Essen-Bochold. . Innerhalb von drei Nächten hat es in einem Zwölf-Parteien-Haus in Bochold drei Mal gebrannt. Die Anwohner rätseln, wer der Feuerteufel ist.

  • Seit Mittwochnacht hat es drei Mal in einem Wohnhaus in Essen-Bochold gebrannt
  • Rauchmelder schrecken Anwohner aus Schlaf. Niemand verletzt. Geringer Schaden
  • Hausgemeinschaft rätselt über Identität und Absicht des Feuerteufels. Kripo ermittelt

Die Angst geht um in dem gepflegten Zwölf-Familien-Haus an der Hohehausstraße in Essen-Bochold: Innerhalb von 48 Stunden hat es hier drei Mal gebrannt. Verletzt wurde niemand und der Sachschaden hält sich in Grenzen – doch auf einen Schlag hat sich die Stimmung im Haus verändert.

Die Serie des Schreckens beginnt in der Nacht zum vergangenen Mittwoch. Im Treppenhaus in der vierten Etage brennt gegen 1.45 Uhr ein Weihnachtsgesteck. Zum Glück springt rechtzeitig einer der beiden im Treppenhaus verteilten Rauchmelder an, so dass ein Anwohner die Glut sofort austreten kann. Zurück bleibt ein hässlicher schwarzer Fleck an der Treppenhauswand.

Rauchmelder reißen aus dem Schlaf

Exakt 24 Stunden später der nächste Brand: Erneut im Treppenhaus, nur eine Etage tiefer, steht ein Müllbeutel in Flammen, der am nächsten Morgen in die Tonne geworfen werden soll. Erneut alarmiert der Rauchmelder die Anwohner, diesmal wirft ein 61-jähriger Bewohner geistesgegenwärtig eine Decke über die Flammen.

In diesem Haus an der Hohehausstraße geht jetzt die Angst um vor einem weiteren Feuer.
In diesem Haus an der Hohehausstraße geht jetzt die Angst um vor einem weiteren Feuer. © Kerstin Kokoska

Weiter passiert ist auch diesmal nichts, aber es hätte viel schlimmer kommen können. „Der Türrahmen war ganz heiß“, erzählt der Anwohner. In der Wohnung neben wohnt eine Familie mit zwei Kindern.

Hausgemeinschaft enfernt die Weihnachtsdekoration

Die Hausgemeinschaft reagiert auf die Brände und entfernt jetzt die gesamte Weihnachtsdekoration aus dem Treppenhaus. Doch das hält den oder die Täter nicht ab. Noch am Donnerstagabend brennt gegen 21.45 Uhr ein im Keller abgestellter Auto-Kindersitz. Der dabei entstandene Rauch war so stark, dass er sogar unter den Türen in die Wohnungen eindringt. „Weil es im Treppenhaus nichts mehr anzuzünden gab, hat er eben im Keller gezündelt“, vermutet der 61-Jährige.

Die brennende Weihnachtsdekoration hat Spuren im Treppenhaus hinterlassen.
Die brennende Weihnachtsdekoration hat Spuren im Treppenhaus hinterlassen. © Foto: Kerstin Kokoska

Cornelia Uhlenbrock (52) wohnt mit ihrem derzeit erkrankten Ehemann Ralf und Katze Julia im Erdgeschoss. „Es gab einen ganz stumpfen, komischen Knall und dann habe ich gehört, dass jemand weggerannt ist“, erinnert sie sich. Als der Rauch durch die Wohnungstür in ihren Flur wabert, legt sie schnell eine Decke vor den Schlitz. „Und dass die Polizei zwei Mal geschellt und nachgefragt hat, wie es uns geht, fand ich schon richtig nett“, lobt sie die Beamten.

Niemand kann noch ruhig schlafen

Nächtlicher Feuerwehreinsatz in Bochold: In diesem Haus an der Hohehausstraße hatte es im Keller gebrannt.
Nächtlicher Feuerwehreinsatz in Bochold: In diesem Haus an der Hohehausstraße hatte es im Keller gebrannt. © ANC-News

Doch ruhig schlafen könne sie jetzt nicht mehr. „Seit zwei Tagen hat man jetzt so eine Angst, das steckt drin“, schildert sie ihre Gemütsverfassung. In ihrem Kopf sei es „im Moment wie im Kino“.

Ihre Tochter habe sie noch in der Nacht abholen wollen, doch das habe sie abgelehnt, sagt Cornelia Uhlenbrock. „Es steht Weihnachten vor der Tür, da möchte man es doch schön haben . . .“

Die Kriminalpolizei hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Ein Ergebnis lag am Freitagabend noch nicht vor.