Über eine so kleine wie feine Neuerwerbung freut sich die Alte Synagoge: Im Antiquariatshandel der israelischen Stadt Tel Aviv tauchte kürzlich ein Chanukkah-Leuchter auf, der vor vielen Jahren von einer aus Essen stammenden Künstlerin gefertigt wurde. Chanukkah ist das jüdische Lichterfest, bei dem Kerzen eine zentrale Rolle spielen.
Über eine so kleine wie feine Neuerwerbung freut sich die Alte Synagoge: Im Antiquariatshandel der israelischen Stadt Tel Aviv tauchte kürzlich ein Chanukkah-Leuchter auf, der vor vielen Jahren von einer aus Essen stammenden Künstlerin gefertigt wurde. Chanukkah ist das jüdische Lichterfest, bei dem Kerzen eine zentrale Rolle spielen.
Der Leuchter, der nun in der Alten Synagoge zu sehen ist, stammt von Eva Samuel. „Sie ist eine der beiden Töchter von Salomon Samuel, dem ersten Rabbiner der Stadt Essen Ende des 19. Jahrhunderts“, erklärt der Leiter der Alten Synagoge, Uri Kaufmann. Beide Töchter seien künstlerisch sehr begabt gewesen, und Eva Samuel habe sich am Vorläufer der heutigen Folkwang Universität der Künste in Essen ausbilden lassen. Später ging sie für einige Monate in die berühmte Künstlerkolonie Worpswede und arbeitete danach an der Keramikschule auf der Margarethenhöhe.
„Eva Samuel sah schon früh die Gefahren für die Juden in Deutschland heraufziehen und wanderte 1932 nach Palästina aus, das damals unter britischer Verwaltung stand“, sagt Kaufmann. Und hier, just in Essens Partnerstadt Tel Aviv, fand sich der von ihr gestaltete Chanukkah-Leuchter, der nun mit Hilfe der Stiftung Alte Synagoge e.V. erworben wurde.
Der Beginn von Chanukkah fällt in diesem Jahr genau auf den 24. Dezember: Wenn also die Christen Heiligabend feiern, entzünden die jüdischen Familien am Nachmittag das erste Licht Chanukkah. Mit dem Fest wird übrigens an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels vor über 2000 Jahren erinnert.
In Gedenken daran zündet man jeden Tag ein Licht an, bis alle acht Lichter brennen. „Es gibt Channukkah-Lieder, deren Melodien teils auf deutsche Volkslieder zurückgehen“, sagt Kaufmann. Und man esse zu Chanukkah Berliner Krapfen, da diese in Öl gebacken sind: So wird an das koschere Öl erinnert, das nach dem Ende der griechischen Besetzung Israels noch acht Tage brannte – lange genug, um neues herzustellen. Ein unvergessenes Wunder.
Mehr über jüdische Feiertage erfährt man in der Ausstellung der Alten Synagoge (Edmund-Körner-Platz). In der Abteilung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde steht der Leuchter von Eva Samuel: Ihrer Familie ist dort eine Vitrine gewidmet.