Essen. Zwei kleine Mädchen sind die beiden ersten Neujahrsbabys 2017 in Essen: Nach Aliyah folgte knapp zwei Stunden später Madita Emilia um 3.21 Uhr.
- Während zahlreiche Essener das neue Jahr begrüßen, wird im Elisabeth-Krankenhaus erstes Baby 2017 geboren
- Essen ist für junge Mutter zur Heimat geworden, nachdem sie in 1990er Jahren aus Afghanistan floh
- Für 2016 meldet Alfried-Krupp-Krankenhaus: 1000. Baby kam am Silvesterabend zur Welt
Fast wäre Aliyah das letzte Neugeborene im Jahr 2016 geworden. „Um 23.45 Uhr hieß es, sie kommt“, erzählt ihre Mutter Reenu Arora von ihrer Silvesternacht im Kreißsaal des Elisabeth-Krankenhauses. Dort ließ sich Aliya dann aber noch etwas Zeit und kam um 1.35 Uhr zu Welt. Damit ist sie nicht nur gleich ein ganzes Geburtsjahr jünger, sie ist nun auch das erste Neujahrsbaby in Essen. 3130 Gramm schwer und 53 Zentimeter groß liegt sie lächelnd im Arm ihrer Mutter: „Sie quasselt ganz schön viel“, sagt diese glücklich und erschöpft zugleich.
Noch ein oder zwei Tage, so hofft die 32-Jährige, dann geht es nach Hause. Die Familie hat viele Jahre lang in Huttrop gelebt, richtet sich nun gerade ihr neues Zuhause in Mülheim ein. Das Zimmer für ihr Baby sei schon fertig. „Wir konnten es ja kaum erwarten“, sagt Reenu Arora, die mit ihrem Mann für die Geburt der Tochter nach Essen zurückgekommen ist. Es ist schließlich die Stadt, die für die junge Mutter zur Heimat geworden ist, nachdem sie selbst in den 1990er Jahren mit ihren Eltern vor Krieg und Verfolgung aus Afghanistan floh.
Die ganze Familie begrüßt ihre „Neujahrs-Prinzessin“
Als Hindus seien sie in ihrem Heimatland eine Minderheit gewesen, der stets Gefahr drohte, erzählt Reenu Arora. An ihre Flucht damals als Zehnjährige könne sie sich zwar nicht recht erinnern. Die aktuelle Situation der Flüchtlinge jedoch könne sie nur zu gut nachempfinden, auch wenn sie selbst längst die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Denn sie lebte mit ihrer Familie ebenfalls lange in einer Flüchtlingsunterkunft, bevor sie Fuß fassen konnten und in Essen, wo ihre Eltern nach wie vor wohnen, ihr neues Leben begannen.
Zu diesem neuen Leben zählen für Reenu Arora heute ihre Arbeit als Bilanzbuchhalterin bei der Telekom und vor allem ihr Mann, der ebenfalls aus Afghanistan stammt. Die beiden lernten sich über Freunde kennen. Nun gehört die kleine Aliyah dazu, die natürlich gleich am ersten Tag ihres Lebens viel Besuch empfängt. Oma, Opa, Onkel und Tante kommen am Morgen aus Köln, um ihre „Neujahrs-Prinzessin“ zu sehen, in die sie allesamt ganz verliebt sind.
Aus Fischlaken ins Familienzimmer
Derweil liegt im Alfried-Krupp-Krankenhaus die kleine Madita Emilia nun auf dem Bauch ihrer Mutter, im Bett daneben ihr Vater. Sie folgte in der Nacht um 3.21 Uhr als zweites Baby Essens im neuen Jahr: mit genau 4000 Gramm und einer Größe von 52 Zentimetern. Für die Geburt sind ihre Eltern einen Tag zuvor aus Fischlaken in ein Familienzimmer gezogen.
Ganz so schnell ging es bei Aliyah übrigens nicht. Ihre Mutter kam bereits am 30. Dezember ins Krankenhaus. Die Wehen hätten da schon eine ganze Weile zuvor zu Hause eingesetzt. „Ich werde dieses Silvester nie vergessen“, sagt Reenu Arora am Neujahrsmorgen. Da sind allerdings die starken Schmerzen längst dem großen Glück gewichen und die junge Mutter blickt ihr Baby lächelnd an: „Es hat sich so sehr gelohnt.“
>>DREI WEITERE NEUJAHRSBABYS UND EINE PREMIERE
Am frühen Neujahrsmorgen gab es eine Geburt auch im Marienhospital in Altenessen, dort kam ein Junge (3760 g, 52 cm) auf die Welt. Im Elisabeth-Krankenhaus wurden an Neujahr bis zum Abend insgesamt sechs Babys geboren.
Kurz hintereinander wurden Neujahr im Uniklinikum zwei Jungen geboren, der erste um 7.17 Uhr, der zweite nur einige Minuten später.
Im Alfried-Krupp-Krankenhaus gab es 2016 noch eine Premiere: Erstmals gab es in einem Jahr 1000 Geburten. Das 1000. Baby ist ein Junge, das an Silvester um 19.39 Uhr zur Welt kam.