Einschätzung ihrer Eindrücke gab die Jury in einem Pressegespräch preis. Dabei lobte sie vor allem die Vielfältigkeit der Schule.

Geprüft wurde die Schule unter anderem in den Kriterien „Leistung der Schüler“, „Schulleben“ und „Unterrichtsqualität“.

Geno gehört zu den besten 20 Schulen in Deutschland

Franz Jentschke, Jurymitglied und pensionierter Schulleiter, sprach der Schulleitung Mut zu – trotz der harten Konkurrenz: „Ihre Schule gehört bereits zu den besten 20 in ganz Deutschland. Das ist ein gigantischer Erfolg“, rief er.

Das Gymnasium Nord-Ost ist erst die zweite Schule aus Essen, die von einer Jury des des Schulpreises besucht wurde. 2013 gelang es dem Gymnasium Werden in die Top 20 zu kommen. Nominiert wurde die Schule allerdings später nicht.

Lehrstelle gestrichen, um Sozialarbeiter einzustellen

Dass nun das Geno zu den bundesweiten Spitzenschulen gehört, ist keineswegs selbstverständlich. Doch 2012 fiel laut Brennholt die Entscheidung, gewisse Dinge an der Schule zu verändern. So wurde beispielsweise eine Lehrstelle gestrichen, um einen Schulsozialarbeiter einstellen zu können.

Das habe sich auf die Qualitätsanalyse im vergangenen Jahr ausgewirkt, die aus seiner Sicht „bestens gelaufen“ sei. Die Entscheidung sich für den Schulpreis zu bewerben, sei spontan gefallen. Zum Teil habe er Dokumente aus der Qualitätsanalyse dafür wiederverwenden können.

Ruf der Schule immer noch schlecht

„Wir hoffen jetzt auf eine Bestätigung von außen für unsere Arbeit in den letzten Jahren“, signalisierte Brennholt. Im Gespräch mit der Jury drang immer wieder durch, dass der Ruf der Schule „nach wie vor schlecht“ sei. Grund dafür seien die unterschiedlichen Hintergründe der Schüler.

Franz Jentschke zitierte einen Schüler, der im Gespräch mit ihm gesagt haben soll: „Wir werden negativ gesehen, weil wir vielfältig sind“. Diese Vielfalt betrachte Brennholt aber als Vorteil für den Wettbewerb. Mit diesem Aspekt möchte er die Konkurrenz hinter sich lassen.

„Es wäre schön, wenn wir wenigstens nach Berlin fahren dürften“, hofft Brennholt. Auch wenn es nicht klappt, sehe er den Besuch der Jury als Erfolg. Zehn Begleiter dürfte er dann mitnehmen. Die Schulleitung solle mitkommen, einige Lehrer, aber auch Schüler. Denn die hätten schließlich viel zum Schulleben beigetragen, es weiterentwickelt. Ob es tatsächlich so weit kommt, entscheidet sich Ende März, wenn die Nominierungen bekannt gegeben werden.