Pünktlich zur Weihnachtszeit ist der Heilige mit Bart, Bischofshut und Hirtenstab an seine einstige Wirkungsstätte zurückgekehrt: St. Ludgerus ist wieder in Werden. Gregor Meder, der Vorsitzende der Gemeinschaft des Heiligen Ludgerus, hat eine Holzfigur, die wohl im 19. Jahrhundert angefertigt wurde und die den Heiligen darstellt, aus Siegburg wieder in seine alte Heimat gebracht. Jahrzehntelang verbrachte die Figur des Gründers des Werdener Klosters dort im „Exil“: Sie ging bereits in den 1950er-Jahren mit dem einstigen Werdener Kaplan Osten auf Reisen. Dieser – mittlerweile 87 Jahre alt – wollte, dass die Figur in seiner alten Heimat der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Pünktlich zur Weihnachtszeit ist der Heilige mit Bart, Bischofshut und Hirtenstab an seine einstige Wirkungsstätte zurückgekehrt: St. Ludgerus ist wieder in Werden. Gregor Meder, der Vorsitzende der Gemeinschaft des Heiligen Ludgerus, hat eine Holzfigur, die wohl im 19. Jahrhundert angefertigt wurde und die den Heiligen darstellt, aus Siegburg wieder in seine alte Heimat gebracht. Jahrzehntelang verbrachte die Figur des Gründers des Werdener Klosters dort im „Exil“: Sie ging bereits in den 1950er-Jahren mit dem einstigen Werdener Kaplan Osten auf Reisen. Dieser – mittlerweile 87 Jahre alt – wollte, dass die Figur in seiner alten Heimat der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

„Seit kurzem lebt Pfarrer Osten in Siegburg in einem Seniorenstift“, berichtet Gregor Meder. Osten nahm Kontakt mit Meder auf, in der Hoffnung, dieser würde sich der Holzfigur annehmen. Denn als der Pfarrer wegen des Umzugs seine Wohnung räumen musste, wurde ihm klar, dass es an der Zeit war, dass „sein“ Ludgerus wieder in die Heimat zurückkehren sollte. „Also stieg ich in mein Auto und fuhr los.“ Pfarrer Osten sei froh gewesen, nach so langer Zeit wieder jemanden aus Werden zu treffen: „Obwohl er hier nur eine relativ kurze Zeit verbracht hatte, fühlt er sich dem Stadtteil noch stark verbunden.“

Als Schüler besuchte Osten zunächst das Essener Burggymnasium. Als dieses im Krieg zerbombt wurde, wechselte er zum Werdener Gymnasium. „Er ist immer zur Ludgerus-Kirche, die damals noch keine Basilika war, gegangen“, so Meder. Hier hatte er wohl auch den Entschluss gefasst, Priester zu werden: 1954 wurde er als Geistlicher des Erzbistums Köln, zu dem Werden damals noch gehörte, vom damaligen Erzbischof Frings zum Priester geweiht. „Hätte er gewusst, dass er bei der Gründung des Bistums Essens 1958 auch hier hätte bleiben können, hätte er sein Werden wohl nicht verlassen“, berichtet Meder. Denn dem Heiligen Liudger fühlte er sich sehr verbunden.

Wohl deswegen hatte er auch die Holzfigur des Heiligen Liudger während seiner Zeit als Kaplan geschenkt bekommen, die ihn fortan auf seinen unterschiedlichen Pfarrstellen in Deutschland begleitete – zuletzt blieb er als Pfarrer und Subsidar in Siegburg, bis er dort 1992 in den Ruhestand ging. „Leider fühlt er sich zu gebrechlich, um den heiligen Liudger und Werden nochmals zu besuchen“, so Meder. „Umso mehr freut er sich, dass sein Ludgerus nun nach Werden zurückkehren kann.“

Nun war es an Meder, einen geeigneten Platz für die Figur zu finden. Die vielleicht naheliegendste Lösung, sie den Reichtümern der Ludgerus-Schatzkammer hinzuzufügen, kam jedoch nicht in Frage, denn: „Von besonderem künstlerischem Wert ist sie wohl nicht“, räumt Meder ein. Auch habe die Schatzkammer den Anspruch, den Besuchern etwas über die Ausstellungsstücke mitzuteilen, aber: „Wir wissen leider sehr wenig über die Figur“, bedauert Meder. So seien weder das genaue Jahr, in dem sie entstanden ist, noch der Künstler bekannt. Allerdings sei diese Art von Holzfiguren typisch für das 19. Jahrhundert, und: „Die Basilika, die der Heilige Ludgerus auf seinem Arm trägt, zeigt einen Bauzustand, der Mitte des 19. Jahrhunderts abgeschafft wurde.“ Somit sei es sehr wahrscheinlich, dass die Figur wohl vom Beginn des 19. Jahrhunderts stamme.

Auch dass die Figur tatsächlich Liudger darstelle, sei ziemlich sicher: „Darauf weist die Gans zu seinen Füßen hin.“ Mit diesem Attribut wird der Heilige seit dem 17. Jahrhundert dargestellt. „Dies geht auf eines der Wunder zurück, die Liudger nachgesagt werden“, sagt Meder. So soll er als Bischof von Münster um 800 eine Gänseplage zurückgedrängt haben. Außerdem soll er in einer Dürreperiode den Gänsen befohlen haben, so lange mit den Füßen zu scharren, bis sie auf Wasser stoßen.

Ihre wohl letzte Ruhestätte findet die Holzfigur nun im Seniorenheim St. Ludgeri – ganz in der Nähe der Basilika, wo sich auch die Grabstätte des „echten“ Liudger befindet.