Essen. . Der als „Party-König“ bekannte Michael N., der etwa die Fabbrica Italiana eröffnete, muss ins Gefängnis: nicht nur wegen Steuerhinterziehung.
Der frühere Gastronom und Boxsportler Michael N. (50) aus Rüttenscheid nennt sich selbst einen „Macher“. Jetzt machten sich aber andere ein Bild von ihm und schickten ihn ins Gefängnis. Zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilte am Dienstag das Landgericht Bochum den umtriebigen Gründer von Diskotheken und Restaurants, vornehmlich in Essen und Bochum. Er stand hinter dem Fabbrica-Italiana-Konzept, erfand aber auch Diskotheken wie Frida und Beate in Essen oder das Apartment 45 in Bochum, wo er auch das Festival „Kemnade in Flammen“ organisierte.
Zum Verhängnis wurde ihm aber der Streit mit einem früheren Geschäftspartner, der bei den Ermittlungsbehörden auspackte und sie über Steuerhinterziehung informierte.
Allein das Steuerdelikt, laut Anklage in Höhe von rund 200 000 Euro, hätte Michael N. nicht ins Gefängnis gebracht, betonte Richter Markus van den Hövel im Urteil. Als besonders verwerflich sah das Gericht einen fingierten Autounfall an, mit dem Michael N. die Versicherung betrügen wollte. Denn dieser Unfall mit einem 50 000 Euro teuren Schaden lag zeitlich nur einen Monat nach einem Bewährungsurteil. Der Richter an einem früheren Prozesstag: „Ein extremes Stück an Dreistigkeit.“
Positiv hob das Gericht hervor, dass Michael N. seine Steuerschulden beglichen und sich aus der Gastronomie zurückgezogen habe. Die Mitangeklagten bekamen Bewährung: Mike S. bei einem Jahr und sechs Monaten Haft, Mario B. bei zehn Monaten.