Essen. . Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag im Stadtwald-Viertel einen Geldautomaten gesprengt. Der Fall trägt ungewöhnliche Züge.

  • Unbekannte sprengen Geldautomaten am Stadtwaldplatz und flüchten auf Motorrad
  • Das Gefährliche: Die betroffene Bankfiliale liegt in einem Wohnhaus
  • Bewohner werden zum Glück nicht verletzt, am Haus entstand aber Schaden

Eine Explosion riss in der Nacht zu Samstag etliche Bewohner des Essener Stadtwald-Viertels aus dem Schlaf: Unbekannte sprengten dort einen Geldautomaten. Die Bank-Filiale, die es traf, befindet sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses am Stadtwaldplatz. Verletzt wurde zum Glück dennoch niemand.

Um 4.23 Uhr ging der Notruf ein. Die Zeugenaussagen lassen den Fall eher ungewöhnlich erscheinen: Zwei Täter seien auf einem Motorrad geflohen, berichteten laut Polizei gleich mehrere Anwohner. "Normalerweise sind solche Täter eher in teuren Autos unterwegs", sagt eine Polizeisprecherin im Gespräch mit unserer Redaktion. Es liege die Vermutung nahe, dass es sich um Gelegenheitsverbrecher handele. Rätselhaft bleibe, wie die Täter die großen Gasflaschen mit Sauerstoff und Acetylen zum Tatort brachten - mit diesen Gasen lösten sie die Explosion aus. Solche Flaschen auf einem Motorrad zu transportieren, das bereits mit zwei Leuten besetzt ist, sei nicht ganz einfach.

Ob die Täter Beute machten, ist noch unklar. Auch der Sachschaden ist noch nicht genau ermittelt - gehe aber "definitiv in die Hunderttausende", so die Polizei. Denn allein ein durchschnittlicher Geldautomat koste mehr als 100.000 Euro. Zudem seien Schäden am Haus entstanden. So musste die Feuerwehr einen Teil der Fassade entfernen, der herabzustürzen drohte. Insgesamt dauerte die Sicherung des Tatortes bis fast halb zehn am Morgen. (ger)