Essen. . RWE will den Rechtsstreit mit Sportrechtevermarkter Michael Kölmel nun doch zu Ende führen. Deshalb wurde der Vergleich wieder aufgekündigt.

  • RWE will den Rechtsstreit mit Sportrechtevermarkter Michael Kölmel nun doch zu Ende führen
  • Deshalb wurde der Vergleich wieder aufgekündigt
  • Präsident Dr. Michael Welling scheut den Gang durch die Instanzen nicht

Der Rechtsstreit zwischen Rot-Weiss Essen und dem Sportrechtevermarkter Michael Kölmel wird nun doch durch einen Richterspruch entschieden. Der Traditionsverein hat seine Zustimmung zu einem Vergleich, auf den sich beide Seiten vor dem Landgericht verständigt hatten, zurückgezogen.

In dem Streit geht es um Marketingrechte, die sich Kölmel Ende der 1990er Jahre gesichert hatte, als er den damals hochverschuldeten Club mit Millionen vor dem Aus rettete. Es war ein Aufschub auf Raten; 2010 musste RWE Insolvenz anmelden.

Ansprüche seien mit Insolvenz erloschen

„Wir sind der Auffassung, dass die Rechte beim Verein liegen“, sagte RWE-Vorstand Michael Welling. Die Ansprüche Kölmels seien seinerzeit mit der Insolvenz erloschen.

Kölmel sieht das anders. RWE verklagte er auf die Zahlung von 62.000 Euro. Dies sei sein Anteil an zwei Spielen von RWE in der ersten Hauptrunde um den DFB-Pokal.

Auch die sportliche Perspektive spielt eine Rolle

Der Vergleich sprach dem Unternehmer 15 Prozent aus den Erlösen der audiovisuellen Rechte (TV und Radio) zu, und das bis Ende 2030. Diese Einigung ist nun hinfällig, da RWE innerhalb der vom Landgericht festgesetzten Frist einen Rückzieher gemacht hat.

Der Traditionsverein scheint sich seiner Sache sicher zu sein. Welling kündigte aber an, RWE werde vors Oberlandesgericht ziehen, sollte der Club vor dem Landgericht unterliegen. Es gehe um die wirtschaftliche und sportliche Perspektive. In der 4. Liga erzielt RWE keine Einnahmen aus den audiovisuellen Rechten. In der 3. Liga würde der Verein laut Welling zwischen 700.000 und 800.000 Euro bekommen. (schy)