Essen. Die Stadt Essen durchsucht am frühen Donnerstagmorgen Problemhäuser im Stadttteil Bochold. Nachbarn klagten auch über Vermüllung.

Auf der Zinkstraße in Essen-Bochold hat am frühen Donnerstagmorgen eine Razzia stattgefunden. Die Federführung hat das Ordnungsdezernat der Stadt Essen, das in den Problemhäusern Zinkstraße 10 bis 20 sowie Germaniastraße 40 eine Meldeüberprüfung vornahm. Insgesamt wurden sieben Häuser durchsucht.

Auch Mitarbeiter des Jugendamtes und der Umweltbehörde nahmen an der Aktion teil. Unterstützt wurden sie von einem großen Polizeiaufgebot. Im Einsatz waren etwa 40 Beamte der Einsatzhundertschaft, aber auch Kradstaffel und Bezirksbeamte.

Sperrmüll brannte im Keller

Unter Leitung des  Essener Ordnungsdezernat führten Mitarbeiter der Stadt eine Meldeüberprüfung durch.
Unter Leitung des Essener Ordnungsdezernat führten Mitarbeiter der Stadt eine Meldeüberprüfung durch. © Gerd Niewerth

Bewohnt werden die Problemhäuser fast ausschließlich von EU-Bürgern aus Rumänien und Bulgarien. Sie wohnen dort zum Teil unter prekären Bedingungen. Gemeldet sind dort 224 Menschen, längst nicht alle wurden am Donnerstagmorgen angetroffen. Es besteht der dringende Verdacht, dass sich Bewohner Sozialleistungen erschleichen, indem sie in den Häusern gemeldet sind, tatsächlich aber in Rumänien und Bulgarien leben.

In mindestens drei Häusern haben die Stadtwerke den Gashahn abgedreht. Der Grund: Rechnungen wurden nicht bezahlt. Geheizt wird nun mit aufgedrehtem Backofen und Herdplatten. Ein ständiges Ärgernis für die Anwohner ist die Vermüllung der Straße. In einem der Häuser hat es vor Kurzem in einem mit Sperrmüll befüllten Keller gebrannt.