Essen. . Markus M. (33) aus Essen-Katernberg soll mit einem Messer auf seine Angehörigen losgegangen sein. Die Polizei fasste ihn in Dortmund.
- Der mutmaßliche Täter Markus M. soll wegen psychischer Probleme in Behandlung sein
- Nach der Bluttat flüchtete der Kleinunternehmer aus Katernberg in einem unterschlagenen Auto
- Weil er sich auffällig verhielt, fiel er einem Zeugen auf, der die Polizei in Dortmund alarmierte
Ein blutiger Familienstreit in einer Katernberger Kleingartenkolonie hat am späten Mittwochabend zwei Opfer gefordert und für einen Ausnahmezustand im Stadtteil gesorgt: Mit einem Großaufgebot von bewaffneten Beamten, Spürhunden und einem Hubschrauber suchte die Polizei bis in die gestrigen Mittagsstunden nach dem 33 Jahre alten Markus M., der seine Großmutter Hilde M. (83) mit Messerstichen getötet und seinem Vater Peter M. (63) in der Grünanlage an der Grundstraße schwerste Verletzungen zugefügt haben soll.
Kommissar Zufall half mit
Der 63-Jährige konnte noch einen Notruf an seine Frau Ulla absetzen, die die Rettungskräfte alarmierte. Blutüberströmt wurde Peter M. ins Krankenhaus gebracht. Für die Großmutter kam jede Hilfe zu spät. Der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen. Markus M. flüchtete nach der Tat, angeblich in einem weißen Audi Q7, den er unterschlagen haben soll.
Doch dank Kommissar Zufall kam er nicht weit: Dortmunder Polizisten nahmen ihn am Mittag gegen 14 Uhr im dortigen Freizeitpark Fredenbaum fest, nachdem ein Zeuge einen Hinweis auf einen Mann gegeben hatte, der sich verdächtig, ja, geradezu komisch verhielt. „Er versteckte sich hinter Bäumen und Gebüschen, als ob er verfolgt würde“, sagte Polizeisprecher Christoph Wickhorst.
Ein Diensthundeführer, der ganz in der Nähe war, überprüfte Markus M. und erkannte schnell, dass es sich um den Mann handelte, den die Essener Polizei nach dem Verbrechen vom Vorabend suchte. Der 33-Jährige wird einem Haftrichter vorgeführt, der Vorwurf lautet auf Totschlag, so Wickhorst.
Das genaue Motiv ist noch nicht bekannt
Über das genaue Motiv für die Eskalation der Gewalt in der Gartenidylle können die Ermittler bislang nur mutmaßen. Die erste Vermutung, dass ein Streit um Geld aus einem gemeinsamen Kleinunternehmen von Vater und Sohn der Auslöser war, wird inzwischen überlagert von einer anderen Erkenntnis: Markus M., so ein Ermittler, war offenbar wegen psychischer Probleme in ärztlicher Behandlung und soll in der Vergangenheit schon häufiger ausgerastet sein.
Dass die Situation am Mittwochabend ausgerechnet in der Kleingarten-Idylle eskalierte, ist kein Zufall. Die Familie hatte sich dort einen recht komfortablen Zweitwohnsitz eingerichtet und verfügte über eine ansehnliche Laube, mit allem, was man zum Leben braucht, wie ein Ermittler zu berichten weiß. Mutter, Vater und Großmutter „haben dort häufig gewohnt und auch genächtigt“.