Essen. . Franz-Josef Fox leidet an der Zuckerkrankheit, hatte sie aber im Griff. Dann kam eine Infektion. Urinproben sind wichtig für die Vorsorge.

  • Der Essener Franz-Josef Fox leidet an der Zuckerkrankheit, hatte sie aber lange im Griff
  • Durch eine Verletzung zog er sich einen tückische Infektion zu, der zum Nierenversagen führte
  • Vorsorge-Untersuchungen mit Urin sind bei drohenden Problenem mit den Nieren sehr hilfreich

Es fing mit einer kleinen Wunde am großen Zeh an. Diese war allerdings so folgenreich, dass sie Franz-Josef Fox fast das Leben gekostet hätte. Der 79-jährige Essener erlitt ein Nierenversagen, im Elisabeth-Krankenhaus konnte dem Senior, der an Diabetes leidet, geholfen werden. „Die Geschichte von Herrn Fox ist ein Beispiel dafür, wie Diabetes die Organe im Körper beeinflusst. Deshalb ist die Vorsorge so wichtig“, erklärt Dr. Anna Katharina Trocha, stellvertretende Leiterin der Klinik für Diabetologie im Elisabeth-Krankenhaus. Diese Folgewirkungen für Nieren stehen am Samstag beim 30. Essener Diabetiker-Tag in der Philharmonie im Mittelpunkt.

„Ich hatte alles immer gut im Griff“

Franz-Josef Fox leidet seit über 20 Jahren an Diabetes. Damals wurde die Erkrankung diagnostiziert, nachdem sein Blutdruck verrückt spielte. „Aber ich hatte alles immer gut im Griff“, sagt der Huttroper, der vor kurzem mit seiner Ehefrau nach Altendorf umgezogen ist.

Täglich drei Insulin-Spritzen, regelmäßige Bewegung, die Arbeit in seinem 600-Quadratmeter großen Schrebergarten in Frohnhausen, keine Zigaretten und Alkohol nur in überschaubaren Mengen. „Da achte ich sehr drauf.“ Dazu besucht der rüstige Senior regelmäßig seinen Hausarzt und die Klinik für Diabetologie im Elisabeth-Krankenhaus. Als Beleg holt er seinen Diabetiker-Pass aus der Tasche, in dem jeder seiner vielen Arzt-Termine detailliert dokumentiert ist. „Alles richtig gemacht. Vorbildlich“, lobt deshalb auch Ärztin Dr. Anna Katharina Trocha ihren Patienten.

Kleines Missgeschick mit großen Folgen

Es kam allerdings zu einem kleinen Missgeschick, das große Folgen haben sollte. „Vor zwei Jahren habe mir an der Wanne den linken großen Zeh verletzt“, erklärt Franz-Josef Fox. Und die kleine Wunde wollte nicht mehr heilen. Im Fuß wurden massive Durchblutungsprobleme in den Arterien diagnostiziert. Eine Folge der Diabetes. Der 79-Jährige zog sich über die daueroffene Wunde schließlich eine Infektion zu, die wiederum massiv auf die Nieren durchschlug.

Patient hatte Glück im Unglück

Dr. Anton Daul, Chefarzt der Klinik für Nephrologie und Dialyse, nickt, als er den Verlauf hört: Er kennt diese Krankengeschichten. „Etwa ein Drittel der Diabetes-Patienten bekommt Probleme mit den Nieren. Die meisten Betroffenen wissen es nicht und merken es lange auch nicht, weil es ein schleichender Prozess ist“, erklärt der Experte. Nierenprobleme machen sich erst durch spürbare Beschwerden bemerkbar, wenn die Leistung des Organs weit herabgesunken ist und eine Dialyse droht. Genau deshalb sei es wichtig, mit entsprechenden Untersuchungen die Werte der Betroffenen im Auge zu behalten, um reagieren zu können. Dazu muss nur regelmäßig, einmal pro Jahr, der Kreatinin-Wert im Urin überprüft werden. Eine Standard-Untersuchung ohne viel Aufwand, „die aber immer noch nicht regelmäßig bei Diabetes-Patientin gemacht wird“, sagt Dr. Daul.

Ärzte bekamen Nierenversagen in den Griff

Franz-Josef Fox hatte Glück im Unglück: Die Ärzte bekamen das Nierenversagen schnell in den Griff. Der Zeh musste, anders als geplant, nicht abgenommen werden. Die Wunde ist inzwischen fast verheilt. Seine Werte sind wieder besser. Der Senior trägt einen Spezialschuh, humpelt noch ein wenig. „Das wird wieder. Zu meinem 80.Geburtstag ist das alles in Ordnung“, ist der Senior optimistisch.