Essen. . Wunsch für 2017: Im neuen Jahr will die Schwimmerin Lisa Höpink die Qualifikation für die WM schaffen aber auch ein gutes Abitur hinlegen.

Beim Jahreshöhepunkt 2016 sah Schwimmerin Lisa Höpink nur von der Tribüne aus zu – und feuerte an. Ihr Freund und Vereinskollege Damian Wierling ging bei den Olympischen Spielen in Rio auf den Startblock. Lisa war live dabei. Für die 18-jährige Schülerin selbst kamen die Spiele noch zu früh. Sie schaffte die Qualifikation nicht. Das soll sich 2017 ändern. Lisas größter Wunsch für das neue Jahr: die Teilnahme an der Langbahn-Weltmeisterschaft im Sommer in Budapest.

Lisa Höpink ist Leistungssportlerin durch und durch. In ihrer Welt bedeutet Wunsch im Grunde Ziel. Was sie sich für 2017 erhofft, dafür muss sie arbeiten. Trainieren, schwitzen, Abstriche machen. Von nichts, kommt nichts – für die Schülerin des Essener Sportinternats Helmholtz schon lange eine Binsenweisheit.

Vorhaben 2017: Mehr Zeit auch für Freunde nehmen

Mit 13 Jahren zog sie aus dem Elternhaus in Wanne-Eickel nach Essen. Die 15 Einheiten pro Woche bei ihrem Verein SG Essen seien so einfach besser zu bewältigen. Die Delfin-Spezialistin ist meist im Becken oder Kraftraum, wenn ihre Schulfreunde ins Kino oder zum Shoppen unterwegs sind.

„Wobei ich in letzter Zeit versuche, das besser mit einzuplanen“, sagt Lisa. Während viele der Schwimmkollegen Pausen zum schlafen nutzen, sucht Lisa die Ablenkung für den Kopf: „Ich brauche den Ausgleich, etwas mit Freunden zu unternehmen.“ Auch 2017 möchte die Sportlerin das im Auge behalten.

Beim Training stehe vor allem ein neues Krafttrainings-Konzept des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) auf dem Plan. „Es wird mehr in Richtung Maximalkraft gehen.“ Im Becken legt Lisa Höpink unter der Wasseroberfläche den Trainingsschwerpunkt. „Wir arbeiten an den Kicks. Ich will meine Beinbewegung beim Delfinschwimmen verbessern.“ So sollen 2017 ihre Bestzeiten über 100 und 200 Meter fallen. Das hat sich die Schwimmerin für die WM vorgenommen, sollte es mit der Quali klappen.

Fünf Jahre Internat reichen

Doch bevor es in Ungarns Hauptstadt gehen soll, muss Lisa Höpink noch eine ganz andere Hürde nehmen. Im Frühjahr geht es nicht um Bestzeiten und Maximalkraft, sondern um Kurvengleichungen und Erziehungswissenschaften. „Neben dem Schwimmen ist das Abitur dieses Jahr natürlich das Wichtigste“, sagt Lisa. Ihre Abi-Fächer: Mathe, Sport, Pädagogik und Englisch. Ihr Ziel: ein Schnitt unter 2,0.

Was danach kommen soll? Für einige Zeit will sie zurück ins Elternhaus ziehen: „Ich freue mich mal wieder länger bei Mama und Papa zu sein“, sagt Lisa. Fünf Jahre Internatsleben reichen ihr. Und beruflich? „Ich möchte studieren. Was genau, weiß ich noch nicht. Ich entscheide mich häufig um“, sagt sie mit einem Schmunzeln. Klar definierte Ziele hat die junge Frau ja auch schon genug.