Essen. Nach dem Bürgerbündnis EBB lehnen auch SPD und CDU das Projekt ab. Kritiker monierten, das Stahlgestell sei unnötig und verschandele den Wald.

  • Die Plattform zwecks Betrachtung der Sturmschäden im Schellenberger Wald verliert an Zustimmung
  • SPD-Fraktionschef Marschan: „Wir werden die Plattform nicht mittragen“
  • Auch die CDU lehnt ab, möchte aber geklärt wissen, wieviel Geld bereits in das Projekt geflossen ist

Die umstrittene Ela-Aussichtsplattform im Schellenberger Wald ist vom Tisch. Nach dem Essener Bürger-Bündnis (EBB) erklärten am Montag auf Anfrage auch die SPD- und die CDU-Fraktionen im Rat der Stadt, dass sie das Projekt ablehnen würden.

Hintergrund: Im Rahmen der Grünen Hauptstadt wollte der Grün und Gruga-Betrieb für 50 000 Euro eine Plattform installieren, die einen Ausblick auf die vom Sturm Ela im Jahr 2014 verursachten Waldschäden gestattet. Dies wurde allerdings vom Beirat der Unteren Landschaftsbehörde als unnötige Geldausgabe abgelehnt.

Andere Kritiker monierten, die 20 Meter lange Stahlkonstruktion stelle optisch einen Störfaktor im Wald dar und werde zudem erfahrungsgemäß ein Ziel für Vandalen und illegale Müll-Entsorger sein. „Wir werden diese Plattform nicht mittragen“, sagte SPD-Fraktionschef Rainer Marschan. Das Geld sei besser investiert für andere Projekte im Rahmen der Grünen Hauptstadt.

CDU-Fraktionschef Jörg Uhlenbruch berichtete von einer ähnlichen Stimmung in der CDU, womit die beiden Fraktionen der Ratskoalition in diesem Punkt Einvernehmen erzielten. Uhlenbruch erklärte, der guten Ordnung halber müsse sich noch der Umweltausschuss mit dem Vorhaben beschäftigen. An der ablehnenden Haltung der CDU bestehe aber kein Zweifel. Geld für die Plattform sei noch keines geflossen, da es noch keine Genehmigung gab.

Die Ratsfraktionen hatten nach Angaben von Jörg Uhlenbruch im August Projekte für die Grüne Hauptstadt beschlossen, ohne dass Details zu diesem Zeitpunkt schon bekannt waren. Darunter befand sich auch die Plattform. Das Vorgehen sei dem großen Zeitdruck geschuldet gewesen. Der Beschluss muss nun geändert werden.