Essen. . Die Hip-Hopper der 257ers aus Kupferdreh sind erfolgreich wie nie. Ein Gespräch über die Liebe zu Essen, Geld und ihr Konzert in der Grugahalle.

Sie gehören zu den heißesten Rappern Deutschlands, haben für ihren schrägen Hit „Holz“ eine Goldene Platte bekommen, wurden vom Radiosender 1Live gerade mit der Krone als beste Band ausgezeichnet: Die 257ers, die ihren Bandnamen an die Postleitzahl ihres Heimat-Stadtteils Kupferdreh angelehnt haben. Redakteur Thorsten Schabelon traf Mike (30) und Shneezin (28) in deren Studio in einem unscheinbaren Haus im Essener Süden, wo sie ihr erstes großes Interview seit der Verleihung der Krone gaben.

Am Freitag, 16. Dezember, steht die große 257ers Weihnachtsfeier in der Grugahalle an. Steigt die Vorfreude?

Mike: Klar. Und wie. Wir wollten immer mal in der Gruga spielen.

Shneezin: Essen ist Hometown, hier hat alles angefangen. So wird das ein riesiges Heimspiel. Mutter, Opa, Tante – alle kommen gucken, 100 Bekannte allein bei mir. Und wir können nach der Show heimfahren und in Kupferdreh pennen.

„Wir rappen über Essener Bier, den Baldeneysee, den Essener Wald“

Ihr habt zu Essen eine besondere Beziehung. Der Bandname ist an die Postleitzahl eures Heimat-Stadtteils angelehnt.

Shneezin: Wir sind heimatverbunden, rappen über unseren Stadtteil, über Essener Bier, den Baldeneysee, den Essener Wald. Wer uns 257ers hört, der hört in den Liedern Essen. Wir fühlen uns zwischen Wald und Ruhr richtig wohl.

Mike: Wir wollen auch noch unseren Song über unsere Stadt machen. Wir haben ja einen Ruhpott-Song. Den dichten wir um.

Das wird Oberbürgermeister Thomas Kufen gefallen. Den habt ihr an seinem Schreibtisch besucht.

Mike Rohleder von den 257ers.
Mike Rohleder von den 257ers. © STEFAN AREND

Mike: Ein netter Kerl und cooler Typ. Der hat witzige Storys erzählt.

Bis zum Besuch beim OB und der Auszeichnung mit der Eins-Live-Krone war es ein weiter Weg.

Mike: Wir haben lange normal gearbeitet – Shneezin als Plexiglaser, ich bei Edeka – sind abends in den Keller, haben Musik gemacht, die für viele keine Musik war. Nach fast zehn Jahren kam der Erfolg.

Shneezin: 2013 haben wir die Jobs gekündigt und ganz auf Musik gesetzt. „Biste bescheuert? Kannste nicht machen“, schimpfte mein Opa. Unsere Musik versteht er immer noch nicht, aber wenn er uns im Fernsehen sieht, ruft er stolz meine Mutter an. Es läuft also.

„Mehr Zeit ist wichtiger als jedes Geld der Welt“


Habt ihr lange überlegt, komplett auf die Musik zu setzen?

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Mike Wir hatten nach dem Album „HRNSHN“ das Gefühl, dass wir aufhören müssen zu arbeiten, damit es größer wird. Wir brauchten mehr Energie für die Musik...

Shneezin: ... und wir haben es probiert. Wir haben jetzt kein Vermögen, aber wir können von der Musik leben. Danach haben wir uns immer gesehnt. Und wir haben mehr Zeit. Das ist wichtiger als jedes Geld der Welt. Wir können den Tag lang machen, was wir wollen, müssen nicht morgens antanzen und haben um 17 Uhr Feierabend.

Wie sieht ein Tag bei euch aus?

Mike: Das können wir uns im Moment aussuchen. Wir haben gerade ein Album raus, zwei Nummer-1-Hits und sind zwischen zwei Touren. Da setzt du dich nicht täglich ins Studio. Wir sind an machen Tagen frei von Musik. Wir genießen, wie geil es gerade ist.

„Elf Stunden Zocktag mit Cola, Chips und Playstation“


Shneezin: Heute ist nur das Interview mit dir, dem Johnny von der WAZ (lacht). Dann Freizeit. Ich stelle mir mal den Wecker um neun und habe elf Stunden Zocktag mit Cola, Chips und Playstation. Mike macht das nicht so.

Mike: Ich lebe in den Tag.

Daniel „Shneezin“ Schneider von den 257ers.
Daniel „Shneezin“ Schneider von den 257ers. © STEFAN AREND


Shneezin: Wir haben aber auch manchmal den ganzen Tag Termine. Und wir sind selbstständig, schreiben Rechnungen, kümmern uns um Steuererklärung und Krankenkasse. Das nervt dann etwas.

Habt ihr euch von den ersten Einnahmen was Richtiges gegönnt?

Mike: Ich habe einen Golf angezahlt. Und gerade abbezahlt. Man gönnt sich mal ein Paar schöne Turnschuhe.


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Shneezin: Ich fahre einen Scirocco. Ich hätte mir einen 5er-BMW kaufen können. Aber da müsste ich jetzt noch 30 .000 Euro abbezahlen.

Ihr seid bekannt, prominent. Nervt das auch schon mal?

Shneezin: Ganz selten. Wir haben ja nicht das Image von Justin Bieber. Die Mutanten, unsere Fans, sind mehr Kumpels. Da gibt es High Five zur Begrüßung und die Frage: „Was geht, Homie.“

„Es gibt Leute, die uns belächelt haben und jetzt beste Freunde sein wollen“


Mike: Es gibt Leute, die uns belächelt haben und jetzt beste Freunde sein wollen. Aber wir wissen, wo wir herkommen. Wer echt ist. Und wer nicht. Du wirst auf der Straße angesprochen. Aber wenn ich meine Käppy abziehe und die Haare schön mache, erkennt mich keiner. Auf der Bühne bin ich Entertainer. Im Alltag mag ich es ruhig.

Der dritte 257er, Keule, ist in diesem Jahr ausgestiegen. Warum?

Die Herkunft als Bandname: Essen-Kupferdreh hat die Postleitzahl 45257. Foto:
Die Herkunft als Bandname: Essen-Kupferdreh hat die Postleitzahl 45257. Foto: © STEFAN AREND

Mike: Ihm sind die Termine zu viel geworden. Er hat Frau und Kind, wollte mehr Zeit für die Familie haben. Und wieder ein geregeltes Leben haben. Ihm geht es so besser.

„Freitag in der Grugahalle soll richtig was los sein“

Wo führt der Weg der 257ers hin? Gibt es einen Karriereplan?

Mike: Wir haben keinen Plan. Wir schreiben den nächsten bescheuerten Song und vielleicht wird alles noch größer. Wenn es so bleibt, wie es ist, wäre es schon der Hammer.

Shneezin: Wir müssen nicht wie Xavier Naidoo oder Herbert Grönemeyer werden. Das ist zu anstrengend, da hast du keinen Spaß mehr. Wir wollen das Beste aus Zeit und Geld rausholen. Aber wir haben mehr Interesse an einem geilen Leben als an Reichtum.

Mike: Wir spielen auch gerne wieder vor nur 500 Leuten. Aber Freitag in der Grugahalle soll erst mal richtig was los sein.

>> SECHS ALBEN UND EINMAL NUMMER EINS

  • Für das Konzert am Freitag, 16. Dezember, sind noch Karten (ab 36,90 Euro) erhältlich.
  • Die 257ers „Shneezin“ und „Mike“ heißen bürgerlich Daniel Schneider (28 Jahre alt) und Mike Rohleder (30). Sie kommen aus Kupferdreh und wohnen in ihrem Lieblings-Stadtteil.
  • Die Rapper haben sechs Alben veröffentlicht und landeten mit ihrem „Mikrokosmos“ 2016 erstmals auf Chartplatz 1.

Heimspiel für die 257ers

Die 257ers live in Kupferdreh.
Die 257ers live in Kupferdreh. © WAZ FotoPool
Die 257ers live in Kupferdreh.
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Die 257ers live in Kupferdreh.
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Die 257ers live in Kupferdreh.
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Die 257ers live in Kupferdreh.
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