Essen. . Am Wochenende 21./22. Januar feiert die Grüne Hauptstadt im Grugapark ein großes Fest. Aus gutem Grund geht es erst los, sobald es dunkel wird.

  • Eröffnungsfeier steigt am 21./22. Januar im Grugapark. Auf Festakt folgt ein Kultur- und Bürgerfest
  • Winterleuchten tauchen Park in Farbenmeer. Künstler treten auf. Anlehnung an Kulturhauptstadt 2010
  • Budget ist mit 600 000 Euro aber bescheidener. Sicherheitsvorkehrungen „dem Ereignis angemessen“

Seit dem 1. Januar ist Essen Grüne Hauptstadt Europas. Seien wir ehrlich: Gemerkt haben wir Bürger es noch nicht. Das soll sich schlagartig ändern. Am Wochenende 21. und 22. Januar lädt die Stadt zur großen Eröffnungsfeier in den Grugapark ein. Das „Kultur- Familienfest“ soll der emotionale Auftakt sein ins Grüne Hauptstadt-Jahr. In der Hoffnung, dass der Funke überspringt. So hatte es Umweltdezernentin Simone Raskob jüngst in dieser Zeitung formuliert.

Los geht es mit einem offiziellen Festakt im Musikpavillon mit 1200 geladenen Gästen, darunter Umweltminister von Bund und Land, Barbara Hendricks und Johannes Remmel, EU-Kommissar Karmenu Vella und Vertreter Ljubljanas, der scheidenden Grünen Hauptstadt Europas 2016, die den Staffelstab nun weiterreicht an die ehemalige Stadt von Kohle und Stahl.

Schauspieler inszenieren Umweltthemen

Nach der Zeremonie soll es nahtlos weitergehen mit einem Fest für alle Bürger. Aus gutem Grund beginnt es am späten Nachmittag mit Einbruch der Dämmerung: Winterleuchten tauchen dann weite Teile des Parks in ein Farbenmeer. Ensemblemitglieder des Schauspielhauses setzten Umweltthemen in Szene; als Bühne dient ihnen das zehn Meter hohe Gradierwerk. Ein Fahrrad-Orchester, erdacht von Absolventen der Folkwang Universität der Künste, erklingt im Halbstunden-Takt. Es gibt ein Labyrinth aus Kerzen, Theaterspiele, Aktionen zum Mitmachen und vieles mehr.

„Schon zur Eröffnungsfeier wollen wir zeigen, dass unsere Stadt vielfältige grüne Überraschungen zu bieten hat, die es lohnt, zu entdecken“, sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen. Das Fest soll Spaß bereiten, ohne zu moralisieren, heißt es aus dem Organisationsbüro.

Angelehnt ist die Eröffnungsfeier an den Auftakt zur Kulturhauptstadt 2010 auf Zollverein; bei vielen, die damals dabei waren, unvergessen auch deshalb, weil Eis und Schnee das weitläufige Welterbe-Areal in eine winterliche Märchenlandschaft verwandelten.

Etwa ein Drittel des Grugaparks wird bespielt

Allerdings wird die Party im Grugapark mindestens eine Nummer kleiner ausfallen. Geschuldet ist dies bereits dem deutlich schmaleren Budget. 600 000 Euro sind für Eröffnungszeremonie und Bürgerfest veranschlagt. So viel soll 2010 allein Herbert Grönemeyer für seine Kulturhauptstadt-Hymne „Wir sind Ruhr“ kassiert haben. Die vom WDR live in die Wohnzimmer übertragene Show zur Eröffnung verschlang seinerzeit 1,4 Millionen Euro.

Essen: Grüne Hauptstadt Europas 2017Eine Live-Übertragung gibt es diesmal nicht. Wer dabei sein will, muss sich schon selbst hinbemühen. Bespielt wird der Park zwischen Haupteingang, Margaretensee und Waldsee, was etwa einem Drittel der Gesamtfläche entspricht. Auch die übrigen Bereiche bleiben zugänglich.

Sicherheitsvorkehrungen seien „dem Anlass angemessen“, heißt es. Im Park werden Doppelstreifen unterwegs sein, auch die Wasserwacht der DLRG ist im Einsatz.

Die Organisatoren erwarten an den beiden Tagen mehrere Zehntausend Besucher. Die Evag fährt auf der Linie U 11 zwischen Berliner Platz und Messe im 7,5-Minuten-Takt. Gefeiert wird übrigens bis 22 Uhr.

>>>EINTRITTSPREIS: EINE GEBRAUCHTE PLASTIKTÜTE

Die Eröffnungsfeier im Grugapark startet am Samstag, 21. Januar, mit einem offiziellen Festakt für geladene Gäste. Das Kultur- und Familienfest schließt sich ab 17.30 Uhr an. Am Sonntag, 22. Januar, stehen die Tore zum Park bereits ab 16 Uhr offen. Das Fest endet jeweils um 22 Uhr.

Der Eintritt ist kostenlos, Besucher müssen allerdings eine gebrauchte Plastiktüte mitbringen. Studenten der Folkwang Universität der Künste werden die gesammelten Tüten im Laufe des Jahres zu einer Skulptur verarbeiten. Das Kunstwerk soll als Symbol dienen für eine zukünftig „plastiktütenfreie Stadt Essen“.