Zu Opas Jugendtagen in den 40ern gab’s das große Bigband-Sterben, jetzt erwecken die Enkel das totgeglaubte Format wieder zu neuem Leben. Ökonomisch der reine Wahnsinn, scheint der entscheidende Grund dafür zu sein, dass es immer mehr hervorragend ausgebildete Jung-Jazzer gibt, die ihr Können auch im eher strengen Rahmen orchestraler Prachtentfaltung demonstrieren wollen. Zusammenarbeit statt Konkurrenz zahlt sich zwar nicht aus, macht aber Spaß.
Zu Opas Jugendtagen in den 40ern gab’s das große Bigband-Sterben, jetzt erwecken die Enkel das totgeglaubte Format wieder zu neuem Leben. Ökonomisch der reine Wahnsinn, scheint der entscheidende Grund dafür zu sein, dass es immer mehr hervorragend ausgebildete Jung-Jazzer gibt, die ihr Können auch im eher strengen Rahmen orchestraler Prachtentfaltung demonstrieren wollen. Zusammenarbeit statt Konkurrenz zahlt sich zwar nicht aus, macht aber Spaß.
Wie das „Essen Jazz Orchestra“ (EJO) seit knapp zwei Jahren regelmäßig in der „Casa“ beweist. Souverän geleitet von Tobias Schütte, bietet die Crème de la Crème heimischer Jazzer, wie etwa John-Dennis Renken (tp.) und Andreas Wahl (g.), bei jedem ihrer Auftritte eine überzeugende Ensemble-Leistung auf höchstem Niveau als Fortschreibung bester Traditionen auf den aktuellen Stand zeitgenössischer Jazz-Klangkunst.
Was „Jazz in Essen“-Impresario Berthold Klostermann jetzt mit einer Einladung ins Grillo-Theater würdigt. Eine große Ehre für das EJO, sind sie nach T.S. Monk 1999 doch erst die zweite Bigband in der langen Geschichte der famosen Reihe. Noch so ein Glück: Als Star-Solist wird am Sonntag, 12. Februar, der amerikanische Posaunist Robin Eubanks den Essener Jazzern zur Seite stehen.
„Seine musikalische Ästhetik und seine Bigband-Kompositionen passen einfach gut zu unserer Kapelle“, sagt Tobias Schütte, der mit dem EJO vor allem Stücke von Eubank’s aktueller CD „More than meets the ear“ aufführen wird: „Außerdem gibt es einige neue Arrangements, etwa von Alex Morsey, speziell für Robin Eubanks.“
Der dürfte noch gute Erinnerungen an Essen haben, spielte er vor 18 Jahren im Grillo doch das vermutlich längste Solo seiner Karriere, als Dave Holland das Missgeschick einer gerissenen Kontrabass-Saite widerfuhr. „Robin freut sich sehr auf unseren gemeinsamen Auftritt“, so Schütte, „weil er seine Musik bislang nur mit seiner eigenen Band gespielt hat.“ Dass er nun das Repertoire von Robin Eubanks’ „Mass Line Big Band“ erstmals in Europa präsentieren darf, bedeute dem EJO-Mastermind „sehr viel, das ist ein weiterer Schritt nach vorne“. Den Erfolg hat sich das „Essen Jazz Orchestra“ jedenfalls schon jetzt redlich verdient.