Essen. Auf Facebook hat sich eine Gruppe gegründet, die den Wiederaufbau der Altstadt propagiert und viel Resonanz bekommt. Spinnerte Idee oder mehr?

  • Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder die Idee, das alte Rathaus oder andere Teile der Innenstadt wieder aufzubauen
  • Eine Facebook-Gruppe propagiert dies und findet viel positive Resonanz
  • Auch der OB findet die Aktivitäten der jungen Stadtpatrioten sympathisch

Frankfurt oder Dresden haben Teile ihrer Altstädte wiederaufgebaut und sind sehr glücklich damit. „Warum sollte so etwas nicht auch in Essen möglich sein?“, fragt Andreas Graeff. Was manchem wie eine spinnerte Idee vorkommen mag, hat im sozialen Netzwerk Facebook in kurzer Zeit fast 1000 Freunde gefunden. „Für den Wiederaufbau der Essener Altstadt“ nennt sich die Gruppe, und sie hat bei nicht wenigen Essenern offensichtlich einen Nerv getroffen. „Die Resonanz ist riesig, und viele machen uns Mut“, sagt Graeff.

Verwundern kann das eigentlich nicht. Vor allem der Verkauf des alten Rathaus-Grundstücks gegenüber der Marktkirche an den Warenhauskonzern Wertheim und der Abriss des Gebäudes im Jahr 1964 gilt als Jahrhundertsünde der Nachkriegsentwicklung. Zumal ältere Essener empfinden das immer noch als schmerzlich, wie eine Debatte vor über drei Jahren zeigte.

In einem Fachaufsatz hatte der Essener Architekt Axel Koschany eher beiläufig bemerkt, ein Wiederaufbau des alten Rathauses „würde wohl der Innenstadt den Ort der Identifikation geben, der den Bürgern heute so fehlt“. Als diese Zeitung das damals aufgriff und zum Thema machte, war das Echo gewaltig. Ungeachtet der Tatsache, dass ein solches Projekt aus vielen Gründen sehr schwer zu realisieren wäre, fanden viele Bürger allein die Idee faszinierend – und bestätigten damit Koschanys These.

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Die Innenstadt wird trotz mancher Verbesserungen und der hie und da vorhandenen alten Bausubstanz immer noch von vielen als ein eher unwirtlicher Ort empfunden. Ungeliebt blieb etwa das Kaufhaus Wertheim, dem auf dem Rathaus-Grundstück kein langes Leben beschieden war. Schon 1987 wurde es wieder abgerissen und durch den heutigen Zweckbau ersetzt.

Der Wiederaufbau des neogotischen Rathaus aus dem Jahr 1885 ist jedenfalls auch für die Facebook-Gruppe um Andreas Graeff und Felix Aden ein Traum, den man nicht zu früh als unrealistisch abtun solle. „Natürlich könnte die Stadt das nicht leisten“, räumt Graeff ein. Aber warum solle es nicht irgendwann möglich sein, einen Investor zu finden, der einen Nachbau erfolgreich als Mietobjekt für Läden, Gastronomie und Büros entwickelt? Ergänzt vielleicht durch das Standesamt und andere Service-Abteilungen der Stadt?

Gotische Ornamente nicht so teuer wie sie aussehen

„Die gotischen Ornamente sehen teuer aus, aber sie würden nur wenige Prozent der Bausumme ausmachen“, meint Graeff. Manches Originalteil wurde vor dem Abbruch gerettet und könne einer Replik etwas Patina verleihen, etwa die alte Ratsglocke, die historische Rathaustür und Kopf-Skulpturen Essener Bürgermeister. Und im Innern dürfe ein solches Haus ja durchaus moderne Anteile haben.

Historische Postkarten aus Essen

Postkarten erfüllten einst die Funktion einer SMS: „Vergnügtes Osterfest wünscht Ihnen Ihr Müller“ steht auf dieser Karte mit dem alten Essener Hauptbahnhof.
Postkarten erfüllten einst die Funktion einer SMS: „Vergnügtes Osterfest wünscht Ihnen Ihr Müller“ steht auf dieser Karte mit dem alten Essener Hauptbahnhof. © Sammlung Burkhard Effertz
Der Burgplatz mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
Der Burgplatz mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal. © Sammlung Burkhard Effertz
Das Stadttheater im neobarocken Stil wurde 1892 eröffnet. Es trägt den Namen des Industriellen Friedrich Grillo.
Das Stadttheater im neobarocken Stil wurde 1892 eröffnet. Es trägt den Namen des Industriellen Friedrich Grillo. © Sammlung Burkhard Effertz
Der Kopstadtplatz.
Der Kopstadtplatz. © Sammlung Burkhard Effertz
Krupp ist ein großes Thema in Burkhard Effertz’ Postkartensammlung. Karten wie diese prägten Essens Ruf als Waffenschmiede und Kanonenstadt.
Krupp ist ein großes Thema in Burkhard Effertz’ Postkartensammlung. Karten wie diese prägten Essens Ruf als Waffenschmiede und Kanonenstadt. © Sammlung Burkhard Effertz
Schon hundert Jahre vor Photoshop wurden Bilder manipuliert. Der „Luftkreuzer Zeppelin“ über der Münsterkirche sei nachträglich hineinmontiert worden.
Schon hundert Jahre vor Photoshop wurden Bilder manipuliert. Der „Luftkreuzer Zeppelin“ über der Münsterkirche sei nachträglich hineinmontiert worden. © Sammlung Burkhard Effertz
Auf der Rückseite der Zeppelin-Postkarte wird für den gleichnamigen Käse geworben.
Auf der Rückseite der Zeppelin-Postkarte wird für den gleichnamigen Käse geworben. © FUNKE Foto Services
Eine Ansicht auf die Essener Altstadt. Links im Bild: Das alte Kriegerdenkmal, das an deutsch-französischen Krieg von 1870/71 erinnert.
Eine Ansicht auf die Essener Altstadt. Links im Bild: Das alte Kriegerdenkmal, das an deutsch-französischen Krieg von 1870/71 erinnert. © Sammlung Burkhard Effertz
Auf der Rückseite dieser Postkarte wurde nur die Adresse des Empfängers eingetragen. Der handschriftliche Gruß kam auf die Vorderseite.
Auf der Rückseite dieser Postkarte wurde nur die Adresse des Empfängers eingetragen. Der handschriftliche Gruß kam auf die Vorderseite. © FUNKE Foto Services
Eine Karte zum Aufklappen: Die Panoramapostkarte verdeutlicht die Ausmaße, die die Gussstahlfabrik Fried. Krupp angenommen hatte.
Eine Karte zum Aufklappen: Die Panoramapostkarte verdeutlicht die Ausmaße, die die Gussstahlfabrik Fried. Krupp angenommen hatte. © Sammlung Burkhard Effertz
Ein beliebtes Postkartenmotiv: Essen war stolz darauf
Ein beliebtes Postkartenmotiv: Essen war stolz darauf "Kanonenstadt" zu sein. © Sammlung Burkhard Effertz
"Grüne Hauptstadt" vor rund 100 Jahren. Die Postkarte zeigt das Mühlbachtal, am Ufer genießt eine Familie die Natur. Heute ist die Emschergenossenschaft dabei, diesen und andere Bäche zu renaturieren. © Sammlung Burkhard Effertz
Bei diesem Postkartentyp handelt es sich um eine Mondschein-Postkarte. Eine Fotografie diente als Vorlage. Dann wurde von Hand nachkoloriert, um eine Abendstimmung zu erzeugen. Über dem Hauptbahnhof scheint der Mond.
Bei diesem Postkartentyp handelt es sich um eine Mondschein-Postkarte. Eine Fotografie diente als Vorlage. Dann wurde von Hand nachkoloriert, um eine Abendstimmung zu erzeugen. Über dem Hauptbahnhof scheint der Mond. © Sammlung Burkhard Effertz
Fabrikhallen, Zeche, Schlote: Die Krupp-Werke mit einer werkseigenen Siedlung (im Vordergrund).
Fabrikhallen, Zeche, Schlote: Die Krupp-Werke mit einer werkseigenen Siedlung (im Vordergrund). © Sammlung Burkhard Effertz
Untergegangenes Essen: Weder die Intzestraße noch die katholische Volksschule (vorne) noch die Maria Geburtskirche gibt es heute noch. Das Motiv der Postkarte befand sich in Frohnhausen, nahe der Münchener Straße. Heute stehen dort drei schlichte Bürogebäude.
Untergegangenes Essen: Weder die Intzestraße noch die katholische Volksschule (vorne) noch die Maria Geburtskirche gibt es heute noch. Das Motiv der Postkarte befand sich in Frohnhausen, nahe der Münchener Straße. Heute stehen dort drei schlichte Bürogebäude. © Sammlung Burkhard Effertz
Diese Postkarte zeigte die Margarethenhöhe.
Diese Postkarte zeigte die Margarethenhöhe. © Sammlung Burkhard Effertz
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Ein bisschen stolz ist Graeff darauf, dass Oberbürgermeister Thomas Kufen zu den Freunden seiner Facebook-Seite zählt. Zwar lehnt sich der OB verständlicherweise mit Aussagen nicht allzu weit aus dem Fenster, doch empfindet er den Stadtpatriotismus, der mit der Initiative verbunden ist, als sehr sympathisch. „Viele Essener Bürgerinnen und Bürger identifizieren sich immer noch mit dem alten Rathaus“, sagt Kufen, der sich vorgenommen hat, die Liebe der Essener zur eigenen Stadt zu steigern. Da ist durchaus noch Luft nach oben.

Die Freunde der Essener Altstadt könnten sich auch andere Rekonstruktion vorstellen, ähnlich etwa wie in Frankfurt, wo mehrere historische Häuserzeilen wiedererstanden sind und neben den Bürgern auch vom Immobilienmarkt begeistert angenommen wurden. Die hessische Metropole ist darüber nicht zu einer nostalgischen, rückwärtsgewandten Stadt geworden, hat aber vermutlich an Wärme und Flair gewonnen. Felix Aden will in Essen bei Stadtplanern und Bauherren zumindest das Bewusstsein für solche Möglichkeiten wecken. „Es gibt einfach das Bedürfnis nach Heimat und Identität.“

So sah die nördliche Essener Innenstadt früher aus

Die Viehofer Straße vermutlich Ende der 1920er oder Anfang der 1930er Jahre. Zu sehen ist eine geschäftige Straße mit Kopfsteinpflaster und eingleisigen Straßenbahn-Schienen  in der Fahrbahnmitte. Der Autoverkehr hält sich sehr in Grenzen, es gab ihn aber wohl, sonst würden die Passanten kaum so akkurat die Bürgersteige benutzen. Ein Mann mit Bollerwagen quert die Straße. In der Bildmitte ein noch heute bekannter Firmenname: Das Fachgeschäft für Gummi und Sanitätsbedarf der Gebr. Lappe war damals an der Viehofer Straße 39 ansässig. Ein Detail, das uns heute die genaue Lokalisierung des Fotos erlaubt, denn kein einziges der Häuser auf dem alten Bild steht noch. Die Einmündung links ist demnach die Kronenstraße, die noch heute so heißt. Links im Haus – zu erkennen an der Stauder-Reklame – befand sich eine Kneipe. „Sport-Centrale“ steht auf dem Schild. Ob das der Name der Kneipe ist oder vielleicht noch ein Wettbüro hier seinen Sitz hatte, muss offen bleiben. Klar ist nur, dass es an gleicher Stelle jetzt eine Spielhalle gibt, und auch sonst hat die Viehofer Straße hier nicht gerade gewonnen. Da helfen auch Bäume und Kunstwerke nicht viel. Fußgängerzone ist sie jetzt. Wer will, kann das als Fortschritt werten.
Die Viehofer Straße vermutlich Ende der 1920er oder Anfang der 1930er Jahre. Zu sehen ist eine geschäftige Straße mit Kopfsteinpflaster und eingleisigen Straßenbahn-Schienen in der Fahrbahnmitte. Der Autoverkehr hält sich sehr in Grenzen, es gab ihn aber wohl, sonst würden die Passanten kaum so akkurat die Bürgersteige benutzen. Ein Mann mit Bollerwagen quert die Straße. In der Bildmitte ein noch heute bekannter Firmenname: Das Fachgeschäft für Gummi und Sanitätsbedarf der Gebr. Lappe war damals an der Viehofer Straße 39 ansässig. Ein Detail, das uns heute die genaue Lokalisierung des Fotos erlaubt, denn kein einziges der Häuser auf dem alten Bild steht noch. Die Einmündung links ist demnach die Kronenstraße, die noch heute so heißt. Links im Haus – zu erkennen an der Stauder-Reklame – befand sich eine Kneipe. „Sport-Centrale“ steht auf dem Schild. Ob das der Name der Kneipe ist oder vielleicht noch ein Wettbüro hier seinen Sitz hatte, muss offen bleiben. Klar ist nur, dass es an gleicher Stelle jetzt eine Spielhalle gibt, und auch sonst hat die Viehofer Straße hier nicht gerade gewonnen. Da helfen auch Bäume und Kunstwerke nicht viel. Fußgängerzone ist sie jetzt. Wer will, kann das als Fortschritt werten. © Brecklinghaus
Die Viehofer Straße.
Die Viehofer Straße. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services
Der Viehofer Platz am Ende der Viehofer Straße fotografiert in Richtung Süden, wohl in den späten 1920er Jahren. Rechts ist auf dem alten Bild die Gertrudiskirche vor der Zerstörung zu sehen. Der Viehofer Platz war eine der belebtesten Knotenpunkte des öffentlichen Nahverkehrs in Essen, übrigens noch bis weit in die Nachkriegszeit.
Der Viehofer Platz am Ende der Viehofer Straße fotografiert in Richtung Süden, wohl in den späten 1920er Jahren. Rechts ist auf dem alten Bild die Gertrudiskirche vor der Zerstörung zu sehen. Der Viehofer Platz war eine der belebtesten Knotenpunkte des öffentlichen Nahverkehrs in Essen, übrigens noch bis weit in die Nachkriegszeit. © Brecklinghaus
2016 wirkt der Viehofer Platz etwas ruhiger, gegen Abend belebt sich aber die Ecke, denn in den nicht sichtbaren Häusern links sind Gastronomiebetriebe. Im Hintergrund links: das Lederwarengeschäft Brecklinghaus.
2016 wirkt der Viehofer Platz etwas ruhiger, gegen Abend belebt sich aber die Ecke, denn in den nicht sichtbaren Häusern links sind Gastronomiebetriebe. Im Hintergrund links: das Lederwarengeschäft Brecklinghaus. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services
Wieder der Viehofer Platz, diesmal steht der Fotograf aber anders als auf den Fotos links auf der westlichen Straßenseite. Zu sehen sind die Altbauten gegenüber der rechts angeschnittenen Gertrudiskirche, die den Krieg überlebten und noch heute existieren. Das Roxy-Kino ist älteren Essenern vielleicht noch bekannt, heute ist hier der Musikclub „Turock“. Im heutigen Awo-Haus rechts daneben befand sich damals das Kaufhaus „Kepa“ und noch einmal ein Stück weiter die Viehofer Straße hoch ist das Gebäude von Brecklinghaus zu erkennen. Die ältere Dame rechts und der Herr in der Mitte sind Straßenverkäufer für Tageszeitungen. In den frühen 1960er Jahren, als das Foto schätzungsweise entstand, war das noch üblich.
Wieder der Viehofer Platz, diesmal steht der Fotograf aber anders als auf den Fotos links auf der westlichen Straßenseite. Zu sehen sind die Altbauten gegenüber der rechts angeschnittenen Gertrudiskirche, die den Krieg überlebten und noch heute existieren. Das Roxy-Kino ist älteren Essenern vielleicht noch bekannt, heute ist hier der Musikclub „Turock“. Im heutigen Awo-Haus rechts daneben befand sich damals das Kaufhaus „Kepa“ und noch einmal ein Stück weiter die Viehofer Straße hoch ist das Gebäude von Brecklinghaus zu erkennen. Die ältere Dame rechts und der Herr in der Mitte sind Straßenverkäufer für Tageszeitungen. In den frühen 1960er Jahren, als das Foto schätzungsweise entstand, war das noch üblich. © Brecklinghaus
Ein Verkehrsknoten war der Viehofer Platz viele Jahrzehnte lang. Das obere Foto zeigt die Szenerie in den 1950er Jahren. Im Hintergrund sind noch reichlich Trümmerhäuser und der Beginn der Altenessener Straße zu erkennen.
Ein Verkehrsknoten war der Viehofer Platz viele Jahrzehnte lang. Das obere Foto zeigt die Szenerie in den 1950er Jahren. Im Hintergrund sind noch reichlich Trümmerhäuser und der Beginn der Altenessener Straße zu erkennen. © Brecklinghaus
Dieses Bild, es entstand wohl etwas früher als die vorherige Aufnahme, zeigt den Platz und das zentrale Trümmerhaus aus der Nähe.
Dieses Bild, es entstand wohl etwas früher als die vorherige Aufnahme, zeigt den Platz und das zentrale Trümmerhaus aus der Nähe. © Brecklinghaus
Die Viehofer Straße, wohl um 1960: Das Bild zeigt die Einmündung in die Altenessen Straße hinter der Brücke der Rheinischen Bahn. Das historische Reiterstellwerk rechts brannte erst vor kurzem ab und ist mittlerweile abgeräumt.
Die Viehofer Straße, wohl um 1960: Das Bild zeigt die Einmündung in die Altenessen Straße hinter der Brücke der Rheinischen Bahn. Das historische Reiterstellwerk rechts brannte erst vor kurzem ab und ist mittlerweile abgeräumt. © Brecklinghaus
Das Bild zeigt den Beginn der Viehofer Straße (Mitte) in Höhe der Fontänengasse. Links ist das damals berühmte Café Becks zu sehen, Älteren vielleicht noch ein Begriff. Das markante Haus gibt es noch, das Café, beliebter Treff von Künstlern und Architekten, schon sehr lange nicht mehr.
Das Bild zeigt den Beginn der Viehofer Straße (Mitte) in Höhe der Fontänengasse. Links ist das damals berühmte Café Becks zu sehen, Älteren vielleicht noch ein Begriff. Das markante Haus gibt es noch, das Café, beliebter Treff von Künstlern und Architekten, schon sehr lange nicht mehr. © Brecklinghaus
Der Pferdemarkt mit Rottstraße (Bildmitte) und der Einmündung der Kastanienallee rechts um 1920. Schön zu sehen ist auf dem alten Bild, wie sehr die nördliche Altstadt noch von sehr alten Häusern durchsetzt war, Gebäude, die im Bombenkrieg keine Chance hatten. Dazwischen gab es dann auch mal einen „modernen“ Altbau mit mehreren Etagen und als Ausrufezeichen des Viertels den Turm der Kreuzeskirche im Hintergrund.
Der Pferdemarkt mit Rottstraße (Bildmitte) und der Einmündung der Kastanienallee rechts um 1920. Schön zu sehen ist auf dem alten Bild, wie sehr die nördliche Altstadt noch von sehr alten Häusern durchsetzt war, Gebäude, die im Bombenkrieg keine Chance hatten. Dazwischen gab es dann auch mal einen „modernen“ Altbau mit mehreren Etagen und als Ausrufezeichen des Viertels den Turm der Kreuzeskirche im Hintergrund. © Brecklinghaus
Der Turm der Kreuzeskirche sieht 2016 exakt genauso aus, wird jedoch auf dem aktuellen Vergleichsbild von den Neubauten des Allbau-Kastanienhofs komplett verdeckt. Zwischen den beiden hier zu sehenden Bau-Epochen stand an genau dieser Ecke Rottstraße/Kastanienallee einige Jahrzehnte lang ein Parkhaus, das vor einigen Jahren abgerissen wurde. So gesehen, findet mit dem Allbau-Projekt ein Stück Stadtreparatur statt. Ganz früher lebten hier Menschen, bald nun wieder, wenn auch in gänzlich veränderten Häusern.
Der Turm der Kreuzeskirche sieht 2016 exakt genauso aus, wird jedoch auf dem aktuellen Vergleichsbild von den Neubauten des Allbau-Kastanienhofs komplett verdeckt. Zwischen den beiden hier zu sehenden Bau-Epochen stand an genau dieser Ecke Rottstraße/Kastanienallee einige Jahrzehnte lang ein Parkhaus, das vor einigen Jahren abgerissen wurde. So gesehen, findet mit dem Allbau-Projekt ein Stück Stadtreparatur statt. Ganz früher lebten hier Menschen, bald nun wieder, wenn auch in gänzlich veränderten Häusern. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services
Irgendwo auf der Viehofer Straße entstand dieses Bild. Auch das gab es noch im Essen der Wiederaufbauzeit: primitivste Notunterkünfte.
Irgendwo auf der Viehofer Straße entstand dieses Bild. Auch das gab es noch im Essen der Wiederaufbauzeit: primitivste Notunterkünfte. © Brecklinghaus
Eine frühe Aufnahme: der Pferdemarkt im Jahr 1890, damals tatsächlich noch ein Markt.
Eine frühe Aufnahme: der Pferdemarkt im Jahr 1890, damals tatsächlich noch ein Markt. © Brecklinghaus
Blick von der Viehofer Straße auf die Schützenbahn, wohl gegen Ende der 1950er Jahre. Die breite Straße, so wie es sie heute noch gibt, entstand anstelle eines total zerbombten Altstadtviertels. In einem Ruinenhaus mit nur noch intaktem Erdgeschoss hat sich ein Gardinengeschäft etabliert.
Blick von der Viehofer Straße auf die Schützenbahn, wohl gegen Ende der 1950er Jahre. Die breite Straße, so wie es sie heute noch gibt, entstand anstelle eines total zerbombten Altstadtviertels. In einem Ruinenhaus mit nur noch intaktem Erdgeschoss hat sich ein Gardinengeschäft etabliert. © Brecklinghaus
Noch eine Impression von der Schützenbahn, die anstelle eines im Bombenkrieg zerstörten Altstadtviertels entstand.
Noch eine Impression von der Schützenbahn, die anstelle eines im Bombenkrieg zerstörten Altstadtviertels entstand. © Brecklinghaus
Blick von der Viehofer Straße über den Pferdemarkt auf das Parkhaus an der Rottstraße/Ecke Kastanienallee, das gerade im Bau ist. Links ist der Ufa-Filmpalast zu erkennen, heute das Domizil des GOP-Varietes. Das Parkhaus wurde vor einigen Jahren abgerissen, hier entsteht jetzt das neue Allbau-Projekt Kastanienhöfe. Nach den parkenden Autos zu schließen, entstand das Foto um 1960.
Blick von der Viehofer Straße über den Pferdemarkt auf das Parkhaus an der Rottstraße/Ecke Kastanienallee, das gerade im Bau ist. Links ist der Ufa-Filmpalast zu erkennen, heute das Domizil des GOP-Varietes. Das Parkhaus wurde vor einigen Jahren abgerissen, hier entsteht jetzt das neue Allbau-Projekt Kastanienhöfe. Nach den parkenden Autos zu schließen, entstand das Foto um 1960. © Brecklinghaus
Die Viehofer Straße nach Süden, Richtung Kettwiger Straße. Im Ufa-Filmpalast rechts lief gerade
Die Viehofer Straße nach Süden, Richtung Kettwiger Straße. Im Ufa-Filmpalast rechts lief gerade "Das Sonntagskind" mit Heinz Rühmann. Die Aufnahme entstand somit 1956 und sie zeigt sehr eindrucksvoll, wieviele Grundstücke entlang der Viehofer Straße noch unbebaut waren - trotz Wirtschaftswunderzeit. Links im Hintergrund ist die Schützenbahn mit der Alten Synagoge zu erkennen. © Brecklinghaus
Viehofer Straße und Pferdemarkt mit der wieder zusammengeflickten Gertrudiskirche wohl Mitte der 1950er Jahre. Im Vordergrund ein
Viehofer Straße und Pferdemarkt mit der wieder zusammengeflickten Gertrudiskirche wohl Mitte der 1950er Jahre. Im Vordergrund ein "Brezelkäfer", das Standardmodell zwischen 1946 und 1953. © Brecklinghaus
Die Viehofer Straße in Richtung Norden, wohl Mitte der 1950er Jahre. Passanten gehen an abgeräumten, noch nicht wieder bebauten Trümmergrundstücken und an den ersten Neubauten vorbei. Links der Ufa-Filmpalast (heute GOP) in der Mitte das Lederwarengeschäft Brecklinghaus.
Die Viehofer Straße in Richtung Norden, wohl Mitte der 1950er Jahre. Passanten gehen an abgeräumten, noch nicht wieder bebauten Trümmergrundstücken und an den ersten Neubauten vorbei. Links der Ufa-Filmpalast (heute GOP) in der Mitte das Lederwarengeschäft Brecklinghaus. © Brecklinghaus
Der Verkehrsknotenpunkt Viehofer Platz mit Blick in die Altenessener Straße, die hinter der Eisenbahnbrücke der Rheinischen Bahn beginnt. Rechts das erst jüngst ausgebrannte und abgeräumte Reiterstellwerk.
Der Verkehrsknotenpunkt Viehofer Platz mit Blick in die Altenessener Straße, die hinter der Eisenbahnbrücke der Rheinischen Bahn beginnt. Rechts das erst jüngst ausgebrannte und abgeräumte Reiterstellwerk. © Brecklinghaus
Blick von der Rottstraße auf den Pferdemarkt, wohl um 1920. In den kleinen Häuschen links befand sich das Restaurant
Blick von der Rottstraße auf den Pferdemarkt, wohl um 1920. In den kleinen Häuschen links befand sich das Restaurant "Brandwache", die Grundstücke sind heute Teil des neuen Allbau-Wohn- und Büro-Projekts Kastanienhöfe. Der Pferdemarkt hatte noch dichte Wohnbebauung, dahinter die Türme der Gertrudiskirche. © Brecklinghaus
Die Ecke Viehofer Straße/Viehofer Platz in der Nachkriegszeit. Ein Trupp Arbeiter bessert gerade das Kopfsteinpflaster aus. Man befand sich hier auf der Bundesstraße 224.
Die Ecke Viehofer Straße/Viehofer Platz in der Nachkriegszeit. Ein Trupp Arbeiter bessert gerade das Kopfsteinpflaster aus. Man befand sich hier auf der Bundesstraße 224. © Brecklinghaus
Der Flachsmarkt im Norden der Marktkirche, rechts führt die Fontänengasse zum Kopstadtplatz. Im Hintergrund rechts das weithin bekannte Bekleidungshaus Overbeck und Weller. Das markante Eckhaus hatte den Bombenkrieg überlebt, heute ist hier das Radgeschäft
Der Flachsmarkt im Norden der Marktkirche, rechts führt die Fontänengasse zum Kopstadtplatz. Im Hintergrund rechts das weithin bekannte Bekleidungshaus Overbeck und Weller. Das markante Eckhaus hatte den Bombenkrieg überlebt, heute ist hier das Radgeschäft "Planet of Bikes". © Brecklinghaus
Blick von der Viehofer Straße zum Flachsmarkt mit der Marktkirche, die Mitte der 1950er Jahre, als dieses Bild entstand, bereits wieder aufgebaut worden war, wenn auch in verkleinerter Form. Hinter der Kirche links ist der Turm des alten neogotischen Essener Rathauses zu erkennen, das später zugunsten des Kaufhaus Wertheim abgebrochen wurde.
Blick von der Viehofer Straße zum Flachsmarkt mit der Marktkirche, die Mitte der 1950er Jahre, als dieses Bild entstand, bereits wieder aufgebaut worden war, wenn auch in verkleinerter Form. Hinter der Kirche links ist der Turm des alten neogotischen Essener Rathauses zu erkennen, das später zugunsten des Kaufhaus Wertheim abgebrochen wurde. © Brecklinghaus
Viehofer Straße und Rottstraße mit dem alten Polizeipräsidium und dem so genannten Viktoriahaus. An dieser Stelle befindet sich heute ungefähr das GOP-Gebäude
Viehofer Straße und Rottstraße mit dem alten Polizeipräsidium und dem so genannten Viktoriahaus. An dieser Stelle befindet sich heute ungefähr das GOP-Gebäude © Brecklinghaus
Noch mal die noch ziemlich leere und öde Viehofer Straße, 1956 nach Süden fotografiert. Rechts einer der Eingänge für den Ufa-Filmpalast, heute GOP.
Noch mal die noch ziemlich leere und öde Viehofer Straße, 1956 nach Süden fotografiert. Rechts einer der Eingänge für den Ufa-Filmpalast, heute GOP. © Brecklinghaus
Die Schützenbahn, Mitte der 1950er Jahre. Der Standort des Fotografen ist nicht weit von der Alten Synagoge entfernt, das Rathaus-Center, das heute die Sicht versperren würde, gab es natürlich noch nicht.
Die Schützenbahn, Mitte der 1950er Jahre. Der Standort des Fotografen ist nicht weit von der Alten Synagoge entfernt, das Rathaus-Center, das heute die Sicht versperren würde, gab es natürlich noch nicht. © Brecklinghaus
Passant auf der Viehofer Straße, vielleicht in Höhe Einmündung Kronenstraße. Auch Mitte der 1950er Jahre gibt es noch reichlich Trümmergrundstücke. Auf der Straße ein Lkw der Firma Fritz Brüggemann, Brennerei und Spirituosenhandel aus Bergeborbeck.
Passant auf der Viehofer Straße, vielleicht in Höhe Einmündung Kronenstraße. Auch Mitte der 1950er Jahre gibt es noch reichlich Trümmergrundstücke. Auf der Straße ein Lkw der Firma Fritz Brüggemann, Brennerei und Spirituosenhandel aus Bergeborbeck. © Brecklinghaus
Viehofer Straße und Viehofer Platz mit der kriegsversehrten, aber immer noch eindrucksvollen Gertrudiskirche.
Viehofer Straße und Viehofer Platz mit der kriegsversehrten, aber immer noch eindrucksvollen Gertrudiskirche. © Brecklinghaus
Blick vom Viehofer Platz mit dem Evag-Häuschen zur Viehofer Straße. Dort erkennt man u.a. das heutige Allbau-Haus und das Lederwarengeschäft Brecklinghaus.
Blick vom Viehofer Platz mit dem Evag-Häuschen zur Viehofer Straße. Dort erkennt man u.a. das heutige Allbau-Haus und das Lederwarengeschäft Brecklinghaus. © Brecklinghaus
Der Viehofer Platz um 1920, geradeaus die Einfahrt zur Altenessener Straße mit dem Hotel Reichskrone, dahinter die Rheinische Bahn. Auf dem Wartehäuschen links die allgegenwärtige Persil-Reklame. Keines der Häuser existiert noch.
Der Viehofer Platz um 1920, geradeaus die Einfahrt zur Altenessener Straße mit dem Hotel Reichskrone, dahinter die Rheinische Bahn. Auf dem Wartehäuschen links die allgegenwärtige Persil-Reklame. Keines der Häuser existiert noch. © Brecklinghaus
Brecklinghaus Lederwaren in der Viehofer Straße um 1954. Die Familie gehörte nach dem Krieg zu den ersten, die in der weithin zerstörten nördlichen Innenstadt das Wagnis eines großen Neubaus eingingen statt einfach nur eine Ruine notdürftig wieder herzurichten.
Brecklinghaus Lederwaren in der Viehofer Straße um 1954. Die Familie gehörte nach dem Krieg zu den ersten, die in der weithin zerstörten nördlichen Innenstadt das Wagnis eines großen Neubaus eingingen statt einfach nur eine Ruine notdürftig wieder herzurichten. © Brecklinghaus
Die Viehofer Straße kurz nach Kriegsende, links mit der Ruine des alten Geschäftshauses von Brecklinghaus. Weit und breit war in diesem Teil der Stadt nicht ein einziges Haus unbeschädigt.
Die Viehofer Straße kurz nach Kriegsende, links mit der Ruine des alten Geschäftshauses von Brecklinghaus. Weit und breit war in diesem Teil der Stadt nicht ein einziges Haus unbeschädigt. © Brecklinghaus
Der Brecklinghaus-Neubau mit dem Pferdemarkt und der Gertrudiskirche links.
Der Brecklinghaus-Neubau mit dem Pferdemarkt und der Gertrudiskirche links. © Brecklinghaus
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